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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 15.1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.13588#0260

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244

2. Mum.

putsche Volkstrachten. Originälzeichnungen mit
erklärenden Notizen von Albert Kretschmer, Maler
und Kostümier am Königl. Hoftheater zu Berlin.
— Leipzig, Verlag von I. G. Bach. Lief. 16—18.

Die vorliegenden drei neuen Lieferungen des trefflichen
Kretschmer'schen Werkes verdienen in mehrfachem Betracht
Aufmerksamkeit, zunächst des Inhalts wegen, wodurch es wieder eine Reihe
höchst malerischer Trachten unseres Vaterlandes der Bergeffenheit entreißt,
welcher die Originale über kurz oder lang unrettbar anheimsallen werden;
sodann auch in kompositioneller und technischer Beziehung.

Auch in letzterer Beziehung zeigen diese drei Lieferungen einen Fort-
schritt. In einigen der früheren kamen — namentlich in der landschaftlichen
oder architektonischen Umgebung — zuweilen Farben-Nuancen vor, die einen
etwas zu specifischen Charakter hatten und dadurch hie und da die Harmonie
beeinträchtigten. Im Kostüm selbst läßt sich, da die genaue Wiedergabe der
Originalfarben ja in einem der Geschichte des Kostüms gewidmeten Werke
mindestens ebenso wesentlich ist wie die charakteristische Darstellung der For-
men, solche Differenz nicht immer vermeiden. Um so mehr scheint es aber
darum geboten, die indifferente Umgebung durch Vorwaltenlassen von ge-
brochenen Tönen in einer Weise zn behandeln, daß dadurch nicht nur jene
Differenz ausgeglichen wird, sondern auch die Lokalfarben des Kostüms kräf-
tiger und prägnanter hervortreten. Dies Streben spricht sich nun in den
drei vorliegenden Lieferungen in entschiedener und höchst wohlthuender Weise
aus. Nur das Grün tritt hin und wieder, z. B. an dem Hut und den
Hosenträgern der einen männlichen Vordergrund-Figur auf der ersten und
vierten Tafel der 16. Lieferung zu fpecifisch auf; sonst aber zeichnen sich ge-
rade die sämmtlichen Tafeln dieser drei Lieferungen durch gesättigtes und doch
diskret behandeltes Kolorit aus.

Wir bemerken schließlich, daß die zwölf Blätter vier Darstellungen von

Kostümen aus Tyrol, ebenso viele aus Voralberg, zwei aus dem Spreewalb
und ebenso viele aus Thüringen enthalten. Da das Werk, sofern der größte
Theil des deutschen Kostümschatzes ziemlich erschöpft sein möchte, sich nun
wohl seiner Vollendung nähern dürfte, so können wir nicht umhin, den Wunsch
auszusprechen, daß Herr Kretschmer auch von den andern Nationen die
interessantesten Kostüme bringen möchte, zunächst der uns verwandten nordi-
schen Volksstämme, der Norweger, Schweden, Dänen, der Holländer, weiter-
hin dann auch der vorzugsweise malerisch kostllmirten Polen, Ungarn, Dal-
matier, Montregriner, Italiener, endlich auch der Franzosen, Engländer re.

M. Sr.

clief-Portrait von Hcqcl in Elfenbeinmasse, mo-
dellirt von A. H en sel. In schwarzpolirtem Holzrahmen,
9" Durchmesser.— Verlag von Paul Bette. Berlin 1870.

Dies vortrefflich modellirte und außerordentlich charakteristische
Portrait gehört zu einer Reihe ähnlicher Reliefbildnisse, welche
in demselben Verlage erschienen sind. Das Verzeichniß enthält
bis jetzt einige dreißig, sämmtlich von derselben Größe und so behandelt, daß
die zu einander passenden d. h. als Seitenstücke zu betrachtenden von ver-
schiedenen Seiten genommen sind. So sind z. B. „Mozart" nach rechts,
„Beethoven" nach links prosilirt, ebenso „Mendelssohn und Weber", „Gluck
und Haydn", „Liszt und Wagner", „Goethe und Schiller", „Shakespeare
und Lessing", „Stüler und Schinkel" u. s. f. Für „Hegel" fehlt noch das
Pendant, das passendste wäre „Kant", denn Schelling hat sich nicht so gegen
seinen ursprünglichen Freund nnd Mitarbeiter benommen, daß ihm ein Platz
neben ihm anzuweisen geeignet schiene. Der Preis pro Stück in gefälligem
schwarzpolirten Nahmen (1'/, Thlr.) erscheint nicht zu hoch; und so können
wir diese Reliefportraits den Verehrern der großen Männer, deren Gesichts-
züge sie in so treuer und edler Weise wiedergeben, nur aufs Wärmste
empfehlen. M. Sr.

Im Berlage der Krüll'schen Buchhandlung in Kichstätt ist erschienen:


mnmerptter

Mit

29

pashons-

üildern

von

Alb recht Dürer

Braucht es wohl, nachdem
dings H. Schmiv und viele
ten dieses merkwürdige Volks-
vieler Worte, um in Stadt
für zu erregen? Wohl we-
sucher des Spiels werden
scn und werden das obige
denkwürdigen Bildern von
äußerst billigen Preis ge-
denken in die Heimath neh-
Buchhandlungen u. in Ober-
bindern, Buchdruckern, Leh-

und

einem

Hitek-

Kokzlchnitt

von

.9(018

Süßmoijr.

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36 kr.
Elegant
cartonirt.

früher Devrient, und neuer-
Andere niit so beredten Wor-
Schanspiel schilderten, noch
und Land das Jntereffe bie-
nige der etwa 150,000 Be-
dasselbe unbefriedigt verlas-
Büchlein, das mit den ewig
Albrecht Dürer um einen
schmückt ist, mit als An-
men. — Vorrälhig in allen
bayern selbst, auch bei Bnch-
rern, Gasthöfen u. s. w.

Das Wrrkchen enthält ferner ein Lärtchen, und Reife-
Noutrn aus „Trautwein's Zydtiayrru", Fahrplan und vielen
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Rundschreiben an alle Deutsche. — Die Thurm-
schwalbe. Erzähl, von L. Schiicking. (Forts.)

— Wild-, Wald- und WaidmanuSbildcr. Bon
Guido Hammer. Nr. Si. EinWaldllee-
blaltchen. Mit Abbildung von demselben.

— Die Diätetil der Vegetarianer. Oefsent-
lichcr Vortrag, gehalten i» der Universitäts-
Aula zu Freiburg von Prof. O. Funcke. —
Federzeichnungen aus einem Berliner Slizzen-
buchc. l. Mutter Kranzlern. Von Max Alt.

— Der Bergwirlh. Geschichte auS den bairi-
schen Bergen. Bott Heim. Schmid. (Forts.)

— Blätter und Blüthcn: Dcntschlands
Schtnnckkästchcn. Mit Abbildung: Nürn-
berg aus der Vogelschau von Nor-
den gesehen. Nach der Natur gezeichnet
von Adolf Eltzner. — Jeder hat seinen Preis.

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