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Rambosson, Yvanhoé: Vom Herbst-Salon zu Paris 1903
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7008#0265
254 Yvanhoe' Rambosson—Paris: Vom Herbst-Salon zu Paris rgoj.
EUGENE CARRIEKK—PARIS.
zur Zeit des Härings-Fanges darstellend.
Ein Dichter und Maler der wimmelnden
Häfen zur Nachtzeit, der zitternden kleinen
Lichter auf den dunkeln Wogen, hat Eugene
Chigot einen wohlverdienten Erfolg errungen
mit seinen Eindrücken aus Holland und
seinem Nordsee - Strande. Seine »Heure
paisible« (friedliche Stunde) gibt ganz beson-
ders wahre Aufschlüsse über das mechanische
Leben der See-Bewohner in der eindrucks-
vollen Poesie der arbeitsreichen Nächte,
deren geheimnisvolles Schweigen von dem
Geräusch der Barken und den Zurufen der
Matrosen unterbrochen wird. — »Sur la
lande austere« (»Auf der öden Heide«) von
Mme. Gonyn de Lurieux, ist ein feuriges
und mächtiges Bild, das die alte melancho-
lische Bretagne in ihrer
fesselnden Wildheit, deren
Szenerien so viele zeitge-
nössische Maler inspiriert
haben, vor unsere Augen
führt. Mme. Gonyn de
Lurieux, hat das Ver-
dienst mit diesem dekora-
tiven Stücke, welches für
ein Bade-Hotel bestimmt
ist, sehr individuell die
bretonische Seele darge-
stellt zu haben. »La
Nymphe au Repos« von
MUe. Dufau, besitzt den
spezifisch weiblichen Reiz,
welcher die Schöpfungen
dieser ausgezeichneten
Künstlerin karakterisiert.
Ihre modernen Übersetz-
ungen der Mythologie
zeigen sie uns begeistert
von dem Liebenswürdig-
sten und Harmonischsten
was es im Altertum auf
diesem Gebiete gab. —
Von Werken der Malerei
habe ich noch »La
tete coupee« (der abge-
schlagene Kopf) zu nen-
nen von Paul Gouguin,
dem sehr interessanten,
1Q03 auf Tahiti verstor-
benen Maler. Die Veranstalter des Herbst-
Salons haben dem Werke dieses früheren
Börsen-Maklers, der eines Tages sein jährlich
50000 Frs. abwerfendes Geschäft verliess,
um weit von aller Zivilisation die grösstmög-
lichste Natürlichkeit im beständigen Verkehr
mit der Natur zu suchen, einen ganzen Saal
gewidmet. Eine beherzigenswerte Mahnung
spricht aus dieser posthumen Ausstellung
der Schöpfungen Gouguins, welcher einen
enormen Einfluss auf eine grosse Anzahl
junger Maler ausübte. — Unter den Skulp-
turen zeugt »l'Effort humain< (die Müh-
sale der Menschheit) von /ames Vibert,
von einer durchaus philosophischen Welt-
Auffassung ihres Urhebers. Wir haben da
einen sehr schönen Versuch zur Schaffung
»Porträts«-. Oel-Gemälde.
EUGENE CARRIEKK—PARIS.
zur Zeit des Härings-Fanges darstellend.
Ein Dichter und Maler der wimmelnden
Häfen zur Nachtzeit, der zitternden kleinen
Lichter auf den dunkeln Wogen, hat Eugene
Chigot einen wohlverdienten Erfolg errungen
mit seinen Eindrücken aus Holland und
seinem Nordsee - Strande. Seine »Heure
paisible« (friedliche Stunde) gibt ganz beson-
ders wahre Aufschlüsse über das mechanische
Leben der See-Bewohner in der eindrucks-
vollen Poesie der arbeitsreichen Nächte,
deren geheimnisvolles Schweigen von dem
Geräusch der Barken und den Zurufen der
Matrosen unterbrochen wird. — »Sur la
lande austere« (»Auf der öden Heide«) von
Mme. Gonyn de Lurieux, ist ein feuriges
und mächtiges Bild, das die alte melancho-
lische Bretagne in ihrer
fesselnden Wildheit, deren
Szenerien so viele zeitge-
nössische Maler inspiriert
haben, vor unsere Augen
führt. Mme. Gonyn de
Lurieux, hat das Ver-
dienst mit diesem dekora-
tiven Stücke, welches für
ein Bade-Hotel bestimmt
ist, sehr individuell die
bretonische Seele darge-
stellt zu haben. »La
Nymphe au Repos« von
MUe. Dufau, besitzt den
spezifisch weiblichen Reiz,
welcher die Schöpfungen
dieser ausgezeichneten
Künstlerin karakterisiert.
Ihre modernen Übersetz-
ungen der Mythologie
zeigen sie uns begeistert
von dem Liebenswürdig-
sten und Harmonischsten
was es im Altertum auf
diesem Gebiete gab. —
Von Werken der Malerei
habe ich noch »La
tete coupee« (der abge-
schlagene Kopf) zu nen-
nen von Paul Gouguin,
dem sehr interessanten,
1Q03 auf Tahiti verstor-
benen Maler. Die Veranstalter des Herbst-
Salons haben dem Werke dieses früheren
Börsen-Maklers, der eines Tages sein jährlich
50000 Frs. abwerfendes Geschäft verliess,
um weit von aller Zivilisation die grösstmög-
lichste Natürlichkeit im beständigen Verkehr
mit der Natur zu suchen, einen ganzen Saal
gewidmet. Eine beherzigenswerte Mahnung
spricht aus dieser posthumen Ausstellung
der Schöpfungen Gouguins, welcher einen
enormen Einfluss auf eine grosse Anzahl
junger Maler ausübte. — Unter den Skulp-
turen zeugt »l'Effort humain< (die Müh-
sale der Menschheit) von /ames Vibert,
von einer durchaus philosophischen Welt-
Auffassung ihres Urhebers. Wir haben da
einen sehr schönen Versuch zur Schaffung
»Porträts«-. Oel-Gemälde.