Paul Peterich und deutsche Plastik neuer Art.
113
pAur.
Zu
peterich—berlin.
Porträt-Büste.
[ngen ein Meunier, ein Rodihheute schon
Sagen möchten. Gruppen, wie »Mutter und
Kind« oder »Medea«, beide polychrom,
deichen doch schon in sehr auffallender
Weise vom Gewohnten ab, ohne sich darum
den naturalistischen Zerrbildern der Indi-
vidualisten zu nähern. Man denke sich die
v°n der Gewandung bedeckten Teile in
schwarzem, die nackten Teile wie die Haare
v°n andersfarbigem Marmor, so wird man
eine sehr ernste, starke Wirkung nicht
leugnen wollen und nur bedauern, dass dem
Künstler noch kein Auftrag wurde, der ihn
ermächtigt hätte, statt dieser in persönlich-
irischer »Stimmung« oder in akademisch-
freier Kunst-Übung entstandenen Gebilde
feierliche Symbole zu schaffen, die uns vor
den Pforten, in den Hallen eines Kinder-
Spitales tröstend und hoheitsvoll entgegen
getreten wären. Noch weniger aber würde
er> um denn doch irgendwie sein ge-
reiftes und kräftiges Bildner - Vermögen
Zeigen zu können, auf eine Lyrik ver-
fallen, die dem Bildhauer wenig ansteht.
(Gruppe auf S. 109). Gewiss, unsere Indi-
vidualisten, werden des Lobes voll sein, über
den Ausdruck der Verzweiflung in dem
Manne und dem hingebender Angst in dem
Weibe; und das mit Recht. Sie werden
tragische Momente darin finden. Aber
Peterichs Bedeutung ist damit nicht erschöpft.
Er gehört entschieden zu denen, die uns auf
eine, von Subjektivismus erlöste, männlichere
deutsche Plastik hoffen lassen. Georg Fuchs.
PAUL l'ETERICH.
Mutter und Kind. Mehrf. Marmor.
1ü04. ii. 3.
113
pAur.
Zu
peterich—berlin.
Porträt-Büste.
[ngen ein Meunier, ein Rodihheute schon
Sagen möchten. Gruppen, wie »Mutter und
Kind« oder »Medea«, beide polychrom,
deichen doch schon in sehr auffallender
Weise vom Gewohnten ab, ohne sich darum
den naturalistischen Zerrbildern der Indi-
vidualisten zu nähern. Man denke sich die
v°n der Gewandung bedeckten Teile in
schwarzem, die nackten Teile wie die Haare
v°n andersfarbigem Marmor, so wird man
eine sehr ernste, starke Wirkung nicht
leugnen wollen und nur bedauern, dass dem
Künstler noch kein Auftrag wurde, der ihn
ermächtigt hätte, statt dieser in persönlich-
irischer »Stimmung« oder in akademisch-
freier Kunst-Übung entstandenen Gebilde
feierliche Symbole zu schaffen, die uns vor
den Pforten, in den Hallen eines Kinder-
Spitales tröstend und hoheitsvoll entgegen
getreten wären. Noch weniger aber würde
er> um denn doch irgendwie sein ge-
reiftes und kräftiges Bildner - Vermögen
Zeigen zu können, auf eine Lyrik ver-
fallen, die dem Bildhauer wenig ansteht.
(Gruppe auf S. 109). Gewiss, unsere Indi-
vidualisten, werden des Lobes voll sein, über
den Ausdruck der Verzweiflung in dem
Manne und dem hingebender Angst in dem
Weibe; und das mit Recht. Sie werden
tragische Momente darin finden. Aber
Peterichs Bedeutung ist damit nicht erschöpft.
Er gehört entschieden zu denen, die uns auf
eine, von Subjektivismus erlöste, männlichere
deutsche Plastik hoffen lassen. Georg Fuchs.
PAUL l'ETERICH.
Mutter und Kind. Mehrf. Marmor.
1ü04. ii. 3.