Paul Peterich und deutsche Plastik neuer Art.
VON GEORG FUCHS- DARMSTADT.
PAUL PETERICH-BERLIN. »Medeai.. Mehrfarb. Marmor.
Es sind einige Anzeichen vorhanden, a«s
ob das in neue Produktions- und Wirt"
Schafts - Formen übersetzte Leben nun auch
diejenigen Äusserungen menschlicher Kraft,
welche wir die »Künstlerischen« zu nennen
gewöhnt sind, in sich saugen und in seinem
ungeheueren allgemeinen Schöpfungs-Prozess
verwerten wolle. Eines dieser Anzeichen,
wenn auch vielleicht noch nicht einmal das
einleuchtendste, ist es, dass man jetzt viel
von einer Bewegung zur »angewandten
Kunst« redet, und dass man beobachtet, wie
sich sogar unter den bisher so erhaben-
zwecklosen Künstlern selbst eine Richtung
auf das tätige Leben und die Gestaltung
seines Bedarfes geltend mache. Wenn wir
uns dabei nicht täuschen — und obwohl
misstrauisch gegen Schlagwörter und lite-
rarisch-artistische Tages - Meinungen, glaube
ich nicht, dass wir uns irren — so würden
wir damit zu den Anfängen einer neuen
Kultur-Entwickelung auch für die germa-
nischen Völker des europäischen Fest-Landes
heran gelangt sein. Denn diese Bewegung
müsste bei gesteigertem Volks-Wohlstande
endlich zu dem Ergebnis führen, dass die
bisher abstrakt-idealisch in »reiner Kunst«
und absoluter Philosophie ohne tiefer grei-
fenden Macht-Effekt aufgehenden Kräfte,
nunmehr gebunden werden in der realen
Produktion, in der faktischen Macht-Summe,
gebunden in der gesamten Gestaltung des
Daseins vom Grössten zum Kleinsten. Dieser
Entwickelungs - Kreis ist ein dergestalt
ungeheuerer und umfassender, dass das,
was man populär »Kunstgewerbe« nennt,
darin nur als eine »Spezialität« erscheinen
und wenig beweisen würde, wenn nicht
auch gleichbedeutende Symptome an an-
deren Stellen zu Tage kämen. Sogar in der
Bildhauerei! Diese langsamste, beharr-
lichste, überlieferungs-treueste der Künste
wendet sich kaum merklich an der Hand
einiger der Fortgeschrittensten in jene Bahn
und versucht zaghaft, darauf weiter zu
schreiten. Die im Volke aufgespeicherte
VON GEORG FUCHS- DARMSTADT.
PAUL PETERICH-BERLIN. »Medeai.. Mehrfarb. Marmor.
Es sind einige Anzeichen vorhanden, a«s
ob das in neue Produktions- und Wirt"
Schafts - Formen übersetzte Leben nun auch
diejenigen Äusserungen menschlicher Kraft,
welche wir die »Künstlerischen« zu nennen
gewöhnt sind, in sich saugen und in seinem
ungeheueren allgemeinen Schöpfungs-Prozess
verwerten wolle. Eines dieser Anzeichen,
wenn auch vielleicht noch nicht einmal das
einleuchtendste, ist es, dass man jetzt viel
von einer Bewegung zur »angewandten
Kunst« redet, und dass man beobachtet, wie
sich sogar unter den bisher so erhaben-
zwecklosen Künstlern selbst eine Richtung
auf das tätige Leben und die Gestaltung
seines Bedarfes geltend mache. Wenn wir
uns dabei nicht täuschen — und obwohl
misstrauisch gegen Schlagwörter und lite-
rarisch-artistische Tages - Meinungen, glaube
ich nicht, dass wir uns irren — so würden
wir damit zu den Anfängen einer neuen
Kultur-Entwickelung auch für die germa-
nischen Völker des europäischen Fest-Landes
heran gelangt sein. Denn diese Bewegung
müsste bei gesteigertem Volks-Wohlstande
endlich zu dem Ergebnis führen, dass die
bisher abstrakt-idealisch in »reiner Kunst«
und absoluter Philosophie ohne tiefer grei-
fenden Macht-Effekt aufgehenden Kräfte,
nunmehr gebunden werden in der realen
Produktion, in der faktischen Macht-Summe,
gebunden in der gesamten Gestaltung des
Daseins vom Grössten zum Kleinsten. Dieser
Entwickelungs - Kreis ist ein dergestalt
ungeheuerer und umfassender, dass das,
was man populär »Kunstgewerbe« nennt,
darin nur als eine »Spezialität« erscheinen
und wenig beweisen würde, wenn nicht
auch gleichbedeutende Symptome an an-
deren Stellen zu Tage kämen. Sogar in der
Bildhauerei! Diese langsamste, beharr-
lichste, überlieferungs-treueste der Künste
wendet sich kaum merklich an der Hand
einiger der Fortgeschrittensten in jene Bahn
und versucht zaghaft, darauf weiter zu
schreiten. Die im Volke aufgespeicherte