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Weiss, Gerd [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0062
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Ehemalige Burg/Schloß
Von Wassergraben mit Wallböschung
umgebene zweiflügelige Anlage im Nor-
den der Stadt mit mächtigem rundem Turm-
stumpf von etwa 1500, im Innern zwölfeckig.
Die 3,50 m starken Mauern mit Backstein-
schalen und innerer Feldsteinauffüllung.
Der Nordflügel im Erdgeschoß aus Back-
stein mit Taubstab-Portal spätgotisch, dar-
über allseitig vorgekragt das Obergeschoß
in Fachwerk mit schönen Zierformen, in-
schriftlich erbaut 1600 durch Herzog Ernst
von Braunschweig-Lüneburg.
Der Westflügel 1743 als einfacher zweistök-
kiger Fachwerkbau errichtet.
Außerdem im Hof ein ehemaliges Wirt-
schaftsgebäude in Fachwerk wohl ur-
sprünglich aus dem 17. Jh., heute Künstler-
haus.
Südlich schließt sich der Schloßgarten an,
der zur Straße von einer 1762 angelegten
Futtermauer aus Feldsteinen begrenzt wird.

EHEMALIGE BURGLEHEN
Schloßstraße
Entlang der leicht kurvig verlaufenden und
zum Schloß hin ansteigenden Schloßstraße
reihen sich die Grundstücke der ehemali-
gen Burglehen, die auf der Westseite in lan-
ger schmaler Erstreckung bis an die Lauen-
burger Straße liefen. Die Parzellen östlich
der Schloßstraße, von denen die beiden
nördlichen 1611 durch Fritz v. d. Berge mit
dem Schloßgarten vereinigt wurden, rei-
chen über den Deich hinaus.
Gegenüber der Schloßzufahrt erscheint das
ehemalige Amtsgerichtsgebäude (Nr. 27)
von etwa 1852 aufgrund seiner erhöhten
Lage und des klar gegliederten spätklassi-
zistischen verputzten Baukörpers als mar-
kanter Blickpunkt am Ende der Straße.
Mit Ausnahme von vier Massivbauten
(Schloßstraße 1, 11, 23, 27) setzt sich die
Bausubstanz aus Fachwerkbauten zusam-
men, teilweise mit massiven Ersetzungen.
Giebelständige Wohn-, Wirtschaftsgebäude

(Nr. 3, 1675; Nr. 13, 1700) mit Längsdiele
wechseln mit traufständigen Wohnhäusern
ab (Nr. 4, 7, 9, 17; 2. Hälfte 18./1. Hälfte 19.
Jh.).
Von dieser Form der Bebauung weichen fol-
gende Objekte ab:
Schloßstraße 6: Ehemaliges traufständiges
Längsdielenhaus von 1695. Straßenseite
mit Fachwerkfassade des 19. Jh.
Schloßstraße 7: Scheune in Dreiständer-
bauweise aus der Zeit um 1800.
Schloßstraße 19: Querdielenhaus in Fach-
werk aus der Mitte des 19. Jh.
Schloßstraße 25: Ehemalige Zehntscheune.
Zurückgesetzter Fachwerkbau unter Voll-
walmdach.
Nördlich der Schloßstraße steht auf dem
Deich ein ursprünglich zum Burglehen ge-
hörendes Wohnhaus. Marschdeich 1 ist ein
gutproportionierter spätklassizistischer
Fachwerkbau von 1843, das zugehörige
Wirtschaftsgebäude (1817) 1979 abgerissen.

Bleckede, Schloß, Innenhof, Ansicht der
Südostecke


Bleckede, Schloß, Ansicht von Nordwesten



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