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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 28.1927

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Nr. 1
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Burgenschau
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35078#0042

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Wiederherstellung von Schloß Burg a.d.Wupper.
Die Wiederherstellungsarbeiten an dem abgebrannten Schloß
Burg sind jetzt zum großen Teil fertiggestellt. Man will den Ritter-
und Ahnensaal vollständig erhalten, daneben aber eine altbergische
Küche in dem Obergeschoß einrichten. Der Schloßbauverein denkt
in diesem Sommer seine Einrichtungen beendigen zu können.
Ausgaben für die Hohenzollernschlösser.
Für Wiederherstellung^ und Instandsehungs-
arbeiten.
Nach dem Vertrage mit den Hohenzollern ging zum 1. April
die Verwaltung der Schlösser und Gärten, die jetzt Staatseigentum
werden, an das Kultusministerium über — bisher lag die Verwal-
tung des früheren Krongutes dem Finanzministerium ob. Es wird,
wie aus den Etatskapiteln des Kulmshaushalts hervorgeht, im
alten Berliner Schloß eine „Hauptverwaltung" der Schlösser und
Gärten eingerichtet, mit einem Direktor und mit einem Kustos, der
zugleich Direktor des Hohenzollern-Museums im Monbijou-Schloß
ist. Dazu kommen die örtlichen Schloß- und Gartenverwaltungen.
Größere Summen erscheinen im Etat für Wiederherstellungsar-
beiten au und in den Schlössern und Gartengebäuden: 700000 Mark
im Extraordinarium, außerdem 639 270 Mark für Unterhaltung
dieser Gebäude im Ordinarium. Die Wiederherstellungsarbeiten,
die im Kriege und danach unterblieben, können, so wird in der
Begründung dieser Forderungen gesagt, jetzt nicht weiter hinaus-
geschoben werden; außerdem müßten die früher für Wohnzwecke
bestimmten Schlösser in den Zustand überführt werden, in dem sie
als Denkmäler gehalten werden sollen. Im einzelnen sind z. B.
Instandsetzungen bei Schloß Sanssouci an den Wein- und Pfirsich-
häusern erforderlich, und am Ostslügel des Potsdamer Stadtschlosses
eine Instandsetzung der Attika. Ein kleinerer Posten — 57000 Mark —
soll für die Unterhaltung, Vermehrung und Nutzbarmachung der
Sammlungen, für wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen
usw. der Schlösser und Gärten ausgeworfen werden. Die Selbst-
bewirtschaftung der Gärten, ihrer eigenen Wasserwerke und Fon-
tänen erfordert an Betriebskosten 233 200 Mark an ordentlichen,
25 000 Mark an außerordentlichen Ausgaben.
Erneuerung des Meersburger Schlosses.
Am Schloß von Meersburg ist bei den Erneuerungsbauten die
Freitreppe bei der Schloßbrücke mit einem kunstvollen eisernen
Gitter versehen worden und die vollkommene Erneuerung der
Seeseite des Neuen Schlosses vorgesehen.
Burg Klopp bei Bingen.
Für Herstellungsarbeiten an der Burg Klopp waren vor einiger
Zeit 15 000 Mark bewilligt worden. Der im Lause der Zeit ent-
standene Schaden durch Verwitterung der Sandsteine usw. ist aber
viel größer, als man ursprünglich annahm. Daher bewilligte die Stadt
Bingen weitere 25 000 Mark für die Wiederherstellungsarbeiten.
Absperrung der Ruine Scharfeneck.
Wegen fortgeschrittener Baufälligkeit wurde die Ruine Schar-
seneck durch ein Geländer abgesperrt und sämtliche Eingänge
vermauert.
Iunkernhaus in Göttingen.
Der Verfertiger der Aufnahme des Junkernhauses in Göttingen,
die wir in Heft 5/6 1926 als Abbildung 41 zum Abdruck brachten,
ist der Photograph H. Hoher in Göttingen.

Rechtsurteile über Unfälle in Ruinen.
Diejenigen unserer Leser, denen Rechtsurteile über Haftpflicht
bei Unfällen, in Ruinen bekannt sind, bitten wir, uns darüber
Näheres mitzuteilen. Die Schriftleitung.
Ein neues Mitglied des Archäologischen Instituts
des Deutschen Reiches.
Herr Oberreg.- und Baurat vr.-InA. Konrad Nonn, Mit-
glied unseres Ausschusses und Verfasser des Berichtes über die
Burgenfahrt, wurde in Anerkennung seines wiederholten nachdrück-
lichen und erfolgreichen Eintretens für die Interessen der antiken
Baukunst zum korrespondierenden Mitglied des Archäologischen
Institut des Deutschen Reiches in Berlin ernannt.

7500 Wartburgfreunde.
Die Mitgliederzahl der Gesellschaft der Freunde der Wartburg
beträgt nach dem Jahresbericht des Vereins gegenwärtig 7500.
Der Verein hat im letzten Jahre 18 000 Mark zur Unterhaltung der
Burg ausgegeben und 1500 Mark zum Ankauf einer Reproduktion
der Manessischen Handschrift.

Bücherschau.
Volk und Rasse. Um den immer mehr an Interesse gewinnenden
Fragen der Rassen- und Volktumsforschung die nötigen wissenschaft-
lichen Grundlagen zu geben, wurde zu Anfang 1926 eine neue
Vierteljahrsschrift „Volk und Rasse" gegründet, deren 4. Heft
(I. F. Lehmanns Verlag, München 81V 4, vierteljährlich RM. 2.—)
Beiträge des Schweizer Professors vr. Fehr (Bern) über das Recht
im deutschen Volkslied, von vr. R. Mielke (Berlin) über die Be-
ziehungen zwischen Siedlung und Volkstum, von Di-. W. Scheidt
über die Verteilung körperlicher Rassenmerkmale im Gebiet deutscher
Sprache und Kultur und vom Archivdirektor vr. Hans Witte über
den Stand der Forschungen zum Deutschtum der Ostmarken enthält.
Der literarische Teil der Zeitschrift: „Volk im Wort", der der
Leitung von Börries, Freiherrn von Münchhausen untersteht, be-
ginnt mit einem Aufsatz von Prof. Du A. v. Le Coq über: „Frühe
Zusammenhänge zwischen der Kultur Mittelasiens und der der ger-
manischen Staaten Europas". Julius Langbehns schreibt über die
nordische Seele unter dem Titel: „Niederdeutsches".
Das trefflich ausgestattete Heft dient in vorbildlicher Weise den
Volkstums- und rassenkundlichen Bestrebungen.
Die Entwicklung der Luftschifsahrt. Von M. Baunach. Bd. 1
der Schriftenreihe der Vereinigung Natur und Kultur (e. V.),
München. Verlagsanstalt Tyrolia A.-G., Jnnsbruck-Wien-
München. 80 Seiten. Oktav. Mit vielen Bildern. Geh. RM. 1.50
S. 2.20.
Das vorliegende erste Bändchen der Vereinigung Natur und
Kultur gibt einen bei aller Gedrängtheit des Stoffes übersichtlichen
und aufschlußreichen Überblick über die Entwicklung der gesamten
Luftschifsahrt und Flugtechnik von ihren Anfängen bis zu de
modernsten Errungenschaften.
Die Ruinen Gösting bei Graz. Von vr. Konr ad S ch w a ch. Mit
vier Bildern und einein Plan. 70 Seiten. 1927. Universitäts-
Buchhandlung Leuschner L Lubensky. Graz-Wien-Leipzig.

Verantwortlicher Schriftleiter: Geh. Hofbaurat Prof. Bodo Ebhardt, Berlin-Grunewald. — Verlag: Burgverlag, G. m. b. H., Berlin-Grunewald.
Druck: Spamerfche Buchdruckerei, Leipzig.
 
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