Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0139
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Am östlichen Ortsrand hebt sich die umfang-
reiche Hofanlage Nr. 6 mit mehreren wohler-
haltenen Fachwerkgebäuden ab. Der reetge-
deckte Wirtschaftsteil des Haupthauses
(1854) wird durch einen Hofschafstall (1851)
und ein Wohnhaus (1848) an der Straße sowie
weitere Gebäude im Hintergrund zu einer ma-
lerischen Gruppe ergänzt.

OETZEN

Oetzen entstand aus zwei durch eine Niede-
rung getrennten Siedlungskernen mit zusam-
men 24 Hausstellen. Diese wuchsen zu Be-
ginn des 20. Jh., auch als Folge des Ausbaues
überörtlicher Straßen, im Norden zu einer li-
förmigen Anlage zusammen. Im Folgenden
entwickelte sich der Ort weiter in Richtung auf
den um 1925 entstandenen Bahnhof.
Die alten Dorfkerne werden von schmalen,
gewundenen Straßen durchzogen, die in die
Durchgangsstraße münden. Auf den meistens
recht beengten Hofparzellen ist die Bebauung
stark verdichtet, wobei die Hauptgebäude un-
mittelbar an der Straße angeordnet sind. Es

überwiegen massive Wohn- und Wirtschafts-
gebäude aus der Zeit um die Jahrhundert-
wende. Die wenigen in der Form des Hallen-
hauses erbauten Haupthäuser sind häufig
verändert, eine Ausnahme bildet der umge-
nutzte Vierständerbau Lüneburger Straße 6
(1823). Einem älteren Hallenhaus wurde als
Wohnteil ein hammerkopfartiger Wohnteil in
Fachwerkbauweise vorgesetzt (Im kleinen
Dorfe 9, ca. 1890). Unter den zahlreichen zwi-
schen den beiden Weltkriegen erbauten
Haupthäusern fällt Im großen Dorfe 13 auf, ein
expressionistisch beeinflußter Ziegelbau mit
einem markanten Mittelrisalit.
Kapelle
Die kleine Kapelle steht unmittelbar am Rande
des südlichen Siedlungskernes zur Niede-
rung. Der einschiffige Backsteinbau aus dem
14. Jh. hat hochangesetzte kleine Fenster mit
einfachem Maßwerk. Der Chor mit fünfzehntel
Schluß wird überwölbt, während das Schiff ei-
ne flache Balkendecke mit einem gemalten
Wolkenhimmel überspannt. Der gedrungene
quadratische Westturm ist aus Feldsteinen er-
richtet. Erwähnenswerte Teile der Ausstat-

tung sind ein Vortragekreuz (um 1400), ein
Schnitzaltar (1. Hälfte 16. Jh.) und die Kanzel
(1. Hälfte 17. Jh.).
OETZEN-DÖRMTE

Dörmte liegt auf einer leicht erhöhten Gelän-
dezunge zwischen der Niederung der Wippe-
rau und der des Bruchwedeier Baches. Die
Flurkarte von 1841 zeigt Dörmte als voll aus-
gebildetes Rundlingsdorf mit neun Höfen auf
keilförmigen Grundstücken und einer Mühle
an der Wipperau.
Auch heute sind die Hauptgebäude größten-
teils auf den eichenbestandenen ovalen Platz
am Ende eines Stichweges bezogen, jedoch
ist die Einheitlichkeit der Gebäudegruppe ver-
loren gegangen. An der räumlichen Einfas-
sung des Dorfplatzes sind lediglich zwei gie-
belständige Hallenhäuser beteiligt, Nr. 2
(1851) und Nr. 4 (1840) beides recht gut erhal-
tene Vierständerbauten. Mehr und mehr wur-
den nach der Jahrhundertwende massive
traufständige Wohnhäuser üblich, wie Nr. 8
(1906) und Nr. 10 (1903), Ziegelbauten mit

Oetzen, Lüneburger Straße 6, 1829


Natendorf-Vinstedt, Wasserturm, 1911


Natendorf-Wessenstedt, Nr. 5,1824


Natendorf-Wessenstedt, Nr. 6,1854 Oetzen, Im kleinen Dorfe 9, Ende 19. Jh.


138
 
Annotationen