4. Plinius
Naturalis historia (50 n. Chr.)
[Apelles]pinxit et, quaepingi non possunt, tonitrua,fulgetrafulgura; quae Bronten,
Astrapen et Ceraunobolian appellant. [...]
nonfraudando et Sp. Tadio, divi Augusti aetate, qui primus instituit amoenissimam
parietumpicturam, villas etporticus ac topiaria opera, lucos, nemora, colles, piscinas,
euripos, amnes, litora, qualia quis optaret, varias ibi obambulantium species aut
navigantium terraque villas adeuntium asellis aut vehiculis, iam piscantes, aucupantes
aut venantes aut etiam vindemiantes. sunt in eius exemplaribus nobiles palustri
accessu villae, succollatis sponsione mulieribus labantes, trepidis quae feruntur,
plurimaepraeterea tales argutiaefacetissimi salis. idem subdialibus maritimas urbes
pingere instituit, blandissimo aspectu minimoque inpendio.
(Plinius, Naturalis historia. Naturkunde. Buch 35. Farben, Malerei, Plastik, herausgegeben
und übersetzt von Roderich König in Zusammenarbeit mit Gerhard Winkler, München 1978,
5. 74, 86, 88)
[Apelles] malte auch das, was außerhalb des Bereichs der Malerei liegt, Bilder wie
Donner, Wetterleuchten und Blitze, was [die Griechen] Bronte, Astrape und
Keraunobolia heißen. [...]
Auch Spurius Tadius, zur Zeit des göttlichen Augustus, soll nichtfortgelassen wer-
den, der als erster die anmutigste Wandmalerei schuf, Landhäuser und Säulenhallen
und Gartenanlagen, Haine, Lustwälder, Hügel, Fischteiche, Kanäle, Flüsse, Gesta-
de und was man sich nur wünschte, sowie verschiedenartige Gestalten von Spazier-
gängern oder Schiffsreisenden und solchen, die zu Land auf Eseln oder Wagen sich
zu ihren Landhäusern begeben, ebenso auch Fischer, Vogelsteller oder Jäger oder
auch Winzer. Auf seinen Bildern findet man schöne Landhäuser mit sumpfigem Zu-
gangsweg, auf dem Männer mit Frauen, die sie um Lohn auf den Schultern tragen,
schwankend einhergehen, während jene, die getragen werden, sich ängstigen, au-
ßerdem noch sehr viele derartige Einfälle von höchst geistreichem Humor. Er unter-
nahm es auch, Seestädte unter Altanen zu malen, was einen sehr schönen Anblick
ergibt und nur sehr geringe Kosten verursacht.
(Plinius, Naturalis historia. Naturkunde. Buch 35. Farben, Malerei, Plastik, herausgegeben
und übersetzt von Roderich König in Zusammenarbeit mit Gerhard Winkler, München 1978,
S. 75, 87, 89)
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Naturalis historia (50 n. Chr.)
[Apelles]pinxit et, quaepingi non possunt, tonitrua,fulgetrafulgura; quae Bronten,
Astrapen et Ceraunobolian appellant. [...]
nonfraudando et Sp. Tadio, divi Augusti aetate, qui primus instituit amoenissimam
parietumpicturam, villas etporticus ac topiaria opera, lucos, nemora, colles, piscinas,
euripos, amnes, litora, qualia quis optaret, varias ibi obambulantium species aut
navigantium terraque villas adeuntium asellis aut vehiculis, iam piscantes, aucupantes
aut venantes aut etiam vindemiantes. sunt in eius exemplaribus nobiles palustri
accessu villae, succollatis sponsione mulieribus labantes, trepidis quae feruntur,
plurimaepraeterea tales argutiaefacetissimi salis. idem subdialibus maritimas urbes
pingere instituit, blandissimo aspectu minimoque inpendio.
(Plinius, Naturalis historia. Naturkunde. Buch 35. Farben, Malerei, Plastik, herausgegeben
und übersetzt von Roderich König in Zusammenarbeit mit Gerhard Winkler, München 1978,
5. 74, 86, 88)
[Apelles] malte auch das, was außerhalb des Bereichs der Malerei liegt, Bilder wie
Donner, Wetterleuchten und Blitze, was [die Griechen] Bronte, Astrape und
Keraunobolia heißen. [...]
Auch Spurius Tadius, zur Zeit des göttlichen Augustus, soll nichtfortgelassen wer-
den, der als erster die anmutigste Wandmalerei schuf, Landhäuser und Säulenhallen
und Gartenanlagen, Haine, Lustwälder, Hügel, Fischteiche, Kanäle, Flüsse, Gesta-
de und was man sich nur wünschte, sowie verschiedenartige Gestalten von Spazier-
gängern oder Schiffsreisenden und solchen, die zu Land auf Eseln oder Wagen sich
zu ihren Landhäusern begeben, ebenso auch Fischer, Vogelsteller oder Jäger oder
auch Winzer. Auf seinen Bildern findet man schöne Landhäuser mit sumpfigem Zu-
gangsweg, auf dem Männer mit Frauen, die sie um Lohn auf den Schultern tragen,
schwankend einhergehen, während jene, die getragen werden, sich ängstigen, au-
ßerdem noch sehr viele derartige Einfälle von höchst geistreichem Humor. Er unter-
nahm es auch, Seestädte unter Altanen zu malen, was einen sehr schönen Anblick
ergibt und nur sehr geringe Kosten verursacht.
(Plinius, Naturalis historia. Naturkunde. Buch 35. Farben, Malerei, Plastik, herausgegeben
und übersetzt von Roderich König in Zusammenarbeit mit Gerhard Winkler, München 1978,
S. 75, 87, 89)
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