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Weiss, Gerd [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0063
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Kleinburg
Der nördlich der alten Stadt Bleckede gele-
gene Siedlungskern von Kleinburg erstreckt
sich etwa auf den von Deich, Marschweg,
Lauenburger Straße und Kleinburg begrenz-
ten Bereich.
Die Bausubstanz ist geprägt durch Hofanla-
gen oder kleinere Wohngebäude mit land-
wirtschaftlichen Nebengebäuden. Die
größeren Wohn-, Wirtschaftsgebäude der
Hofanlagen sind Rohziegelbauten mit einfa-
chem Ziegeldekor aus der Zeit um 1900 mit
Längsdieleneinfahrt. Die entlang des Dei-
ches stehenden Bauten sind mit dem Wohn-
giebel zum Deich gerichtet (Kleinburg 7,
Marschdeich 5), die an der Lauenburger
Straße liegenden Gebäude lassen keine
Regelmäßigkeit der Anlage erkennen.
An der noch mit alten Feldsteinpflasterung
versehenen Kleine Straße findet sich neben
teilweise massiv erneuerten oder im Innern
überbauten Fachwerkgebäuden aus der 2.
Hälfte des 19. Jh. ein Querdielenhaus in
Backsteinbauweise (Kleine Straße 4). Zwei
Fachwerkbauten (Lauenburger Straße 28

und 30, ehemalige Scheune) markieren zu-
sammen mit der auf die Architektur bezoge-
nen Baumanpfianzung die Abzweigung von
der Lauenburger Straße.
Lauenburger Straße
Als Fortsetzung der Friedrich-Kücken-
Straße diente die Lauenburger Straße zu-
nächst nur zur Verbindung der alten Stadt
Bleckede mit der Siedlung Kleinburg. Eine
Bebauung entlang der Straße fand wohl erst
seit dem Beginn des 18. Jh. statt.
In ihrem südlichen Teil sind auf der Westsei-
te giebelständige ehemalige Wohn-, Wirt-
schaftsgebäude mit Krüppelwalmdächern
überwiegend aus der 1. Hälfte des 19. Jh.
dicht aneinandergereiht (Ausnahme Nr. 3).
Die auf der Ostseite anzutreffende aufge-
lockerte Bebauung setzt sich nach Nr. 11 auf
beiden Straßenseiten nach Nordwesten hin
fort.
An der Stadteingangssituation dominiert
der große Rohziegelbau eines Mehrfami-
lienhauses von 1899 (Lauenburger Straße
2), der ehemalige Sitz der „Sparkasse des

Bleckede, Marschdeich 1,1843




Bleckede, Schloßstraße 3,1679

Bleckede, Schloßstraße 25,
ehern. Zehntscheune, 1. Hälfte 18. Jh.


Bleckede, Schloßstraße 13,1700


Bleckede, Schloßstraße 4, um 1800

Amtsbereiches Bleckede”. Die stadtaus-
wärts folgenden Bauten sind in ihrer älteren
Substanz traufenständig angeordnet (vgl.
Lauenburger Straße 8).
Neben den Wohn-, Wirtschaftsgebäuden in
Fachwerkbauweise stehen Backsteinbau-
ten aus jüngerer Zeit, teilweise von der
Straße zurückgesetzt, die vorwiegend reine
Wohnbauten sind (vgl. Lauenburger Straße
17). In Höhe des Ortsteils Kleinburg finden
sich daneben auch massive Wohn-, Wirt-
schaftsgebäude.
Gegenüber der Einmündung der vom
Schloß auf die Lauenburger Straße führen-
den Geheimrat-Brandes-Straße fällt das
leicht zurückgesetzte ehemalige Wohnhaus
des Amtsrichters auf (Lauenburger Straße
15). Der klassizistische Fachwerkbau ist mit
einer giebelständigen Durchfahrtsscheune
und einem weiteren Wirtschaftsgebäude
durch eine Backsteinmauer entlang der
Straße zu einer Baugruppe zusammenge-
faßt.

Bleckede, Kleine Straße von Süden


Bleckede, Schloßstraße 19, um 1870


Bleckede, Schloßstraße 27, ehern. Amtsgericht,
um 1852


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