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Kultur-fluSgciben des Kunsthändlers,
Jeder Beruf (auch wer im Joch des
trockensten Brot - Erwerbes seufzt, darf
sich das zu seiner Erhebung und War-
nung sagen) hat neben seiner materiellen
auch eine ideale Aufgabe zu erfüllen. So
Wie wir alle, mögen wir uns mit den
höchsten oder niedersten Fragen des
Menschentums beschäftigen, für unsere
Arbeit von der Gesamtheit egoistisch unsern
Lohn verlangen, so knüpft die Gesamtheit
daran ihre Gegen-Forderung: dass der Ein-
Zelne auf seinem Posten ihrem Wohl diene,
licht vergesse, dass er in seinem engern
°der weitern Kreis dazu da ist, an der all-
gemeinen Kultur - Arbeit sein Stück mit-
zuwirken: das ist die ideale Seite seiner
-^erufsaufgabe. — Je nach-
dem einer diese ideale
Pflicht erfüllt oder vernach-
lässigt, wird er zum Wohl-
täter oder zum Schaden-
s|ifter an der Menschheit:
Unbedingt, der Grosse wie
der Kleine, ein jeder in
den Grenzen seiner Wirk-
samkeit. Mit der Weite des Wirkungs-
kreises wächst aber selbstverständlich die
Grösse der Verantwortung. Damit ist aus-
gesprochen, welche gewichtige Rolle dabei
der Kaufmann spielt, der grosse Vermittler,
durch dessen Hände in einem mit der fort-
schreitenden Kultur immer steigenden Maße
aller Güter-Austausch geht, von den höchsten
Geistes-Produkten der Gelehrten und Künstler
bis zu den prosaischsten Versorgungen
unserer Alltags-Bedürfnisse. Mit keinem
andern kommt die grosse und kleine Welt,
die wir Publikum nennen, in einen so direkten
und häufigen Verkehr, als mit ihm. Er
ist für die Menge die nächste und ausschlag-
gebenste »Autorität«. In tausend einzelnen
PATRiz HUBER -j- (DARMSTÄDTER ZEIT). Möbel zu nebenstehendem Zimmer.
AUSGEFÜHRT VON DER MÖBEL-FABRIK MARTIN KIM BEL—MAINZ.
Kultur-fluSgciben des Kunsthändlers,
Jeder Beruf (auch wer im Joch des
trockensten Brot - Erwerbes seufzt, darf
sich das zu seiner Erhebung und War-
nung sagen) hat neben seiner materiellen
auch eine ideale Aufgabe zu erfüllen. So
Wie wir alle, mögen wir uns mit den
höchsten oder niedersten Fragen des
Menschentums beschäftigen, für unsere
Arbeit von der Gesamtheit egoistisch unsern
Lohn verlangen, so knüpft die Gesamtheit
daran ihre Gegen-Forderung: dass der Ein-
Zelne auf seinem Posten ihrem Wohl diene,
licht vergesse, dass er in seinem engern
°der weitern Kreis dazu da ist, an der all-
gemeinen Kultur - Arbeit sein Stück mit-
zuwirken: das ist die ideale Seite seiner
-^erufsaufgabe. — Je nach-
dem einer diese ideale
Pflicht erfüllt oder vernach-
lässigt, wird er zum Wohl-
täter oder zum Schaden-
s|ifter an der Menschheit:
Unbedingt, der Grosse wie
der Kleine, ein jeder in
den Grenzen seiner Wirk-
samkeit. Mit der Weite des Wirkungs-
kreises wächst aber selbstverständlich die
Grösse der Verantwortung. Damit ist aus-
gesprochen, welche gewichtige Rolle dabei
der Kaufmann spielt, der grosse Vermittler,
durch dessen Hände in einem mit der fort-
schreitenden Kultur immer steigenden Maße
aller Güter-Austausch geht, von den höchsten
Geistes-Produkten der Gelehrten und Künstler
bis zu den prosaischsten Versorgungen
unserer Alltags-Bedürfnisse. Mit keinem
andern kommt die grosse und kleine Welt,
die wir Publikum nennen, in einen so direkten
und häufigen Verkehr, als mit ihm. Er
ist für die Menge die nächste und ausschlag-
gebenste »Autorität«. In tausend einzelnen
PATRiz HUBER -j- (DARMSTÄDTER ZEIT). Möbel zu nebenstehendem Zimmer.
AUSGEFÜHRT VON DER MÖBEL-FABRIK MARTIN KIM BEL—MAINZ.