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https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/freitag1665/0154
Von Irregular-Veftungett und Aussen wercken. 87
Also ist auch das platte Bollwerck abgerechnet / welches man hernach so offt als es von
nöthen ist gebrauchen kam
Hier fälkeine frage vor/ ob auch der grosse streich-winckel allezeit ausserhalb der Cortin Ob gross«
fallen müsse/ daß sich die beiden streich linien ausserhalb derselben durchschneiden / oder ob er
auch bißweilen innerhalb fallen tonne ?_ wie hier in dem platten Bollwerck geschichk. ä»ss-rh»>b
Es sind etliche der Meinung / daß sich allezeit die streich-linien an einem Bollwerck aus
serhalb der Cortin durchschneiden / und also den grossen streich-winckel aussen machen sos °
len/ und halten das für eine unvolkommcnheit an einem Bollwerck / wenn solches nicht
geschehen kanauß diesem müsse folgen / daß die Bollwercke / so auff sehr stumpffe winckel
und auff eine grade lini geleger werden / unvolkommcn wehren / da sie doch darumb / weil
sie einen grossen streich-platz haben/ vielbesserund gelegener sind/ auch vor die stärcksten
gehalten werden/ an denen der grosse streich-winckel innerhalb fallen muß: köme solches an
demBollwerck/soauffdenwinckeldes umbkreissesvon 90 grad geleget wird/ füglich ge«
schehen/ so sötte man solches nicht unterlassen/ weil aber dieses etlicher Ursachen halben
nicht kan daran praÄttin werden/ so hat es seinen geweisten weg.
Je grösser aber der streich-plai; ist/je stärcker ist auch das Bollwerck/ denn es mehr 6e- I« grösser
fenüon dadurch bekommen kan/ derohalben ist hierauß offenbahr/ daß es nicht nöchigsey
daß sich die streich linien ausserhalb der Cortin durchschneiden / ja daß man viel mehr solche«
Bollwercke machen solle/ die einen grossen streich-platz gewinnen.
Es widerfehrt selten daß ein feind zwey neben ein ander liegende Bollwercke (und an
den zwey gesicht-linien die sich ansehen) angreiffe / als ohngefehr in der 75 Figur / das Boll«
werck lk X, und das Bollwerck ? 0, die gesicht-lini bk L, und die feite ? L des Bollwercks
? 0, zu sehen- Daskömtzwar/ daß das Bollwerck ? bk an verfetten? 8, und das Boll«
werck bk an der feiten bk b< angefochten werde. Sötte es aber geschehen / daß die zwey ge«
sicht-linien so ein ander ansehen angegriffen würden / so hat die eine eben so viel streich platz
als die andere / nemlich die halbe Cortin / welches in denen / da sich die streich-linien ausser-
halb durchschneiden/ nicht kan geschehen.
Wie aber diese Bollwercke auff die langen linien ab zu Heilen seyn / soll in folgenden ge«
dachtwerden.
Weilder graben vor der mitten der Cortin etwas schmal wird/ so kan man denselben Wr« v-m
breiter machen / wenn man den triangcl b. M demselben zu gicbet / das geschichk also;
man schneidet gleich den eussersten punccen der streichen / den mangel in l. und lVl ab/ und HM»,
lasser also den graben breiter machen/ denn ein schmaler graben vor die thore zu schwach
befunden wird.
Das dritte Capitel-
Von den Ausserr-werckm in gemein/ und insonderheit
vondenRavelinen.
>7>. Jeses Capitel istzwar nicht nach der rechten ordnungals es hat seyn sollen/ hierher ge-
stellet / weil man aber viel Irregulär örther findet/ welche mit behülff der Aussen-
wercke verstercket werden/ habe ich nöthig erachtet / solches zuvor zu khun; ehe dann
ich die örther selber beschreibe.
Die Aussen-wercke sind sonderliche ausserhalb der Vestung angesetzte wehren/ welche Was Aus»
dem feinde entgegen gestellt werden / denselben auffzu hatten / und damit er nicht so bald an
die Vestung kommen könne/ zu verhindern.
Bißhero sind folgende wercke im brauch gewesen/ und werden noch allenthalben / zumahl W-'-b-A.,s.
in Niederlanden / in vcrstärckung und Verbesserung der Vestungen sehr gebraucht / nemlich
Ravelinen/ Halben-Monde / Horn-wercke/Kron-wercke / NcnLiiien oder Scheren/ dup» brauch g-m«
pelte'k'cngiiien, und dann allerley l'raverx; von jedem insonderheit wird in folgenden
Captteln geschrieben.
Ob aber die Aussen-wercke mit nutz zu bawen sind / ist in lVlgrlott k-orrittcgrlon zweiffctt
haffng/da erdarzu nicht rachen will / in dem er die ursach verwendet/ daß solche wercke zu ba«-»fi»s.
besetzen viel vslcks koste/ aber hierauffkan eben auß dem selben orch geantwortet werden / ob
es zwar wahr ist / daß viel volck zu dero besatzung und beschützung erfordert wird / so ist auff
emmahlgewiß/ daß auch das vmheil darbey sey/ daß der feind wenn er dieVestung
am k«.
Also ist auch das platte Bollwerck abgerechnet / welches man hernach so offt als es von
nöthen ist gebrauchen kam
Hier fälkeine frage vor/ ob auch der grosse streich-winckel allezeit ausserhalb der Cortin Ob gross«
fallen müsse/ daß sich die beiden streich linien ausserhalb derselben durchschneiden / oder ob er
auch bißweilen innerhalb fallen tonne ?_ wie hier in dem platten Bollwerck geschichk. ä»ss-rh»>b
Es sind etliche der Meinung / daß sich allezeit die streich-linien an einem Bollwerck aus
serhalb der Cortin durchschneiden / und also den grossen streich-winckel aussen machen sos °
len/ und halten das für eine unvolkommcnheit an einem Bollwerck / wenn solches nicht
geschehen kanauß diesem müsse folgen / daß die Bollwercke / so auff sehr stumpffe winckel
und auff eine grade lini geleger werden / unvolkommcn wehren / da sie doch darumb / weil
sie einen grossen streich-platz haben/ vielbesserund gelegener sind/ auch vor die stärcksten
gehalten werden/ an denen der grosse streich-winckel innerhalb fallen muß: köme solches an
demBollwerck/soauffdenwinckeldes umbkreissesvon 90 grad geleget wird/ füglich ge«
schehen/ so sötte man solches nicht unterlassen/ weil aber dieses etlicher Ursachen halben
nicht kan daran praÄttin werden/ so hat es seinen geweisten weg.
Je grösser aber der streich-plai; ist/je stärcker ist auch das Bollwerck/ denn es mehr 6e- I« grösser
fenüon dadurch bekommen kan/ derohalben ist hierauß offenbahr/ daß es nicht nöchigsey
daß sich die streich linien ausserhalb der Cortin durchschneiden / ja daß man viel mehr solche«
Bollwercke machen solle/ die einen grossen streich-platz gewinnen.
Es widerfehrt selten daß ein feind zwey neben ein ander liegende Bollwercke (und an
den zwey gesicht-linien die sich ansehen) angreiffe / als ohngefehr in der 75 Figur / das Boll«
werck lk X, und das Bollwerck ? 0, die gesicht-lini bk L, und die feite ? L des Bollwercks
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werck bk an der feiten bk b< angefochten werde. Sötte es aber geschehen / daß die zwey ge«
sicht-linien so ein ander ansehen angegriffen würden / so hat die eine eben so viel streich platz
als die andere / nemlich die halbe Cortin / welches in denen / da sich die streich-linien ausser-
halb durchschneiden/ nicht kan geschehen.
Wie aber diese Bollwercke auff die langen linien ab zu Heilen seyn / soll in folgenden ge«
dachtwerden.
Weilder graben vor der mitten der Cortin etwas schmal wird/ so kan man denselben Wr« v-m
breiter machen / wenn man den triangcl b. M demselben zu gicbet / das geschichk also;
man schneidet gleich den eussersten punccen der streichen / den mangel in l. und lVl ab/ und HM»,
lasser also den graben breiter machen/ denn ein schmaler graben vor die thore zu schwach
befunden wird.
Das dritte Capitel-
Von den Ausserr-werckm in gemein/ und insonderheit
vondenRavelinen.
>7>. Jeses Capitel istzwar nicht nach der rechten ordnungals es hat seyn sollen/ hierher ge-
stellet / weil man aber viel Irregulär örther findet/ welche mit behülff der Aussen-
wercke verstercket werden/ habe ich nöthig erachtet / solches zuvor zu khun; ehe dann
ich die örther selber beschreibe.
Die Aussen-wercke sind sonderliche ausserhalb der Vestung angesetzte wehren/ welche Was Aus»
dem feinde entgegen gestellt werden / denselben auffzu hatten / und damit er nicht so bald an
die Vestung kommen könne/ zu verhindern.
Bißhero sind folgende wercke im brauch gewesen/ und werden noch allenthalben / zumahl W-'-b-A.,s.
in Niederlanden / in vcrstärckung und Verbesserung der Vestungen sehr gebraucht / nemlich
Ravelinen/ Halben-Monde / Horn-wercke/Kron-wercke / NcnLiiien oder Scheren/ dup» brauch g-m«
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Captteln geschrieben.
Ob aber die Aussen-wercke mit nutz zu bawen sind / ist in lVlgrlott k-orrittcgrlon zweiffctt
haffng/da erdarzu nicht rachen will / in dem er die ursach verwendet/ daß solche wercke zu ba«-»fi»s.
besetzen viel vslcks koste/ aber hierauffkan eben auß dem selben orch geantwortet werden / ob
es zwar wahr ist / daß viel volck zu dero besatzung und beschützung erfordert wird / so ist auff
emmahlgewiß/ daß auch das vmheil darbey sey/ daß der feind wenn er dieVestung
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