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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 51.1922-1923

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Landschaft und Bildnis
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https://doi.org/10.11588/diglit.9144#0340

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Landschaft und Bildnis.

ein Bestandteil innerhalb eines großen Ganzen,
innerhalb der Natur; er erscheint in sie hinein-
gezogen, fast in ihr ertrunken. Umgekehrtes
findet statt bei den Landschaftsschilderungen
derjenigen Künstler, die ihrer Weltanschauung
nach zur Menschendarstellung berufen sind.
Da erscheint die Natur mit Berg, Baum und
Himmel seltsam persönlich, durchgeistet, selt-
sam gedämpft und statuenhaft verdichtet. Beide
Beispiele beweisen, daß es sich hier um zwei
grundverschiedene Welten handelt; einmal um
die Welt der großen, umgebenden und um-
schlingenden Gebundenheit, das andremal um
die Welt der Freiheit und des Geistes. . . h. r.

EIN JEDER MEISTER steht auf den Schul-
tern seiner Vorgänger: das ist aber nicht
seine Meisterschaft, sondern seine Schülerschaft.
Erst nach Überwindung der Technik kann aus
dem Schüler ein Meister werden. Der Maler muß
sein Leben lang arbeiten, um der Technik Herr
zu werden; aber nicht um ihrer selbst willen,
sondern um mittels der Technik seiner Phantasie
einen möglichst vollendeten Ausdruck geben zu
können. — Das Unsterbliche an den Werken
der Kunst ist ihr Geist, der Geist, welcher dem
innern Auge des Malers, bevor er den ersten
Pinselstrich auf die Leinwand gesetzt hat, das
Werk vollendet zeigt...... max liebermann.

O. TH. W.STEIN. »BLUMENSTILLEBEN«
 
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