Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Weiss, Gerd [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0067
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Wohn-, Wirtschaftsgebäude sind als
Zweiständerbauten mit einem an das Flett-
dielenhaus angelehnten Raumgefüge
errichtet und reichen in ihrer ältesten Sub-
stanz bis in den Anfang des 18. Jh. zurück
(Nr. 10, 29). Sie sind jedoch aufgrund ver-
schiedener Umbau- oder Erneuerungsmaß-
nahmen unterschiedlich stark verändert.
Ihre grundsätzliche Ausrichtung auf die
Ortsstruktur wurde davon mit Ausnahme im
Bereich zwischen den Höfen Nr. 1 und 6
nicht betroffen.
Auffällig ist die große Zahl gut erhaltener
Scheunengebäude, die seit 1631 (Nr. 25) in
zeitlicher Aufeinanderfolge die Entwicklung
dieses Bautyps zeigen (Nr. 19,1686; Nr. 29,
1724; Nr. 16, 1788; Nr. 8, 1834; u. a. m.).

BLECKEDE-BREETZE

Breetze liegt in Geestrandlage in hügeliger
Landschaft. Wegesystem und Parzellierung
der einander aufgelockert zugeordneten
Hofanlagen haben sich erhalten. Neue Ein-
familienhäuser entstanden am Ortsrand,
aber auch die alte Bausubstanz der Zwei-
ständerbauten aus der 1. Hälfte des 19. Jh.
(Nr. 1, 3, 4, 10, 11, 14) ist mit Neubauten
durchsetzt bzw. selbst erneuert.

BLECKEDE-GARLSTORF

Der in der Elbmarsch gelegene Ort Garlstorf
entstand als einreihiges Marschenhufen-
dorf nach derElbeindeichung in der2. Hälfte
des 13. Jh.
Die Hofanlagen reihen sich an der Nordseite
der Elbuferstraße auf, der Deich verläuft ca.
1,5 km nördlich. Südlich der Straße finden
sich nur vereinzelt kleinere Anwesen sowie
die Kirche. Die ursprünglich giebelständige
Anordnung der überwieqend erneuerten

oder durch Backsteinbauten ersetzten Ge-
bäude auf den langen schmalen Grundstük-
ken ist zum Teil durch Neubauten unterbro-
chen.
Im Südwesten des Dorfes haben sich die
durch Knicks und Entwässerungsgräben
unterteilten Marschenhufen erhalten.
Ev. Kirche
Der einfache rechteckige Backsteinbau mit
Westturm entstand bis 1758 anstelle eines
1755 abgebrochenen Vorgängerbaus. Der
Innenraum wird durch die Stützen einer U-
förmigen Empore in drei Schiffe geteilt, wo-
bei das Mittelschiff von einer Holztonne
überdeckt ist.
Mit Ausnahme der Wiederverwendung von
Brüstungsplatten einer Renaissance-Em-
pore einheitliche Ausstattung aus der
Erbauungszeit mit einem barocken Kanzel-
altar.


Bleckede-Brackede, Nr. 19, Scheune, 1686 Bleckede-Brackede, Nr. 8, Ende 18. Jh.


Bleckede-Breetze, Am Pohl 4 a, um 1820


Bleckede-Breetze, Bokelstraße 6, Schafstall,
1. Hälfte 18. Jh.


63
 
Annotationen