ssndern schräg, einer Felsader folgend, 21,2 m — 2S Ellen
tief niedergctrieben worden, Bei dieser Eiefe hat der
Leunnen allerdings die Burg kaum ausreichend mit
Vvasser versorgcn können. Er scheinr vielmehr als
Lifterne zum glcichzeitigen Auffangen des Regenwaiscrs
gedient zu haben, denn das gepstasterte Gelände des
Hofes fällr nach dem Brunnen ;u ab. Da anderes wajser
in der Burg schwer zu beschaffen war, so ließ der Erb>
herr Raspar von Schönberg 152S wasser von Bütt-
ners Gut in Reichenau in Holzröhren nach der Burg
führen und errichtere gleichzeitig ein Haus im unreren
Schloßhof bei der Treppe an der hohen Mauer, die
Badcrei genannt. Beim Neubau des neuen Schlosses
15S4 wurde im Hofbusch wasser gcfaßr und nach dem
Schloß geführt. Dies ist die noch jeyr bestehende Schloß-
wasscrlcitung. Dcr ausgegrabene Lrunnen war bis nach
dem Jahre 1727 mir Bcdachung, Fenstcrläden und einem
Holzgeschränke verschen. Tcile dieser Abdeckung sind
auch bei der Ausgrabung gcfunden wordcn. Ferner
wurden gefunden neben vielen profilierren Sandstein-
wcrkstücken ein Stück gleichfalls profilierrer Holzbalken
einer Zimmerdecke, ein Schwertgriff, ein pulverhorn,
Teile cines gorhischen Dürschlosses, allcs stark vereoster,
des weiteren eine Gfenkachel mir dem wappen derer
von Einsiedel, ein Sriefelknecht aus Hirschhorn und ver-
schiedenes mehr. Die Gegenstände sind zur Zeir in der
Alrerrumssammlung unrergebrachr. V7ahmen diese Ar-
beiten den größten Teil der vorhandenen Mirrel in An<
spruch, so war cs doch noch möglich, dcn zweiren Burghof
fast vollkommen vom Schurr zu befreicn. Erst jeyr
kommt seine Größe dadurch zur rechrcn Gelrung. Dicf
bedauerlich ist es, daß es nichr möglich ist, den in diescn
zweiren Burghof führenden alten weg wieder dcm Vcr-
kchr frcizugeben und damit die Burg auf dem wcgc zu
betreten, der ehedem als Eingang gedient har. Ist ja
das Torhaus mit seiner Uberwölbung und die Eingangs-
tür in den zweiten Burghof noch deutlich zu erkennen
und gangbar. Der jeyige Zugang führt über dieses
Torhaus direkt in den drirren Vorhof der Burg und
liegt erwa 4 bis 5 m höher als der Fußboden des zweiren
Vorhofes. Dadurch wird leider dem Besucher schon beim
Eintritt in die Burg ein falsches Bild des früheren
Bestandes gegeben und gleichzeirig kommen die gewalrigen
Größcnverhälrnisse der gesamren Anlage nichr in dem
lNaßc zur Geltung, wie es wünschenswert erscheint.
Hoffcn wir, daß auch dieser wunsch noch erfüllr werde,
daß im übrigen die Arbeiren der Drrsgruppe von er-
freulichen wcirercn Erfolgcn bcgleitet sein mögen und
ihre Tärigkeir durch die Rönigl. Ministerien Unterstüyung
finder, wie bishcr. Gocpferr.
Rauenstein und Schauinberg.
Die Ruinen der fränkischen Grenzburgen des Mei-
ninger Vberlandes am Fuße des Dhüringer waldes sollen
im kommenden Frühjahre wieder mit neuen Rräften und
neuem Mure gewahrt und gesicherr werdcn. Besuch und
Begutachtung des Herrn Bodo Ebhardt haben den
dortigcn Orrsgruppen unserer Vereinigung die nötigen
Hinweise hierzu gegeben. während auf Schaumberg
unter vorläufigem Verzichr auf weirerc Frcilegungen die
Tätigkeit im kommenden Iahre sich wohl nur auf die
Erhalrung der bereits freiliegenden Deile dcr Burg,
nämlich der wachtftube am Tor, der Ainggrabenmauer, der
beiden südlichen Ecktürme und der Manrelmauer dee aus
wohnrürmen bestehenden inneren Burg, sowie der frei-
licgenden Gewölbe wird erstrecken können, har man in
Rauenstein den längst gesuchten Haupteingang zur
Rernburg kürzlich in Gestalt eines noch nichr völlig frci-
gelegren Dorgcwölbes von 2,5 m Spannweire und 2,5 m
Tiefe auf der Nordspiye der Burganlage gefundcn und
war hierüber hoch crfreur. Flankiert wird dieser über
den crwa 2<> m breiren Halsgraben durch die äußecste
Umfassungsmauer führcnde Doreingang durch einen mit
Schießscharren versehcnen Rundrurm, welchcr wiederum
durch den mächtigen, noch 5—K m am Fuße im Geröll
steckcnden Bergfried gesichert erscheint. Bei den Frei-
legungsarbeiren hoffr man auf weitere Flankierungs-
anlagen an der äußeren Mauer und auf die gesuchre
pflastersoble zu stoßen und dadurch wichrige Aufschlüsse
für die Leurreilung dcr verschiedcnen Höhenlagen und
für die weirere Grundrißgestaltung der Burg zu ge-
winnen. — Eine zweire wichrige Aufgabe wird die Er-
haltung cines sehr schadhafren Rundturmes an der
äußeren östlichen Zwingermauer sein und wird, ebenss
wie auf Schaumberg bei der Größe und Mannigfaltig-
keit der ganzen Anlage, auch hier nur cin langsam
fortschreirendes Erschließungs- und Erhalrungswerk
möglich sein. — In der schönen frühgorhischen Burgkirche
sind die gemalren Ahnenwappen an den Emporen wiedec
bergestellr, der Lhor ist vollständig zum Schuye gegen
Feuchtigkeir vom Burgfelsen losgelöst worden und augen-
blicklich ist man im Legriff, dem träumcrischen Nirchlein
durch einige stilgercchre Glasmalereien und Erweirerung
eines in spärcrer Zeit zugemauerten Fcnsters im Lhor
ein freundlichercs Licht zu geben O- v. 8.
Riesenburg.
Die k. k. Lenrralkommisflon für Runst- und historische
Denkmale in wien har kürzlich beschlossen, flch für die
Erhalrung der 2luine Riesenburg im böhmischen Erz-
gebirge, deren Gefährdung wir in Plummer 2 meldeten,
einzuseyen. lFamentlich sollen die losen und vielfach
überhängenden Srcine geflcherr werden. H.
Schneeburg.
Die Sradtvcrwalrung Freiburg i. Br., an deren
Spitze der für alte Baudenkmale begeisterre «vbcrbürger-
meister Or. wintercr stehr, ist mir der älrcsten Breisgau-
gemeinde Ebringen in Unterhandlung gctreren, um die
bei diesem Orre gelegene Schneeburg vor dem Zerfall zu
bewahren, fle zu erhalten und freizulegen. Die wilde
Schneeburg, erwa zu Ende des 12. Iahrhunderts von
einem Angehörigen der aus dem Schwabenlande stam-
menden Familie Schnewlin erbaut, hat viele Herrschaften
von Ebringen kommeii und scheiden sehen. Im Bauern-
kriege (im Iahre 1525) wurde sie unter ernem Herrn
von Falkenstein zerstörr. Die Veste liegt inmirren eincs
waldes, eine Stunde von Ebringen bei Freiburg ent-
fernr. Plach ihrer Freilegung wird fle einem schönen
Landschaftsbilde erhöhten Reiz verleihen, und ihre efeu-
umrankren Mauern, dic nun vor dem Zusammensturz
bcwahrt bleiben sollen, werden dem gegenwärtigen und
tief niedergctrieben worden, Bei dieser Eiefe hat der
Leunnen allerdings die Burg kaum ausreichend mit
Vvasser versorgcn können. Er scheinr vielmehr als
Lifterne zum glcichzeitigen Auffangen des Regenwaiscrs
gedient zu haben, denn das gepstasterte Gelände des
Hofes fällr nach dem Brunnen ;u ab. Da anderes wajser
in der Burg schwer zu beschaffen war, so ließ der Erb>
herr Raspar von Schönberg 152S wasser von Bütt-
ners Gut in Reichenau in Holzröhren nach der Burg
führen und errichtere gleichzeitig ein Haus im unreren
Schloßhof bei der Treppe an der hohen Mauer, die
Badcrei genannt. Beim Neubau des neuen Schlosses
15S4 wurde im Hofbusch wasser gcfaßr und nach dem
Schloß geführt. Dies ist die noch jeyr bestehende Schloß-
wasscrlcitung. Dcr ausgegrabene Lrunnen war bis nach
dem Jahre 1727 mir Bcdachung, Fenstcrläden und einem
Holzgeschränke verschen. Tcile dieser Abdeckung sind
auch bei der Ausgrabung gcfunden wordcn. Ferner
wurden gefunden neben vielen profilierren Sandstein-
wcrkstücken ein Stück gleichfalls profilierrer Holzbalken
einer Zimmerdecke, ein Schwertgriff, ein pulverhorn,
Teile cines gorhischen Dürschlosses, allcs stark vereoster,
des weiteren eine Gfenkachel mir dem wappen derer
von Einsiedel, ein Sriefelknecht aus Hirschhorn und ver-
schiedenes mehr. Die Gegenstände sind zur Zeir in der
Alrerrumssammlung unrergebrachr. V7ahmen diese Ar-
beiten den größten Teil der vorhandenen Mirrel in An<
spruch, so war cs doch noch möglich, dcn zweiren Burghof
fast vollkommen vom Schurr zu befreicn. Erst jeyr
kommt seine Größe dadurch zur rechrcn Gelrung. Dicf
bedauerlich ist es, daß es nichr möglich ist, den in diescn
zweiren Burghof führenden alten weg wieder dcm Vcr-
kchr frcizugeben und damit die Burg auf dem wcgc zu
betreten, der ehedem als Eingang gedient har. Ist ja
das Torhaus mit seiner Uberwölbung und die Eingangs-
tür in den zweiten Burghof noch deutlich zu erkennen
und gangbar. Der jeyige Zugang führt über dieses
Torhaus direkt in den drirren Vorhof der Burg und
liegt erwa 4 bis 5 m höher als der Fußboden des zweiren
Vorhofes. Dadurch wird leider dem Besucher schon beim
Eintritt in die Burg ein falsches Bild des früheren
Bestandes gegeben und gleichzeirig kommen die gewalrigen
Größcnverhälrnisse der gesamren Anlage nichr in dem
lNaßc zur Geltung, wie es wünschenswert erscheint.
Hoffcn wir, daß auch dieser wunsch noch erfüllr werde,
daß im übrigen die Arbeiren der Drrsgruppe von er-
freulichen wcirercn Erfolgcn bcgleitet sein mögen und
ihre Tärigkeir durch die Rönigl. Ministerien Unterstüyung
finder, wie bishcr. Gocpferr.
Rauenstein und Schauinberg.
Die Ruinen der fränkischen Grenzburgen des Mei-
ninger Vberlandes am Fuße des Dhüringer waldes sollen
im kommenden Frühjahre wieder mit neuen Rräften und
neuem Mure gewahrt und gesicherr werdcn. Besuch und
Begutachtung des Herrn Bodo Ebhardt haben den
dortigcn Orrsgruppen unserer Vereinigung die nötigen
Hinweise hierzu gegeben. während auf Schaumberg
unter vorläufigem Verzichr auf weirerc Frcilegungen die
Tätigkeit im kommenden Iahre sich wohl nur auf die
Erhalrung der bereits freiliegenden Deile dcr Burg,
nämlich der wachtftube am Tor, der Ainggrabenmauer, der
beiden südlichen Ecktürme und der Manrelmauer dee aus
wohnrürmen bestehenden inneren Burg, sowie der frei-
licgenden Gewölbe wird erstrecken können, har man in
Rauenstein den längst gesuchten Haupteingang zur
Rernburg kürzlich in Gestalt eines noch nichr völlig frci-
gelegren Dorgcwölbes von 2,5 m Spannweire und 2,5 m
Tiefe auf der Nordspiye der Burganlage gefundcn und
war hierüber hoch crfreur. Flankiert wird dieser über
den crwa 2<> m breiren Halsgraben durch die äußecste
Umfassungsmauer führcnde Doreingang durch einen mit
Schießscharren versehcnen Rundrurm, welchcr wiederum
durch den mächtigen, noch 5—K m am Fuße im Geröll
steckcnden Bergfried gesichert erscheint. Bei den Frei-
legungsarbeiren hoffr man auf weitere Flankierungs-
anlagen an der äußeren Mauer und auf die gesuchre
pflastersoble zu stoßen und dadurch wichrige Aufschlüsse
für die Leurreilung dcr verschiedcnen Höhenlagen und
für die weirere Grundrißgestaltung der Burg zu ge-
winnen. — Eine zweire wichrige Aufgabe wird die Er-
haltung cines sehr schadhafren Rundturmes an der
äußeren östlichen Zwingermauer sein und wird, ebenss
wie auf Schaumberg bei der Größe und Mannigfaltig-
keit der ganzen Anlage, auch hier nur cin langsam
fortschreirendes Erschließungs- und Erhalrungswerk
möglich sein. — In der schönen frühgorhischen Burgkirche
sind die gemalren Ahnenwappen an den Emporen wiedec
bergestellr, der Lhor ist vollständig zum Schuye gegen
Feuchtigkeir vom Burgfelsen losgelöst worden und augen-
blicklich ist man im Legriff, dem träumcrischen Nirchlein
durch einige stilgercchre Glasmalereien und Erweirerung
eines in spärcrer Zeit zugemauerten Fcnsters im Lhor
ein freundlichercs Licht zu geben O- v. 8.
Riesenburg.
Die k. k. Lenrralkommisflon für Runst- und historische
Denkmale in wien har kürzlich beschlossen, flch für die
Erhalrung der 2luine Riesenburg im böhmischen Erz-
gebirge, deren Gefährdung wir in Plummer 2 meldeten,
einzuseyen. lFamentlich sollen die losen und vielfach
überhängenden Srcine geflcherr werden. H.
Schneeburg.
Die Sradtvcrwalrung Freiburg i. Br., an deren
Spitze der für alte Baudenkmale begeisterre «vbcrbürger-
meister Or. wintercr stehr, ist mir der älrcsten Breisgau-
gemeinde Ebringen in Unterhandlung gctreren, um die
bei diesem Orre gelegene Schneeburg vor dem Zerfall zu
bewahren, fle zu erhalten und freizulegen. Die wilde
Schneeburg, erwa zu Ende des 12. Iahrhunderts von
einem Angehörigen der aus dem Schwabenlande stam-
menden Familie Schnewlin erbaut, hat viele Herrschaften
von Ebringen kommeii und scheiden sehen. Im Bauern-
kriege (im Iahre 1525) wurde sie unter ernem Herrn
von Falkenstein zerstörr. Die Veste liegt inmirren eincs
waldes, eine Stunde von Ebringen bei Freiburg ent-
fernr. Plach ihrer Freilegung wird fle einem schönen
Landschaftsbilde erhöhten Reiz verleihen, und ihre efeu-
umrankren Mauern, dic nun vor dem Zusammensturz
bcwahrt bleiben sollen, werden dem gegenwärtigen und