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Freitag, Adam; Elzevir, Daniel [Bearb.]
Architectvra Militaris nova et aucta oder Newe vermehrte Fortification: Von Regular Vestungen, von Irregular Vestungen vnd Aussen wercken, Von praxi Offensivâ vnd Defensivâ: Auff die neweste Niederländische Praxin gerichtet vnd beschrieben — Zu Amsterdam: Bey Daniel Elzevier, 1665 [VD17 23:321882L]

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!O2. Das ander Buch der korciücation,
Ihrs üruüur ist diese/ wie in der 81 Figur zu sehen; die eusserliche pol/ßvn LI) wird in
vier gleiche theil gccheilt/ und ein Viertheil derselben wird auff die perpenäiculJr, soaußder
heisst c v innerhalb falt/ auffgestellt; daran ziehet man die linien c ? und k v, und theiler
jede in zwey gleiche theil/ und man verlängert die lini L k oberhalb L mit der helfft k, von
Dar ziehet man zu der helfft ckin 6, und zu der helfft k v iE die linien; so ist dann auch
die I'ensil le fertig.
Diese lenLilicn sind schon stärcker als die einfachen/ aber doch nicht so guthals die
Hornwercke/ derohalben man sie nur gebrauchen soll/ wenn etwas in eil muß gebawr
werden.
der Das?ro6I der duppelten l'cnsillcn ist mit dem andern / welches an der einfacher
gebraucht wird/ gleich; derohalben darff es alhier keinen weitern erklärung/ denn sol-
ches / wenn es auff dem Papier geschehen / leicht kan auff dem Felde abgcstochen
werden.
Das achte Capitel.
Von Iwerch-wallcn oder Traversen.
Was -rm- Je l'mverlen werden ins gemein alle die jenigen Schantzen u»rd wercke genennet/
«an« werdcn welche ohngefehr an vielen örthern auffgeworffen werden/ und sonsten keinen nahmen
haben: Insonderheit aber sind die lü-s verlen nur eine lange lini an irgend einen ramm/
oder anderswo/ in form einer Brustwehr über zwerch gebawt.
Wozu si- zu Es ist eine sehr guche wehre / welche sich in eil an manchem orth zu verscharren gebrau»
gebrauch«", chenläst/ wenn man nemlich von dem feinde schnell überfallen wird/ daß man nicht zeit
hat «ine Scharre auffdem orth zu bawen.
Im Felde da marrafl ist / und darzwischen enge wege sind / haben sie auch sehr grosse
Nutzbarkeit.
Im gleichen kan man sie an den Gtädken/welche nicht befestigt sind/und vom feinde plötz-
lich und unversehens überfallen werden/ gebrauchen / mit denselben tämme / brücken / thore
und andere dergleichen enge wege zu verschantzen/ welche verfchantzung viel Unglücks ver-
hüten/ und die Stad vordenanlauffbewahren kan/ weildieselbe zurcleEion genugsam
geschickt befunden wird.
naverLn Es sind auch andere 1 l-Lverlen, welche man in der Belagerung in Städten und Schan-
BuLa«, p^get zu gebrauchen; wenn nemlich der feind die Stad oder Schantze mit den Gra-
nwg-n. naeen und Fewr-kugcln verfolget/ so macht man in den straffen hinund her solche grade
auffgeworffene Brustwehren / damit (wenn die Granaten fallen und ihren esse« thun
wollen) das volck sicher seyn könne/ die Granaten aber nicht weiter als nur zwischen diesel-
ben Traversen schlagen; welches in der Belägerung Hertzogenbuschs von den Beläger-
ten in ihren Schantzen ist pr-iKicirr worden/ dasiedie'I'rLversen krcutzweise in allen stras-
scn der Schantzen auffgeworffen / und wenn ein Granat in dieselbe zwischen die Inversen
gefallen/ so sind sie von dannen gewichen/ und haben sich zwischen die andern irsverlcn
reciriret, da sie bedeckt und »»beschädiget haben können bleiben.
In ihrer auffbawung wird zwar keine sonderliche ordnung gehalten/ unter dessen aber
ist es besser/wenn man sie folgender weise machet/ wie in der 84 Figur zu sehen.
- -r-av-1-. Es sey dieselbe Figur ein tamm/ ein enger weg/ein orth der mit marrast von beiden feiten
umbgeben ist/ oder die stelle vor einem thore/ ohngefehr 48 ruchen breit / den man in eil gegen
dem ankommenden feinde bewahren und verschantzen sollssolches kan in form einer Zangen
oder 1 cnsille geschehen / wie die letzte Figur unter der 84 Figur außweiset: dem thue also:
theil« die gantze feite in sechs gleiche theil / laß dir ein sechs-theil von jeder feiten an stat einer
Cortinseyn/ auffdie andern zwey nechst gelegenen feiten richte eine pei-pEicuIgr auff/
welche auch ein sechs-theil der feiten begreiffe: ziehe darnach auß den ersten theilen und dem
mittel- punct die gesicht-linien / so ist der travers gemacht / und der orth zur verschantzung
abgestochen/ nur daß noch von beiden feiten eine liui / welche sich an den graben schliesse/
gemacht werde.
- -rnve». Etwas geschwinder istder andere 1>Lvcr§ zu machen/ an welchen die länge der Cortin
noch eins so groß ist als in dem vorhergehenden Ira vers; denn sie von beiden feiten zwey
sechs-theil begreifst die übrigen zwey sechs-theil sind die keel-linien: auff dem miktel-puncc
wird
 
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