schaffen haben. Nach unseren IIachweisungen rvurde von den Witrelsbachern im Laufe des lZ. Iahr-
hunderrs das gewaltige Bollwerk der 2^ m langen und ursprünglich mindestens 12 m hohen Schild-
maucr aus ;um Teil riesigen Bossenquadern erbaur, von der das „Lastrum volfberg" nach IIordosten
zugleich inir dem Halsgraben, der rief durch den Lels gerrieben ist, gegen den wolfsberg zu geschüizt
erscheinr. Dic Wittelsbacher waren es ferner, welche den jetzt verschwundenen, außerhalb der Schild-
mauer gelegenen und mit ihr verbundenen Bergfried erbaur haben. Ebenso entstand in dieser Zeit
nach einer in der Nordmauer des Palas eingemauerren gekuppelren Doppelsaule, die in einer ^enster-
brüftung sich vormals crhob, das feste Burghaus, das „steinern hüs", der Palas, in dem der Gcell-
verrrecer des pfalzgrafen scinen Sitz harce. Aber noch immer werden dort droben neue Funde ge-
machr, die Lachr auf die Geschichre der Wolfsburg werfen, und von diesen soll besonders hier die
Rede sein.
Bei der Beschreibung der von der Pfalzer Rreisregicrung im Iahre 1898/99 unterstützten Frei-
legung der austeren, jüngeren Zwingermauer der Wolfsburg hacre der Leiter der Arbeit im „Baper-
land" (19S0, Nr. 16, S. 185) die 21nsichr aufgestellt, daß diese mir der Torbefeftigung im Iahre 1529
hergestellt worden sci. Diese Ansichc har eine glanzende Beftatigung durch einen Befund vom 2. Ianuar
1925 erhalten. Der Rgl. preustische Rreisbauinspektor Ramdohr und der verfasser fanden gemeinsam
auf einem Haustein (Z2:22 cm) an der schmalen Südstwestseite dieser Zicgelmauer, der in Augenhöhe
dichc neben eincr Gchiestscharce sitzt, eine Inschrift auf, die sich nach genauer Untersuchung als die in
arabischen Ziffern ausgeschriebene Iahreszahl „1511" erwies.
Der am alren Sradtzwinger ;u Neustadt gegenüber dem Lritzweilerschen 21nwesen eingemauerte
Gewandestern rührt nun nachgewiesen von der Wolfsburg her. Dieses herrliche Architekturstück har
Z,52 m Lange, Z2 cm Breire und 52 cm ^jöhe. In der Mitte stehc ein Gchlußftein, dcr im Basrelief
mir einer Z,5 cm langen und 2,5 cm breicen weintraube gezierc ist. In den beiden Ecken sind zwei
kleinere (25:22 cm) Weincraubengebilde angebracht. Zwischen dem oberen Rundstabe und der -Ceibung
ziehen sich, gestützt von einem „Wingertsbalken", Rebengewinde mic frei dargestellten Blattern von
den beiden Geicen des Gchluststeins zu den Ecken hin. Dar Ganze dienre encweder als wagrechter
„Scurz" für eine Doppelrür, die 1,52 m im Lichren mast, oder für ein grostes Burgror, das Z m lichce
Gffnung besaß. Das spatgorhische Runstwerk paßr vortrefflich zum Lharakrer der Wolfsburg, die,
umgebcn von Rebgelande, das Speyerbachral und die Rheinebene überschaut. Lehrer Iohann Batz,
der zu Beginn der dreißiger Iahre hier in Neustadt im „wochenblarce" Beitrage zur Lokalgeschichre
veröffenrlichte, liest dies Runstdeiikmal von der Wolfsburg herab in die Sradr schaffen und in der
Zwingermauer hinrer dem Gchiff-Durchgang einmauern. Dies reilre uns Frau Geistel-Alesch freund-
lichst mic. Vlach Äcschlust des Bauausschuffes wird dieser Haustein dem historischen Museum der
Pfal; zu Gpeyer zum Gcschenk gemacht und soll nach der Absicht des Verfaffers das Porral zum
künfcigen „Weinbaumuseum der Pfalz" als ein opu8 nec pluribu8 impar dekorieren. — Der „Srurz"
pastr Ln seiner Bildung und seinen Maßen wohl ;u dem nach Güdosten gelegenen Toreingang, der vom
Wolfsbrunnen her den alren Burgplatz abgeschlossen hac und der genau Z m Breire besitzt. Der
rechrsseitige Pfeiler dieses Tores ist noch in der Mauer des oberen Zwingers ethalten. Die ^öhe des
Torpfeilers becragt 2 m, seine Breire mir 12 cm starker Abfaserung 25 cm. Dieser Torpfeiler zeigt
daffelbe Profil in seiner Gockelbildung auf, wie der pfeiler des vermauercen Eingangsrores, das am
Wege, der vom Tale zum Wolfsberg hinren heraufführt, dicht neben der Iahreszahl steht. — Beide
Burgtore, das cine mit dem traubenverzierten „Grurz", die Torbefestigung, die nach Südosten poly-
gonal vorsprang, sowie die neu aufgefundene Iahreszahl gehören derselben Bauperiode an, die in das
Ende des 15. und in den Anfang des 16. Iahrhundercs fallr. Auch der ^2lame des Schöpfers dieser
Bauten, die der Wolfsburg Lestigkeit und Ansehen verliehen, ist aus der Geschichre bekannc. Es ist
dcr Dizdeem (— Vizedominus) Ritter Philipp Marschalk von Wolfsberg, der 1^89—1512 als Burgherr
von Wolfsberg bezeugr istsi. Vlach seinem Tode (1512) liest Rurfürst Ludwig V. die „Baukösten-
Rechnung" von der Wolfsburg förmlich austragen. Gegen 2Z22 fl. Encschadigung erhielt der Rurfürst
die Alt-Wittelsbachische Schutzveste in seinen Besitz zurück, wie I. G. widder „Beschreibung der kur-
vcrgl Frey: „Beschreibung des Aönigl. bayer. Rheinkreises", II. Teil 5. 52L.
hunderrs das gewaltige Bollwerk der 2^ m langen und ursprünglich mindestens 12 m hohen Schild-
maucr aus ;um Teil riesigen Bossenquadern erbaur, von der das „Lastrum volfberg" nach IIordosten
zugleich inir dem Halsgraben, der rief durch den Lels gerrieben ist, gegen den wolfsberg zu geschüizt
erscheinr. Dic Wittelsbacher waren es ferner, welche den jetzt verschwundenen, außerhalb der Schild-
mauer gelegenen und mit ihr verbundenen Bergfried erbaur haben. Ebenso entstand in dieser Zeit
nach einer in der Nordmauer des Palas eingemauerren gekuppelren Doppelsaule, die in einer ^enster-
brüftung sich vormals crhob, das feste Burghaus, das „steinern hüs", der Palas, in dem der Gcell-
verrrecer des pfalzgrafen scinen Sitz harce. Aber noch immer werden dort droben neue Funde ge-
machr, die Lachr auf die Geschichre der Wolfsburg werfen, und von diesen soll besonders hier die
Rede sein.
Bei der Beschreibung der von der Pfalzer Rreisregicrung im Iahre 1898/99 unterstützten Frei-
legung der austeren, jüngeren Zwingermauer der Wolfsburg hacre der Leiter der Arbeit im „Baper-
land" (19S0, Nr. 16, S. 185) die 21nsichr aufgestellt, daß diese mir der Torbefeftigung im Iahre 1529
hergestellt worden sci. Diese Ansichc har eine glanzende Beftatigung durch einen Befund vom 2. Ianuar
1925 erhalten. Der Rgl. preustische Rreisbauinspektor Ramdohr und der verfasser fanden gemeinsam
auf einem Haustein (Z2:22 cm) an der schmalen Südstwestseite dieser Zicgelmauer, der in Augenhöhe
dichc neben eincr Gchiestscharce sitzt, eine Inschrift auf, die sich nach genauer Untersuchung als die in
arabischen Ziffern ausgeschriebene Iahreszahl „1511" erwies.
Der am alren Sradtzwinger ;u Neustadt gegenüber dem Lritzweilerschen 21nwesen eingemauerte
Gewandestern rührt nun nachgewiesen von der Wolfsburg her. Dieses herrliche Architekturstück har
Z,52 m Lange, Z2 cm Breire und 52 cm ^jöhe. In der Mitte stehc ein Gchlußftein, dcr im Basrelief
mir einer Z,5 cm langen und 2,5 cm breicen weintraube gezierc ist. In den beiden Ecken sind zwei
kleinere (25:22 cm) Weincraubengebilde angebracht. Zwischen dem oberen Rundstabe und der -Ceibung
ziehen sich, gestützt von einem „Wingertsbalken", Rebengewinde mic frei dargestellten Blattern von
den beiden Geicen des Gchluststeins zu den Ecken hin. Dar Ganze dienre encweder als wagrechter
„Scurz" für eine Doppelrür, die 1,52 m im Lichren mast, oder für ein grostes Burgror, das Z m lichce
Gffnung besaß. Das spatgorhische Runstwerk paßr vortrefflich zum Lharakrer der Wolfsburg, die,
umgebcn von Rebgelande, das Speyerbachral und die Rheinebene überschaut. Lehrer Iohann Batz,
der zu Beginn der dreißiger Iahre hier in Neustadt im „wochenblarce" Beitrage zur Lokalgeschichre
veröffenrlichte, liest dies Runstdeiikmal von der Wolfsburg herab in die Sradr schaffen und in der
Zwingermauer hinrer dem Gchiff-Durchgang einmauern. Dies reilre uns Frau Geistel-Alesch freund-
lichst mic. Vlach Äcschlust des Bauausschuffes wird dieser Haustein dem historischen Museum der
Pfal; zu Gpeyer zum Gcschenk gemacht und soll nach der Absicht des Verfaffers das Porral zum
künfcigen „Weinbaumuseum der Pfalz" als ein opu8 nec pluribu8 impar dekorieren. — Der „Srurz"
pastr Ln seiner Bildung und seinen Maßen wohl ;u dem nach Güdosten gelegenen Toreingang, der vom
Wolfsbrunnen her den alren Burgplatz abgeschlossen hac und der genau Z m Breire besitzt. Der
rechrsseitige Pfeiler dieses Tores ist noch in der Mauer des oberen Zwingers ethalten. Die ^öhe des
Torpfeilers becragt 2 m, seine Breire mir 12 cm starker Abfaserung 25 cm. Dieser Torpfeiler zeigt
daffelbe Profil in seiner Gockelbildung auf, wie der pfeiler des vermauercen Eingangsrores, das am
Wege, der vom Tale zum Wolfsberg hinren heraufführt, dicht neben der Iahreszahl steht. — Beide
Burgtore, das cine mit dem traubenverzierten „Grurz", die Torbefestigung, die nach Südosten poly-
gonal vorsprang, sowie die neu aufgefundene Iahreszahl gehören derselben Bauperiode an, die in das
Ende des 15. und in den Anfang des 16. Iahrhundercs fallr. Auch der ^2lame des Schöpfers dieser
Bauten, die der Wolfsburg Lestigkeit und Ansehen verliehen, ist aus der Geschichre bekannc. Es ist
dcr Dizdeem (— Vizedominus) Ritter Philipp Marschalk von Wolfsberg, der 1^89—1512 als Burgherr
von Wolfsberg bezeugr istsi. Vlach seinem Tode (1512) liest Rurfürst Ludwig V. die „Baukösten-
Rechnung" von der Wolfsburg förmlich austragen. Gegen 2Z22 fl. Encschadigung erhielt der Rurfürst
die Alt-Wittelsbachische Schutzveste in seinen Besitz zurück, wie I. G. widder „Beschreibung der kur-
vcrgl Frey: „Beschreibung des Aönigl. bayer. Rheinkreises", II. Teil 5. 52L.