ANHANG: SCHERBENFUNDE
249
Zehen eines Fußes. Die Scherben Nr. 37—44 sind Bruchstücke einer gelben Mandorla mit geraden und gewellten
Strahlen im Wechsel, zwischen denen feine Strahlenbündel aus dem deckenden Lotüberzug gekratzt sind. Sie lassen
auf die Darstellung einer Madonna im Strahlenkranz schließen. Nr. 62 scheint ein Stück eines weißen Sitz- oder
Kopfkissens zu sein, das am Zipfel einen Knauf oder eine Quaste besitzt.
Eines der wichtigsten Stücke ist Nr. 16, das 8,5 x 14 cm große Bruchstück einer Monolithscheibe mit der Gewandpartie
einer Heiligenfigur, die vor ausradierten Ranken in lasierend abgedecktem Grund steht; das Untergewand und ein
reizvoll geraffter Tuchzipfel sind weiß mit silbergelbem Saum. Aus dem schwarz abgedeckten Mantel sind Faltenzüge
und modellierende Schraffuren mit einer Nadel ausradiert, wobei aus der teilweise pastös aufgetragenen Bemalung
kleinere Schollen abgesprengt wurden. Diese Negativ-Technik gleicht jener in der Figur des Bürgermeisters Cord
Lange in der Körkammer des Lüneburger Rathauses (Abb. 136) und findet sich nochmals in Walsrode (Abb. 170).
Die fragmentarisch überlieferte Monolithscheibe dürfte etwa gleichzeitig, möglicherweise in derselben Werkstatt (s.
S. 179), entstanden sein.
Ulf-Dietrich Korn
NACHTRAG
EBSTORF ■ EHEMALIGES BENEDIKTINERINNENKLOSTER
Bei der chronologischen Ordnung der Bestände ist versehentlich eine 1982 in NORD V eingesetzte Scheibe unbehandelt
geblieben. Sie hätte an das Ende des Abschnitts über die Nonnenchorfenster des späten 14. Jh. (s. S. 20) gehört
und wird hier nachgetragen.
NONNENCHORFENSTER NORD V
10a LAUTESPIELENDER ENGEL Abb. 13
Zwickelfeld. H. 57,5 cm, B. 32,5 cm.
1982 hier eingefügt. Ursprünglich wohl in NORD II. Zur Frage
der Herkunft vgl. Vorbemerkung S. 23.
Erhaltung: Kopf mit Nimbus, Laute, fünf Stücke im roten Grund
sowie drei Scherben im weißen Randstreifen alt, Kopf und Nim-
bus durch flächige Verbräunung stark verdunkelt. Verbleiung
teilweise alt.
Fig. 3, Abb. 13
Farbigkeit: Kopf rosaviolett, Nimbus gelb, Gewand und Laute
weiß. Grund rot mit weißen Randstreifen.
Technik: Lot in der Aufsicht rotbraun.
WAfD 1005 (CVMA 5082)
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Zehen eines Fußes. Die Scherben Nr. 37—44 sind Bruchstücke einer gelben Mandorla mit geraden und gewellten
Strahlen im Wechsel, zwischen denen feine Strahlenbündel aus dem deckenden Lotüberzug gekratzt sind. Sie lassen
auf die Darstellung einer Madonna im Strahlenkranz schließen. Nr. 62 scheint ein Stück eines weißen Sitz- oder
Kopfkissens zu sein, das am Zipfel einen Knauf oder eine Quaste besitzt.
Eines der wichtigsten Stücke ist Nr. 16, das 8,5 x 14 cm große Bruchstück einer Monolithscheibe mit der Gewandpartie
einer Heiligenfigur, die vor ausradierten Ranken in lasierend abgedecktem Grund steht; das Untergewand und ein
reizvoll geraffter Tuchzipfel sind weiß mit silbergelbem Saum. Aus dem schwarz abgedeckten Mantel sind Faltenzüge
und modellierende Schraffuren mit einer Nadel ausradiert, wobei aus der teilweise pastös aufgetragenen Bemalung
kleinere Schollen abgesprengt wurden. Diese Negativ-Technik gleicht jener in der Figur des Bürgermeisters Cord
Lange in der Körkammer des Lüneburger Rathauses (Abb. 136) und findet sich nochmals in Walsrode (Abb. 170).
Die fragmentarisch überlieferte Monolithscheibe dürfte etwa gleichzeitig, möglicherweise in derselben Werkstatt (s.
S. 179), entstanden sein.
Ulf-Dietrich Korn
NACHTRAG
EBSTORF ■ EHEMALIGES BENEDIKTINERINNENKLOSTER
Bei der chronologischen Ordnung der Bestände ist versehentlich eine 1982 in NORD V eingesetzte Scheibe unbehandelt
geblieben. Sie hätte an das Ende des Abschnitts über die Nonnenchorfenster des späten 14. Jh. (s. S. 20) gehört
und wird hier nachgetragen.
NONNENCHORFENSTER NORD V
10a LAUTESPIELENDER ENGEL Abb. 13
Zwickelfeld. H. 57,5 cm, B. 32,5 cm.
1982 hier eingefügt. Ursprünglich wohl in NORD II. Zur Frage
der Herkunft vgl. Vorbemerkung S. 23.
Erhaltung: Kopf mit Nimbus, Laute, fünf Stücke im roten Grund
sowie drei Scherben im weißen Randstreifen alt, Kopf und Nim-
bus durch flächige Verbräunung stark verdunkelt. Verbleiung
teilweise alt.
Fig. 3, Abb. 13
Farbigkeit: Kopf rosaviolett, Nimbus gelb, Gewand und Laute
weiß. Grund rot mit weißen Randstreifen.
Technik: Lot in der Aufsicht rotbraun.
WAfD 1005 (CVMA 5082)