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Dr. Karl Mayr—München.
W. VON BECKERATH—MÜNCHEN.
Diele in der diätetischen Kicr-Anstalt Villa Hedwig.
Zeichnungen Dürers neben dem köstlichen
Abc Nicholsons, Clairobscur- Drucke von
Lukas Cranach, Schwarzwald-Lithographien
von Thoma, Skizzen von Marees, neuere
Blätter von Erler, Hoch und Degas neben
Zeichnungen von Botticelli, englische Farb-
Drucke von Aldin neben Kohle-Drucken
nach Rubens, van Dyck, Rethel und Neuen-
borns unübertrefflichen Tieren in Steindruck
— kein Bild tut dem andern weh, denn
alle sind an sich gut; mit einem ganz emi-
nenten Geschmack hat sie W. von Beckerath
verteilt und an die oft so schwer zu findende,
allein treffenden Stellen gesetzt.
Von der Erscheinung der Räume, deren
stärkster Reiz freilich die Farbe ist, geben
die Abbildungen, welche diese Zeilen zu
begleiten bestimmt sind, einigen Begriff. An
jenen der »Villa Paul« bemerkt man sofort
die künstlerische Verarbeitung der medizi-
nischen Forderungen. Alle Profile, in denen
sich Staub festsetzen könnte, sind vermieden,
ebenso aus dem nämlichen Grunde Teppiche;
der leichten und gründlichen Reinigung
wegen wurden sämtliche Böden mit Lino-
leum belegt, von dem die Künstler eine
treffliche blau-grüne und gelb-rötliche Nuance
verwendeten. Da sich Matten von selbst
verboten, die Gummi-Ersatzmittel für Täfelung
zu hässlich sind, die Gang-Wände aber in
ihrem unteren Teil waschbar gemacht werden
mussten, belegte man die Wände der Korri-
dore bis zu i m Höhe mit ölfarbegetöntem
Linoleum, abgeteilt durch weisslackiertes Holz;
darüber erhebt sich ein grau-blauer Ton, der
mit quadratischem Ornament etwas über der
mittleren Höhe abgeschlossen ist; über ihm
steht die weisse Wand, die in einiger Ent-
fernung unter der Hohl-Kehle cyanenblaue,
durch flatternde, braune Bänder verbundene
Kränze zeigt. Neben jeder der gleichfalls
weiss lackierten Doppel-Türen findet sich ein-
gepasst ins Ornament die Zimmer-Nummer.
— Die wenigen Polster des Hauses sind
Dr. Karl Mayr—München.
W. VON BECKERATH—MÜNCHEN.
Diele in der diätetischen Kicr-Anstalt Villa Hedwig.
Zeichnungen Dürers neben dem köstlichen
Abc Nicholsons, Clairobscur- Drucke von
Lukas Cranach, Schwarzwald-Lithographien
von Thoma, Skizzen von Marees, neuere
Blätter von Erler, Hoch und Degas neben
Zeichnungen von Botticelli, englische Farb-
Drucke von Aldin neben Kohle-Drucken
nach Rubens, van Dyck, Rethel und Neuen-
borns unübertrefflichen Tieren in Steindruck
— kein Bild tut dem andern weh, denn
alle sind an sich gut; mit einem ganz emi-
nenten Geschmack hat sie W. von Beckerath
verteilt und an die oft so schwer zu findende,
allein treffenden Stellen gesetzt.
Von der Erscheinung der Räume, deren
stärkster Reiz freilich die Farbe ist, geben
die Abbildungen, welche diese Zeilen zu
begleiten bestimmt sind, einigen Begriff. An
jenen der »Villa Paul« bemerkt man sofort
die künstlerische Verarbeitung der medizi-
nischen Forderungen. Alle Profile, in denen
sich Staub festsetzen könnte, sind vermieden,
ebenso aus dem nämlichen Grunde Teppiche;
der leichten und gründlichen Reinigung
wegen wurden sämtliche Böden mit Lino-
leum belegt, von dem die Künstler eine
treffliche blau-grüne und gelb-rötliche Nuance
verwendeten. Da sich Matten von selbst
verboten, die Gummi-Ersatzmittel für Täfelung
zu hässlich sind, die Gang-Wände aber in
ihrem unteren Teil waschbar gemacht werden
mussten, belegte man die Wände der Korri-
dore bis zu i m Höhe mit ölfarbegetöntem
Linoleum, abgeteilt durch weisslackiertes Holz;
darüber erhebt sich ein grau-blauer Ton, der
mit quadratischem Ornament etwas über der
mittleren Höhe abgeschlossen ist; über ihm
steht die weisse Wand, die in einiger Ent-
fernung unter der Hohl-Kehle cyanenblaue,
durch flatternde, braune Bänder verbundene
Kränze zeigt. Neben jeder der gleichfalls
weiss lackierten Doppel-Türen findet sich ein-
gepasst ins Ornament die Zimmer-Nummer.
— Die wenigen Polster des Hauses sind