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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0090
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Giebel des südlichen Querarmes. Der 1830
abgebrochene nördliche Arm des Querhau-
ses wurde 1907 neu aufgebaut. Das barocke
Portal dient seitdem als Haupteingang der Ge-
meindekirche. Über der Vierung sitzt als
Dachreiter der Glockenturm.
Durch Grabungen sind eine kleinere Basilika
aus ottonischer Zeit sowie ein noch älterer
Holzpfostenbau nachgewiesen.
Altes Amtshaus und Klosterstraße
Westlich der Kirche ließ Herzog Christian von
Braunschweig und Lüneburg 1625 ein statt-
liches Jagdschloß erbauen, das später Wohn-
hausdes Amtmannes, 1884Sitzdes Landrates
und 1954 Altersheim wurde. Das Oberge-
schoß des winkelförmig angelegten, zweistök-
kigen Fachwerkbaus kragt an den Längssei-
ten aus, Füllhölzer und Knaggen sind durch
Schnitzereien verziert. An der Rückseite wur-
de um 1900 ein Wintergarten angebaut. Nach
dem Abschluß der 1979 begonnenen Erneue-
rungsarbeiten soll das Gebäude für kulturelle
Zwecke genutzt werden. In das geplante Kul-
turzentrum wird auch das gegenüberliegende
Nebengebäude einbezogen, ein eingeschos-

siger Fachwerkbau vom Anfang des 17. Jh.
auf einem wohl älteren Sockelgeschoß mit
Tonnengewölbe, das als Hundezwinger des
Jagdschlosses diente.
Südlich der Kirche liegt an der Klosterstraße
das Pfarrhaus, ein eingeschossiger Fach-
werkbau, der 1792 bei der Einrichtung der
Pfarrstelle in Oldenstadt errichtet wurde (Klo-
sterstraße 10), und das ehemalige Forsthaus
(Klosterstraße 12,1789).
An der Einmündung der Klosterstraße (als
Teilstück der von Lüneburg her kommenden
Frachtstraße) auf die Straße von Uelzen und
Bodenteich nach Dannenberg lag ehemals
der Zoll- und Krughof, dessen Hauptgebäude
erhalten ist (Klosterstraße 16). Der zweige-
schossige Fachwerkbau (Mitte 18. Jh.) wird
zur Zeit durch Anbauten an der Rückseite und
eine moderne Verkleidung beeinträchtigt. Ihm
liegt ein früheres Hotel gegenüber, ein Ziegel-
bau mit Zierfachwerk im Drempelgeschoß
(Wendlandstraße 4, ca. 1910). Das Gelände
östlich der Klosterstraße, der sogenannte Bin-
delkamp ist das frühere Areal der Marktsied-
lung, auf dem nach dem Zweiten Weltkrieg ein
neues Wohngebiet entstand.

Ehemalige Domäne und
bäuerlicher Ortskern
Das Dorf nördlich der Wipperau, in mittelalter-
lichen Urkunden Berghofe genannt, bestand
aus dem Meierhof, der 1312 auch an das Klo-
ster überging und später Domäne wurde, ei-
nem Freihof (später der Konstantinihof) und
weiteren kleineren Bauernhöfen. Neue Haus-
stellen wurden im 19. Jh. (Im Winkel) und
1936 an den Ortsrändern und in der Feldmark
angelegt. 1936 wurde das Domänenland an
die aus Bergen/Hohne umgesiedelten Bauern
aufgeteilt, der Domänenhof selbst wurde
ebenfalls parzelliert. Das Wohnwirtschaftsge-
bäude der früheren Domäne(Domänenstraße
2, Mitte 17. Jh.) ist ein mächtiger Vierständer-
bau, dessen südliche Längswand durch paar-
weise angeordnete Streben ausgesteift wird.
Sein einstiger Schaugiebel ist durch eine neue
Wand ersetzt worden. Die frühere Scheune
am Meierholzweg wurde zum Wohnhaus um-
gebaut. Weitere zum Domänenbetrieb gehö-
rende Wohnhäuser sind erhalten, so ein zwei-
geschossiger Fachwerkbau vom Ende des
18. Jh. (Domänenstraße 4) und ein älterer Zie-
gelbau (Domänenstraße 6, 1856). Eine feld-

Uelzen-Oldenstadt, An der Mühle 1, Mühle,
2. Hälfte 19. Jh.


Uelzen-Oldenstadt, Domänenätraße 2, 4, 6, ehem. Domänengebäude



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