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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 20.1902

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Zur Geschichte der Stadtpfarrei Schwäb. Gmünd, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18298#0090

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82

sich ergeben ans den Worten der Lorcher
in der eben genannten Urkunde: OiZuum
Huippe est, ut o c^ua motre Uonoris
OenecÜLtionem accepimus, i!1i reveren-
tiam omnimockom impenckomuo; oec^ui-
tate ou-ackente et iure monckante
co^imur omniduo intenelere, c^uae
ve8trum re8piciunt commockum et
Ironorem. Bei Augsburg verblieb das
Patronat bis znm 19. Mai 1544.
Schon im 15. Jahrhundert besaß auch
der Rat der Stadt Gmund über einige
geistliche Stellen das Patronatsrecht. Dies
ergiebt sich ans einem im Original bei
der Kirchenpflege vorhandenen Aktenstück,
laut welchem „burgermaister und Naute der
Statt ze Gmund dem hochgebornen Herren
Herren Ulrichen Grauen zu Wirtemperg
und zu Mümppelgart" geistliche Patronats-
rechte ablraten „am Frytag vor dem hal-
ligen Palmtag des Jaures do man zalt
nach der gepurt Cristi unseres Herren
Thusent vierhundert und darnach in dem
Sechs und Sibentzigsten Jauren", 1476.
Bis zu dem genannten Jahre 1544
sind uns nun 25 Namen von Pfarrherrn
der Gmünder Pfarrgemeinde überliefert.
Die ersten sechs, die wir neunen, sind,
wohl für immer, nicht mehr zu datieren.
Ihre Namen und einige Einzelheiten über
ihre Wirksamkeit entnehmen wir einem älteren
handschriftlichen Verzeichnis der Pfarrer
von Gmünd, gefertigt von Stiftspropst
Franz T. Debler (1776—1809), ferner
den drei handschriftliä en Anniversarien
von 1517, 1530 und 1748, die sich in
der hiesigen Pfarrbibliothek befinden, und
endlich einem in unserem Besitz befind-
lichen Handbuch des Dekans Thomas
Köllin (1519—1521). Durch die letzteren
Quellen wird das handschriftliche Verzeich-
nis in mehreren Punkten berichtigt und
ergänzt.
Bevor wir jedoch mit der Liste der
Pfarrer beginnen, müssen wir einen be-
rühmten Namen nennen, den des Bischofs
Heinrich III. von Schöneck, der 1348
wegen seiner Parteinahme für Kaiser Lud-
wig den Bayer auf sein Bistum Augsburg
resignieren mußte und sich nach Gmünd
zurückzog, wo er noch 20 Jahre lebte uud
1368 iu der Pfarrkirche begraben wurde.
Der Grabstein in der Nähe der Kanzel
soll den Ort seiner Grabesruhe bezeichnen.

I Was nun die Reihe der Stadtpfarrer
^ selbst anlangt, so sollen sie in vier Ab-
teilungen zur Darstellung kommen: 1. die
Pfarrer unter dem Patronat von Lorch
und Augsburg, 2. unter dem Patronat
des Magistrats, 3. die Stadtpfarrer am
Kollegiatstift, 4. die königlich württember-
gischen Stadtpfarrer.
I. Die Stadtpfarrer unter dem
Patronat von Lorch und Augs-
burg.
Die ersten sechs Pfarrer sind in Deb-
lers Verzeichnis nach der alphabetischen
Reihenfolge der Vornamen anfgeführt. Die
Namen sind den alten Jahrtagsverzeich-
nissen entnommen:
1. Bernardus Hentter (Heitter),
dessen Grab bei dem des Pfarrers Scher-
ben auf dem Gottesacker uck LNV (dem
jetzt abgegangenen Kirchhof bei der H.
Kreuzkirche) war.
2. Couradus Argeuhaß, in der
Kirche LNV begraben.
3. Georg ins Haenlin, plebonuo.
4. Henricns Schnittling er, pa-
rocllu5.
5. Joannes Scherben, ckecanuo
et pLroclru3, „begraben aä LNV beim
Grab des Walter Fingerler" berichtet das
Deblersche Verzeichnis. ^nuiveroar 151/
(in kine) aber sagt: »^oanne3 Lclrerdin
Huoncknm clecani in Iclvin^en et capel-
lani 3. Lardorae 14z/«. Da die erstere
Angabe sicher aus dem Anniversarienbuch
stammt, wo beim Jahrtag selbst die ge-
uannten Angaben „von Jckingen" nicht
stehen, so ist dieser Name fehlerhaft in
das Verzeichnis gekommen. Scherbin war
Dekan und Pfarrer in Iggingen, später
in Gmünd Kaplan, wo er starb uud be-
graben wurde.
6. Udalricns Gundelfinger, be-
graben in der Kirche L lVl V „zwischen
Sankt Annen- und Jakobsaltar" (T^nnl-
ver8. 1748 f. z/).
Die nun folgenden Pfarrer von 1382
bis 1544 bilden eine wohl vollständige
Reihe sämtlicher Stadtpfarrer, welche unter
dem Patronat des Bischofs von Augs-
burg in der Gemeinde angestellt wurden:
7. Wernherus Nobilis de Neu-
hausen war 1382 schon Pfarrer, ß 1392.
 
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