E. O. HOPPE-
LONDON.
»SONNEN-
FLECKEN«
„CREDO".
Ich teile nicht die Anschauungen, — die sich
in gewissen Kreisen entwickelt haben, —
daß die Lichtbildnerei eine freischöpferische
Kunst sei..........................
Ich beanspruche für sie nicht eine übertrie-
bene Anerkennung...................
★
Ich erachte es als nutzlos, einen Vergleich
zwischen Malerei und Lichtbildnerei zu er-
zwingen. Diese beiden Ausdrucksmittel haben
nichts gemeinsam. Es ist ein Zeichen der
Schwäche, wenn man die Ergebnisse, die das
bezeichnende Merkmal des einen Ausdrucks-
mittels sind, zu „imitieren" versucht durch ein
Verfahren, das für die Erzielung seiner schließ-
lich „bildmäßigen" Wirkungsweise sich völlig
verschiedener Mittel bedient.............
★
Ich bestärke keinerlei Illusionen im Hinblick
auf die Grenzen, die dem Lichtbild - Apparat
als Ausdrucksmittel gesetzt sind..........
Ich mute der Lichtbildnerei nicht Kräfte zu,
die sie zu einer Stellung zu erheben befähigt
wären, in der sie die Malerei oder Zeichnung
„ersetzen" könnte....................
*
Aber: Wenn die Lichtbildnerei sich in ihrem
natürlichen Kraftfeld bewegt; wenn sie geleitet
wird von einem sachlichen und auswählenden
Verstand; wenn der nüchterne Mechanismus
durchgeistigt wird; wenn statt bloßer Wieder-
gabe eine Ausdeutung und Auslegung des
Natur-Gegebenen erfolgt, — dann ist die Licht-
bildnerei, — als Ausdrucks-Mittel des
Charakteristischen und der seelischen
Feinheiten — unübertreffbar.........
Ich betrachte die Lichtbildnerei nicht als einen
Ersatz für Malerei, sondern als eine gleich-
artig mitstrebende Kunst, und ich ersehe
die Zeit, da sie geübt werden wird, ganz wie
die Malkunst, — ohne Verstellung oder unan-
gemessene Bescheidenheit.. e. o. hoppe—london.
LONDON.
»SONNEN-
FLECKEN«
„CREDO".
Ich teile nicht die Anschauungen, — die sich
in gewissen Kreisen entwickelt haben, —
daß die Lichtbildnerei eine freischöpferische
Kunst sei..........................
Ich beanspruche für sie nicht eine übertrie-
bene Anerkennung...................
★
Ich erachte es als nutzlos, einen Vergleich
zwischen Malerei und Lichtbildnerei zu er-
zwingen. Diese beiden Ausdrucksmittel haben
nichts gemeinsam. Es ist ein Zeichen der
Schwäche, wenn man die Ergebnisse, die das
bezeichnende Merkmal des einen Ausdrucks-
mittels sind, zu „imitieren" versucht durch ein
Verfahren, das für die Erzielung seiner schließ-
lich „bildmäßigen" Wirkungsweise sich völlig
verschiedener Mittel bedient.............
★
Ich bestärke keinerlei Illusionen im Hinblick
auf die Grenzen, die dem Lichtbild - Apparat
als Ausdrucksmittel gesetzt sind..........
Ich mute der Lichtbildnerei nicht Kräfte zu,
die sie zu einer Stellung zu erheben befähigt
wären, in der sie die Malerei oder Zeichnung
„ersetzen" könnte....................
*
Aber: Wenn die Lichtbildnerei sich in ihrem
natürlichen Kraftfeld bewegt; wenn sie geleitet
wird von einem sachlichen und auswählenden
Verstand; wenn der nüchterne Mechanismus
durchgeistigt wird; wenn statt bloßer Wieder-
gabe eine Ausdeutung und Auslegung des
Natur-Gegebenen erfolgt, — dann ist die Licht-
bildnerei, — als Ausdrucks-Mittel des
Charakteristischen und der seelischen
Feinheiten — unübertreffbar.........
Ich betrachte die Lichtbildnerei nicht als einen
Ersatz für Malerei, sondern als eine gleich-
artig mitstrebende Kunst, und ich ersehe
die Zeit, da sie geübt werden wird, ganz wie
die Malkunst, — ohne Verstellung oder unan-
gemessene Bescheidenheit.. e. o. hoppe—london.