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Lucka, Wilhelm [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0099
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4a sind eingeschossige, giebelständige Fach-
werkbauten aus der Zeit um 1800. Auffällig ist
die ungewöhnliche Breite des Hauses An der
Aue 4a.
DIE STADTERWEITERUNG BIS ZUR
BAHNLINIE
Lüneburger Straße
Bereits Mitte des 18. Jh. wuchs die Bebauung
der Lüneburger Straße über die bisherige
westliche Grenze hinaus. Die Lüneburger
Straße ist heute die Hauptgeschäftsstraße der
Stadt, ihr Erscheinungsbild wird stark durch
zweigeschossige traufständige Geschäfts-
häuser mit überwiegend massiven Fassaden
geprägt. Die älteren Gebäude sind zumeist
umgebaut. Markantes Beispiel für einen Um-
bau ist Nr. 29. Der zweigeschossige Fach-
werkbau von 1812 erhielt 1914 eine massive
Fassade aus glatten Maschinenziegeln. Der
spitze Winkel der Kreuzung mit der Medinger
Straße wird durch das Gasthaus Nr. 30 (1907)
eingenommen, das damit gleichzeitig den Ein-
gang zur Innenstadt markiert. Der zur Kreu-
zung gerichtete Gebäudeteil wird durch ein
Ecktürmchen und Ziergiebel in Fachwerk über

den zwei in Ziegelbauweise errichteten Voll-
geschossen betont. Ein Tanzsaal ist an der
Medinger Straße angebaut.
Medinger Straße
Die Medinger Straße führt in gerader Linie
vom Rathausplatz nach Nordwesten. Das
Rathaus (Lindenstraße 1) ist ein zweige-
schossiger Ziegelbau, 1912 durch Aufstok-
kung des früheren Schulhauses geschaffen.
Das nebenstehende Haus Medinger Straße 2
(1867) wurde bis 1904 als Postamt genutzt.
Der eingeschossige Ziegelbau hat symme-
trisch gegliederte Fassaden mit Rundbogen-
fenstern. Lisenen, Ziersteinfriese und Fen-
sterbögen sind in gelben Ziegeln abgesetzt.
Nördlich der Kreuzung mit der Lüneburger
Straße stehen, durchsetzt von einzelnen jün-
geren Wohngebäuden, vor allem eingeschos-
sige, traufständige Wohnhäuser aus der Zeit
von Mitte des 19. Jh. bis zum Ersten Welt-
krieg. Bemerkenswert ist Nr. 34 (ca. 1870), ein
zweigeschossiger, gut gegliederter Ziegel-
bau. Vor dem Tunnel durch den Bahndamm
öffnet sich die Medinger Straße zu dem klei-
nen Hindenburgplatz.

Krummer Arm, Liebfrauenstraße
Die Straße Krummer Arm führt in einem wei-
ten Bogen von der Lüneburger Straße nach
Nordwesten auf die Medinger Straße. Den
Auftakt bildet die Apotheke (Krummer Arm 1).
Ein durch Schrägstellung zur Straße gebilde-
ter kleiner Vorplatz bringt die Fassade des
zweigeschossigen klassizistischen Fach-
werkbaus (1798) zur Geltung. In der Mittel-
achse des langgestreckten schmalen Gartens
hinter dem Haus steht auf einem hügelartig
mit Erdreich umgebenen Eiskeller ein runder
Gartenpavillon (1842). Das Gesims unter dem
blechgedeckten Kuppeldach wird von sechs
Säulen getragen.
Im weiteren Verlauf der Straße sind vor allem
traufständige ein- und zweigeschossige
Wohnhäuser in Ziegel- oder Fachwerkbau-
weise vom Anfang des 19. Jh. bis zum Ersten
Weltkrieg vorherrschend. Gut erhaltene Bei-
spiele aus verschiedenen Bauzeiten sind Nr.
14 (1824), ein eingeschossiger Fachwerkbau,
Nr. 20 (ca. 1870), ein zweigeschossiger
schlichter Ziegelbau, und Nr. 43 (1904), ein
zweigeschossiger Ziegelbau in neugotischen
Formen.

Bad Bevensen, Bahnhofempfangsgebäude, um 1860 Bad Bevensen, Bahnhofstraße 10, Postamt, 1904



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