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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 28.1927

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Nr. 3/4
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35078#0091

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Abb. 61. Schloß Raesfeld, Blick vom Tiergarten auf das Herrenhaus (Zustand von 1913).

Burgenschau

Schloß Raesfeld.
Das Schloß Raesfeld, das seit der Mitte des 18. Jahrhunderts
unbewohnt war, war allmählich bis zur Ruine Verfällen. Der
Besitzer Graf Max von Landsberg-Velen und Gemen auf Schloß
Wocklum b. Balve (Kreis Arnsberg) hat nach dem Kriege unter
Aufwendung großer Mittel die Vorgebäude wieder Herstellen
lassen. Ebenso hat er einen neuen Flügel aufrichten und den Turm
des Herrenhauses, den sogenannten König aller westfälischen
Schloßtürme, wieder Herstellen lassen. Die beiden noch stehenden
Flügel des Herrenhauses selbst waren dem Untergänge geweiht,
um so mehr, als das Dach große Löcher aufwies und Schnee und
Regen ungehinderten Zutritt zu den unteren Räumen hatten.
Wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten war es dem Grafen
Landsberg nicht möglich, weitere Summen für die Erhaltung des
wertvollen Baudenkmals aufzuwenden. Mit Unterstützung des
Heimatbundes ist es gelungen, vom Preußischen Wohlsahrts-
ministerium eine Lotterie mit einem Reinerträge von 50 000 Mark
zu bekommen. Ebenso hat die Provinz Westfalen für die Wieder-
herstellung einen Betrag von 5000 Mark zur Verfügung gestellt.
Mit dieser Summe von 55 000 Mark und weiteren Mitteln, die
der Graf Landsberg zur Verfügung gestellt hat, soll die Wieder-
herstellung des Schlosses so weit durchgeführt werden, daß einem
weiteren Zusammenbruch Einhalt getan ist.
Die Burgenfahrt 1928.
Die Burgenfährt 1928 führt die Teilnehmer wiederum in deut-
sches Grenzgebiet, aber in ein Grenzgebiet, das teilweise noch
immer unter der Herrschaft der Feinde leidet: an den Niederrhein
und in die Eifel.

Ausgangspunkt der Fährt wird die Marksburg sein, die sich
ihren Gästen schon seit Jahren in vollständig wiederhergestellter
Gestalt zeigen kann. Der Aufenthalt in den Städten Düsseldorf,
Aachen, Köln und Trier wird besondere Höhepunkte der Fährt
bilden, Düsseldorf mit feinen Kunstschätzen und seinem vom Rhein
durchflossenen großzügigen Stadtbild, Aachen mit seinen alten
Pfalzbauteu und den zahlreichen Erinnerungen an Karl den Großen,
Köln mit seinem wunderbaren Dom und seinen malerischen
alten Stadttoren und schließlich Trier, das mit der Porta Nigra
und den großangelegten Kaiserthermen bis in die römische Zeit
verweist.
Neben diesen Marksteinen germanischer Geschichte werden die
zahlreichen Burgen und Schlösser in der Eifel und am Niederrhein,
nicht weniger bedeutend durch ihre Geschichte, durch die Schönheit
ihrer Lage und durch ihre künstlerische Gestalt die Besucher fesseln.
Für einen Besuch stehen zur Wahl: Schloß Gudenau bei Bonn, die
Schlösser Trips und bei Geilenkirchen Leerodt, Schloß Elsum bei Was-
senburg, Burg Bleibtreu bei Stolberg i. d. Eifel, Schloß Dyck, die
Genovefaburg bei Mayen und Burg Nideggen, Bürresheim, Man-
derscheid, Casselburg, Kylburg u. a. Schließlich kann eine Fahrt
über den Nürburg-Ring für den deutschen Unteruehmergeist der
Gegenwart Zeugnis ablegen.
Daß die Fährt, wie in früheren Jahren, wieder reich an erheben-
den Eindrücken sein wird, darf deshalb erwartet werden, weil be-
reits zahlreiche Behörden, hochstehende Kunstfreunde, Schloß- und
Burgenbesitzer das Unternehmen lebhaft begrüßt und ihre volle
Unterstützung desselben zugesagt haben.
Wegen der Anmeldung verweisen wir auf das Einladungs-
schreiben mit Anmeldekarte und ersuchen um schnellste Mitteilung
der Zahl der gewünschten Karten. Später Hinzutretende können
nicht sicher auf Zulassung rechnen.
 
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