Victor Zobel: Dr. Daniel Greiner.
-°7
Daniel greiner.
•»Resignation«
Daniel Sreiner—Darmsfadt.
Die Leser erinnern sich zweier im
letzten Sommer in dieser Zeit-
schrift erschienenen Aufsätze, in denen
^r. Daniel Greiner die feine Kunst
foseph Sattlers und die monumentalen
■Arbeiten und Entwürfe des Bildhauers
Franz Metzner eingehend würdigt. Seit
einiger Zeit nun sind in der Darmstädter
Kunsthalle verschiedene eigene Arbeiten
ütld Studien Daniel Greiners zu sehen, aus
den Gebieten gerade, zu denen er schon
er sich besonders gezogen fühlte,
wenigstens ein Ringen um die Form. Aber seine
Arbeiten sind ernst; fast alle sind Antworten auf
Fragen, die ihn tiefer beschäftigt haben, und die
Aufgaben, die er sich gestellt hat, sind nicht klein.
Der Schwerpunkt seines bisherigen Schaffens liegt
in den plastischen Arbeiten, von denen zwei, eine
Marmor-Büste und ein Gips-Modell, hier wieder-
gegeben sind. Der lebensvoll und warm heraus-
gearbeitete »Balzac-Kopf« erscheint mir als das
reifste seiner Werke. In der massigen Struktur
dieses Hauptes mit dem leisen seitlichen Neigen
liegt viel von dem derben Zupacken und von der
seltsam reichen Fantasie-Welt des grossen fran-
zösischen Romanciers. Bei der »Resignation« ist
der ganze Ausdruck in diese müden Augen zu-
sammengedrängt, die aus dem skeletthaften und
beinahe durchsichtigen Kopfe ins Weite blicken. —
Betrachtet man neben diesen und einigen anderen
Skulpturen Greiners die grafischen Arbeiten,
in denen er mit Vorliebe von den Geheimnissen
und Schönheiten der Nacht, von Kampf und
Sieg des menschlich Hohen in immer wieder-
kehrenden Versuchen redet, so wird die Hoffnung
berechtigt sein, von seiner Begabung Gutes in
der Zukunft zu erwarten. victor zobel.
früh
»wu wwui'^^» ~ ---ö---
der Plastik und der grafischen Künste,
^reiner hat sich nach philologischen und
ästhetischen Studien als schon reiferer
Mann ganz der ausübenden künstle-
ttschen Tätigkeit zugewendet und hat in
dieser Ausstellung zum erstenmal gezeigt,
Was er kann und was er will. — Die
Wenigen ausgestellten Arbeiten geben
Vilich kein geschlossenes Bild seines
Könnens, und überhaupt kann wohl nicht
von einem ausgereiften Können, von einer
Persönlich eigenen Kunst gesprochen
werden: zu oft fühlt man noch ein Tasten,
das Suchen nach einem Wege oder
daniel grein kk
-darmstadt.
% Balzac«.
-°7
Daniel greiner.
•»Resignation«
Daniel Sreiner—Darmsfadt.
Die Leser erinnern sich zweier im
letzten Sommer in dieser Zeit-
schrift erschienenen Aufsätze, in denen
^r. Daniel Greiner die feine Kunst
foseph Sattlers und die monumentalen
■Arbeiten und Entwürfe des Bildhauers
Franz Metzner eingehend würdigt. Seit
einiger Zeit nun sind in der Darmstädter
Kunsthalle verschiedene eigene Arbeiten
ütld Studien Daniel Greiners zu sehen, aus
den Gebieten gerade, zu denen er schon
er sich besonders gezogen fühlte,
wenigstens ein Ringen um die Form. Aber seine
Arbeiten sind ernst; fast alle sind Antworten auf
Fragen, die ihn tiefer beschäftigt haben, und die
Aufgaben, die er sich gestellt hat, sind nicht klein.
Der Schwerpunkt seines bisherigen Schaffens liegt
in den plastischen Arbeiten, von denen zwei, eine
Marmor-Büste und ein Gips-Modell, hier wieder-
gegeben sind. Der lebensvoll und warm heraus-
gearbeitete »Balzac-Kopf« erscheint mir als das
reifste seiner Werke. In der massigen Struktur
dieses Hauptes mit dem leisen seitlichen Neigen
liegt viel von dem derben Zupacken und von der
seltsam reichen Fantasie-Welt des grossen fran-
zösischen Romanciers. Bei der »Resignation« ist
der ganze Ausdruck in diese müden Augen zu-
sammengedrängt, die aus dem skeletthaften und
beinahe durchsichtigen Kopfe ins Weite blicken. —
Betrachtet man neben diesen und einigen anderen
Skulpturen Greiners die grafischen Arbeiten,
in denen er mit Vorliebe von den Geheimnissen
und Schönheiten der Nacht, von Kampf und
Sieg des menschlich Hohen in immer wieder-
kehrenden Versuchen redet, so wird die Hoffnung
berechtigt sein, von seiner Begabung Gutes in
der Zukunft zu erwarten. victor zobel.
früh
»wu wwui'^^» ~ ---ö---
der Plastik und der grafischen Künste,
^reiner hat sich nach philologischen und
ästhetischen Studien als schon reiferer
Mann ganz der ausübenden künstle-
ttschen Tätigkeit zugewendet und hat in
dieser Ausstellung zum erstenmal gezeigt,
Was er kann und was er will. — Die
Wenigen ausgestellten Arbeiten geben
Vilich kein geschlossenes Bild seines
Könnens, und überhaupt kann wohl nicht
von einem ausgereiften Können, von einer
Persönlich eigenen Kunst gesprochen
werden: zu oft fühlt man noch ein Tasten,
das Suchen nach einem Wege oder
daniel grein kk
-darmstadt.
% Balzac«.