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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 28.1927

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Nr. 5/6
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Heil, Albrecht; Krauß, Carl: Burg Rodenstein im Odenwald
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https://doi.org/10.11588/diglit.35078#0112

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Burg Nodenstein im Odenwald.
Von Albrecht Heil und K. Krauß.
dwestlich von Frünkisch-Crumbach, am Fuße der Neunkircher Höhe, wurde in der ersten Hälfte des
,3. Jahrhunderts die Burg Rodenstein auf einem niederen Hügel des ansteigenden Höhenzuges erbaut.
Mit einem Ausblick in den weiten Talgrund bis nach Reichelsheim und den Reichenberg hin,
wr Nordwinden wohl geschützt, unweit eines steil fallenden klaren Bächleins, erhob sich die Burg an
iner der anmutigsten Stellen des schönen Odenwaldes.
Um dem Berghnng das nötige Baugelände abzugewinnen und die Burg gegen Angriffe vom ansteigenden
Westen und Norden her zu schützen, mußte der Hügel geebnet und die damals wohl vorhanden gewesene natürliche
Senkung um den Hügel herum zu einem sogenannten Halsgraben ausgebildet werden.
Den von drei Seiten um die Burg angelegten Graben ließ man unmittelbar an ihrer Südseite in den steilen
Hang auslaufen, der einen natürlichen Schutz gegen Angriffe bot.


Abb. 77. Lageskizze von Burg Rodenstein i. O. (Gez. C. Krauß.)


Die Kernburg mit Ringmauer bedeckt eine Fläche von 24 x 30 Meter. Eine über 2 Meter dicke Westmauer
(Schildmauer) bildet die westliche Längsseite des Pallas. Noch heute sind in dieser Mauer die aus behauenen Sand-
steinen bestehenden Lagersteine zu sehen, die den Fußboden des ersten Stockwerkes trugen. Da wo die Schildmauer des
Pallas an die Süd- und Nordwand anstößt, zeigen die aus grauen Bruchsteinen gemauerten Ecken eine starke Abrundung.
Noch heute ragt die mächtige Schildmauer hoch in die Luft, dagegen sind von den drei anderen Mauerseiten
des wehrhaften inneren Beringes nur noch geringe Reste über dem Erdboden erhalten, die sich kaum über die Fun-
damentmauern erheben.
Die Ausdehnung des Pallas ist noch zu erkennen.
Ein Mauerstumpf an der Südseite gibt die Breite von 10 Metern an. 20 Nieter lang ist die Schildmauer des
Pallas. Diese zeigt zwei mit Backsteinen ausgemauerte größere Öffnungen mit Nischen in der starken Wand. Die
nach Süden gelegene Öffnung läßt auf einen Treppenaufgang schließen, der hier vorbeiführte.
 
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