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turmartige viergeschossige Mittelteil mit westlichem An-
bau. Gotische Tür- und Fensterstöcke. Westteil mit Ar-
kadenhof von 1549. Balkendecke mit Wappen und
Kamine vom Ende des 16. Jahrhunderts. Östlicher
Pfarrhoftrakt 1627. Schöne Stukkaturen in der Kapelle
vor 1711, Zimmerstukkaturen um 1730. Westlich allein-
stehende Turmruine. Romanischer Ursprung infolge ge-
ringer Mauerstärke und schlechter Technik wenig wahr-
scheinlich. Dreifenstergruppe wie in Liemberg, Kreig,
Glanegg.
Valvasor, a. a. O., 125; F. G. Hann, Zur Geschichte des
Schlosses M. bei Pölling, Carinthia I, 1892, 101; Sartori, a. a.
O., IV, 151; H. Hermann, a. a. O., 282; Kunsttopographie,
178; Jaksch-Wntte, a. a. O., 111.
Niederosterwitz. EinfacherSchloßbau des 17.Jahr-
hunderts über hackenförmigem Grundriß, die drei Ge-
schosse durch Bänder getrennt. In der alleinstehenden,
sechseckigen Kapelle mit Säulenvorhalle ein Knorpel-
werkaltar um 1670.
Nußberg. Große gotische Burgruine (15. bis
16. Jahrhundert) um annähernd quadratischen Hof, stark
verfallen. Römersteine. Das ab 1136 genannte Geschlecht
stirbt gegen Ende des 13. Jahrhunderts aus, die Burg
wechselt zusammen mit Frauenstein die Besitzer und
kommt 1708 an Franz Andreas von Mayrhofen, dann
wieder an Kreig. Vom romanischen Bestände nichts
mehr erhalten. — Hübsche Kirche von 1739, der Turm
noch vom gotischen, 1496 erwähnten Bau. Gut ge-
schnitzter Hochaltar, wie die Kanzel ohne Fassung (Be-
malung), um 1739.
A. Reichel, Barocke Schnitzarbeiten in der Kirchezu N.
Carinthia I, 1910, 31: Kunsttopographie, 215; Jaksch-Wntte,
a. a. O., 76.
Pfannhof. Verfallendes Schloß der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Bauherr Simon Phanner), in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erneuert (Portal mit Sgraffitomalerei, zwei gekuppelte Fenster). In
mehreren Räumen hübsche Decken aus geschnitzten Lärchenbalken, alles dem Untergange geweiht. An der Mühle
Wappenfresko 1580. 1492—1501 im Besitze des St.-Georgsritter-Ordens, seither verschiedene Eigentümer.
Valvasor, a. a. O., 171; Jaksch-Wntte, a. a. O., 77.
Rosenbichl. Kleines gotisches Schloß. Vor 1535 Minzenbach. 1566 von Georg Kulmer baulich verbessert,
heute zum Teil schlecht modernisiert.
Valvasor, a. a. O., 189; obige geschieht!. Angaben von M. Wutte.
Schaumburg. Ein romanischer runder Berchfrit, zum Teil erhalten. Westlich davon Reste eines kleineren
Gebäudes aus späterer Zeit.
Stadelhof. Hübscher Schloßbau des 17. Jahrhunderts, im 18. durch zwei Seitenflügel vergrößert und durch
Pilastergliederung der Fassade um 1780 wirkungsvoller gestaltet. Innen moderne Stukkaturen.
Kunsttopographie, 317.
Taggenbrunn. Von der durch den LeheuspflichtigenTageno für den Salzburger Erzbischof erbauten, seit 1143
urkundlich erwähnten, 1479 zerstörten Burg ist nichts mehr erhalten. Die heutige ausgedehnte Burgruine um unregel-
mäßig länglichen Hof mit starken Rundtürmen an drei Ecken und hoher, gut erhaltener Zinnenringmauer ließ Erzbischof
Leonhard von Keutschach 1497 erbauen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Teile der Burg noch bewohnt, heute
alles stark verfallen. Die vorstehenden Rundtürme (zur Flankenbestreichung) charakteristisch für die europäische
Burgenbauftufe vom Ende des 15. Jahrhunderts. Erst ab 1543 sind in Kärnten (Klagenfurt) Bastionen nachweisbar.
Valvasor, a. a. O., 219; Sartori, a. a. O., II, 228; O. Piper, a. a. O., II, 1903, 311; Jaksch-Wntte, a. a. O., 121.
Tanzend erg. Großes Schloß, seit 1898 Olivetaner-Kloster und durch Umbau unvorteilhaft verändert. Vom
gotischen Baue aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts nordöstlicher Rundturm und anschließender Teil mit
Kragsteingalerie erhalten. Das übrige Schloß um 1563 von den Keutschachern erbaut. Großer zweigeschossiger Ar-
kadenhof (drittes Geschoß modern) — der Brunnen seit 1802 am Platze in Friesach —, sehr vornehme und edle Tore
und Fensterstöcke, leider vieles willkürlich seit 1898 verändert. An Stelle des Rittersaales wird eine Kirche in sizi-
lianisch-normannischer Romanik erbaut. Jnschrifttafel von 1511 über dem südöstlichen Portale stammt
Abb. 42. Burg Glanegg, Bergfrit, oberer Teil.
turmartige viergeschossige Mittelteil mit westlichem An-
bau. Gotische Tür- und Fensterstöcke. Westteil mit Ar-
kadenhof von 1549. Balkendecke mit Wappen und
Kamine vom Ende des 16. Jahrhunderts. Östlicher
Pfarrhoftrakt 1627. Schöne Stukkaturen in der Kapelle
vor 1711, Zimmerstukkaturen um 1730. Westlich allein-
stehende Turmruine. Romanischer Ursprung infolge ge-
ringer Mauerstärke und schlechter Technik wenig wahr-
scheinlich. Dreifenstergruppe wie in Liemberg, Kreig,
Glanegg.
Valvasor, a. a. O., 125; F. G. Hann, Zur Geschichte des
Schlosses M. bei Pölling, Carinthia I, 1892, 101; Sartori, a. a.
O., IV, 151; H. Hermann, a. a. O., 282; Kunsttopographie,
178; Jaksch-Wntte, a. a. O., 111.
Niederosterwitz. EinfacherSchloßbau des 17.Jahr-
hunderts über hackenförmigem Grundriß, die drei Ge-
schosse durch Bänder getrennt. In der alleinstehenden,
sechseckigen Kapelle mit Säulenvorhalle ein Knorpel-
werkaltar um 1670.
Nußberg. Große gotische Burgruine (15. bis
16. Jahrhundert) um annähernd quadratischen Hof, stark
verfallen. Römersteine. Das ab 1136 genannte Geschlecht
stirbt gegen Ende des 13. Jahrhunderts aus, die Burg
wechselt zusammen mit Frauenstein die Besitzer und
kommt 1708 an Franz Andreas von Mayrhofen, dann
wieder an Kreig. Vom romanischen Bestände nichts
mehr erhalten. — Hübsche Kirche von 1739, der Turm
noch vom gotischen, 1496 erwähnten Bau. Gut ge-
schnitzter Hochaltar, wie die Kanzel ohne Fassung (Be-
malung), um 1739.
A. Reichel, Barocke Schnitzarbeiten in der Kirchezu N.
Carinthia I, 1910, 31: Kunsttopographie, 215; Jaksch-Wntte,
a. a. O., 76.
Pfannhof. Verfallendes Schloß der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Bauherr Simon Phanner), in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erneuert (Portal mit Sgraffitomalerei, zwei gekuppelte Fenster). In
mehreren Räumen hübsche Decken aus geschnitzten Lärchenbalken, alles dem Untergange geweiht. An der Mühle
Wappenfresko 1580. 1492—1501 im Besitze des St.-Georgsritter-Ordens, seither verschiedene Eigentümer.
Valvasor, a. a. O., 171; Jaksch-Wntte, a. a. O., 77.
Rosenbichl. Kleines gotisches Schloß. Vor 1535 Minzenbach. 1566 von Georg Kulmer baulich verbessert,
heute zum Teil schlecht modernisiert.
Valvasor, a. a. O., 189; obige geschieht!. Angaben von M. Wutte.
Schaumburg. Ein romanischer runder Berchfrit, zum Teil erhalten. Westlich davon Reste eines kleineren
Gebäudes aus späterer Zeit.
Stadelhof. Hübscher Schloßbau des 17. Jahrhunderts, im 18. durch zwei Seitenflügel vergrößert und durch
Pilastergliederung der Fassade um 1780 wirkungsvoller gestaltet. Innen moderne Stukkaturen.
Kunsttopographie, 317.
Taggenbrunn. Von der durch den LeheuspflichtigenTageno für den Salzburger Erzbischof erbauten, seit 1143
urkundlich erwähnten, 1479 zerstörten Burg ist nichts mehr erhalten. Die heutige ausgedehnte Burgruine um unregel-
mäßig länglichen Hof mit starken Rundtürmen an drei Ecken und hoher, gut erhaltener Zinnenringmauer ließ Erzbischof
Leonhard von Keutschach 1497 erbauen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Teile der Burg noch bewohnt, heute
alles stark verfallen. Die vorstehenden Rundtürme (zur Flankenbestreichung) charakteristisch für die europäische
Burgenbauftufe vom Ende des 15. Jahrhunderts. Erst ab 1543 sind in Kärnten (Klagenfurt) Bastionen nachweisbar.
Valvasor, a. a. O., 219; Sartori, a. a. O., II, 228; O. Piper, a. a. O., II, 1903, 311; Jaksch-Wntte, a. a. O., 121.
Tanzend erg. Großes Schloß, seit 1898 Olivetaner-Kloster und durch Umbau unvorteilhaft verändert. Vom
gotischen Baue aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts nordöstlicher Rundturm und anschließender Teil mit
Kragsteingalerie erhalten. Das übrige Schloß um 1563 von den Keutschachern erbaut. Großer zweigeschossiger Ar-
kadenhof (drittes Geschoß modern) — der Brunnen seit 1802 am Platze in Friesach —, sehr vornehme und edle Tore
und Fensterstöcke, leider vieles willkürlich seit 1898 verändert. An Stelle des Rittersaales wird eine Kirche in sizi-
lianisch-normannischer Romanik erbaut. Jnschrifttafel von 1511 über dem südöstlichen Portale stammt
Abb. 42. Burg Glanegg, Bergfrit, oberer Teil.