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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 28.1927

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Nr. 2
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Ebhardt, Bodo: Burg Heimhof in der Oberpfalz
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https://doi.org/10.11588/diglit.35078#0060

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1 Schenckhdisch mit einem behallter, darinnen Nichts.
1 Altter Disch mit ainer Schubladen
1 Gießbehaltter sambt einem zinen gießfaß
1 Hangeter Leuchter mit einem Hirschgehürn
1 Gefirnest Spanbettlein mit Einein weißen Fürhang, darinnen
sindt
2 Underpett 2 Kissen 2 Betttücher
Mehr
1 Altter Sessel
4 Hirschgewey
1 Krennich auf den Disch gehörig
In der Stueben Cammern:
5 Truhen, so ungeöffnet verpetschiret worden
1 Großer zweifacher Behaltter auch verpetschiert
4 Alte Wehren (Waffen)
3 Gefaste Hirschköpffe
1 Gemach- oder Leybstnl
1 Gefirnest Schön Himel Pett, darinnen Nichts dan ein Stro-
sackh
2 Fusschemel darzugehörig.
Inn Einer Andern Stueben am Fletz (Vorplatz):
1 Disch
1 Altter Behaltter
In der Cammern an diesfer Stueben:
2 Pett mit ganzen Himeln
1 Sponbett mit einem halben Himel
1 klein Reyßpettlein darinnen ligen
3 gute Lig- oder Underpett
2 Pölster
Abermals jn bemelter Cammern
2 Truhen
So verpetschiert
1 Fueßtruhen
Itam:
2 Zinnerne Schenckhkandel (Schenkkannen)
1 Messige Kandel
1 Altt Zerprochenes Instrument

Im Hausdennen, bey der Obernstueben:
9 Lidere Wasser Eimer (lederne Feuereimer)
6 Doppelhackhen (Pulverbüchsen)
9 Rennspieß
1 Schlag Uhrn.
Jn der Mitlern Cammern:
3 Allte Spanbett
Jn einer andern Cammer am Dennen:
Darinnen ist nichts gefunden worden dann Essende Speist. Auch
Ettliches altes Eysen
Item ein Wagner Zeug.
Jn der Gejindtstueben:
1 Allter Steiner Disch
Gesinndt Cammern:
2 Spanbett ohn Himel
2 Federbett
2 Deckhbett
2 Pölster
1 Lehrer großer Behaltter
1 Pachtrog
1 Sigeltruhen

An Zingeschirr:
1 dreymessige Kandel
4 Maßkandel
3 Seidelkandel
8 Ziner schüssel, groß und klein
6 Kleine schüsseln
1 Gros Zin Plat
1 Zinern Salzfaß.

An Messinggeschirr:
2 Messige Glut Pfendl
1 Massiger Leuchter
Ander Messinggeschir mehr, ist alles in einen Lasten zu-
sammengethan, verwahret und verpetschirt ivorden.
1 Eyserne Geigen
2 Eisserne Ketten So bey dem Nmbtknecht
An Kuchen- und hülzern Geschirr:
15 Groß und klein Eisserne Pfannen,
1 Kupferne Pfannen
15 Hülzerne Schüssel
1 Pratpfannen
1 Rost.

An Leinbathgewanth, so die verwalltterin heraus zur haußhalttung:
7 Paar Leilach, gut und böß
6 Tischtücher 1 rupfen
6 Handtücher
An Viech im Schloß:
3 Melckhkhüe,
4 junge Kelber
3 Schweyn
Pferdt:
3 Zieg-Pferdt
An Getraidt:
zeigt die verwaltterin ann, das waiz, körn, gersten und Habern
ein zimblicher Vorrath vorhanden, Könne aber eigentlich nit wissen
und bericht geben, wieviel dessen sey, Wer Ir vor der Zeit durch
den Öttlingerischen Pfleger, gegenschreiber zu Enßdorff und die
Porttner zu Leidersdorff eingethan und übergeben, Darumben sie
gebürliche Rechnung thun sollte, was sie davon gebraucht und vor
Zeit in das Haus hollte ete. Ist Ir derwegen solch getreidt zu not-
wendigen underhalt unverspert under Hannden gelassen worden
unnd nachdem sie auch hierbei vermeldt, wie Ir die Frau Ort-
lingerin etlich Getreidt neülicher zeit von Ir abgefordert und aus
dem Schlosse hinweckhfhüren lassen wollen, Ist Ir hiemit ein-
gebunden und bevolchen worden, ohne vorwissen der Herrschafft
zu Castl Nichts hinaußzugeben und verfolgen zu lassen, und da
die Frau getreidts bedurfftig, daß Sie bey dem Churfürstl. Regi-
mentt zu Amberg gebürlichen anlangen solle. —
Von Wägen und anderm Paugeschirr.
1 Dungwagen sambt Heuleuttern, Dung- und Holzleuttern
1 Pflug mit seiner Zugehör
Geschirr zu den Fhurpferden gehörig und ettliche Strickh.
2 Sperrketten
1 Raittelketten
4 Pauketten
Im Stall (.raverentar.)
Ein gemein schlecht knechts Pett.
An Heu und Streu zeigt der Pauknecht an, Sey die Notturfft
biß zum Neuen vorhanden.
LoIIationata eopia eoneorclat enm vero originali,
testor Irao mann8 meaa sabserivtiona
N. ?anlri8 Hirnpain
dlotarin8 pndl.
mann propria.
Der Herzog Friedrich Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern
gab Heimhof an seinen besonderen Günstling, den kurfürstlichen
Geheimrat Doktor beider Rechte Michael von Lösen, zu Lehen.
Der Lehnsbrief datiert vom 24. August 1604 und legt dem Michael
Lösen auf, 4560 Gülden dein Rentmeister des Herzogs zu Amberg
zu zahlen, worauf Michael in einem Schreiben vom 3. Dezember
1604 die Annahme besonders bestätigt. Michael mußte dem Herzog
außerdem zwei gerüstete Pferdt zu Dienst des Herzogs halten.
Die Lösen führen als Wappen in Silber einen mit drei silbernen
Wecken belegten blauen Balken. Auf dem blausilber bewulsteten
Helme mit blausilberner Decke einen wie derSchild gezeichnetenFlügel.
Michael Lösen war ein eifriger Kalvinist und als solcher auch
mit der Verwaltung des damals aufgelösten Klosterstiftes in Kastl
betraut. Als Protestant war Lösen natürlich ein Gegner der Regens-
burger Bischöfe, und es gab nun mancherlei Schwierigkeiten, so
bei einer Hohenburgischen Prozession, der Lösen den Zutritt zu
Heimhos versperrte, oder wenn er 1589 mit 70 Mann in die Pfarr-
kirche zu Allersburg eindrang und den Dechanten Hecht von: Altar
weg aus ein Pferd setzt und nach Amberg führt.
Eine „Designation" der Lehen und eigentümlichen Stücke bei
der Hofmark Hcumhoff (um 1617) zählt als zum Besitz gehörig auf:
1. Das alte Schloß ist Lehen von: Stift Kastl, etliche Acker zu
Kastl itsm ein Lehen zu Hausen. 2. Das Neue Schloß vom Etlinger
und vom ersten Lösen erbaut, 1588 angefangen und 1617 fertig
gebaut, ist herzogliches, kein geistliches Lehen. 3. Die „Schnee-
mühl" zu Heimhof churpfälzisches Lehen. 4. Das Bräuhaus nicht
„mit der Schloßmauer umfangen sondern etlich Schritt hinaus-
warts gegen den Berg gelegen". (Außerdem hat Lösen ein Bräu-
haus im Dorf erbaut. 5. Der große neue Stadel (ist 1617 fertig
geworden). 6. Die Weiher hat alle der erste Lösen machen lassen.
7. Das untere Weiherlein und ein Stück Wiesen dein: Wirtshaus.
 
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