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Freitag, Adam; Elzevir, Daniel [Bearb.]
Architectvra Militaris nova et aucta oder Newe vermehrte Fortification: Von Regular Vestungen, von Irregular Vestungen vnd Aussen wercken, Von praxi Offensivâ vnd Defensivâ: Auff die neweste Niederländische Praxin gerichtet vnd beschrieben — Zu Amsterdam: Bey Daniel Elzevier, 1665 [VD17 23:321882L]

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Von Irregular-Vestu-igen und Aussen-rvercken. m
werffe n scy / welche er im dritten Buch von Vestung-bawcn im nennten Capitel anffge-
zeichnet: und ist nicht nökhig daß man die gesicht-linicn Mezcit in den punct der cingeboge-
ncn feiten bringe; wie es auch hier in diesem excmpel nicht geschieht; denn solches nur biß-
weilen nach der gelegcnheit der Innen muß ungeordnetwerden, öaron 6c 6cocowülinseiner
Poi-li6czrion haben/ wenn man die Vestungcn Mik angesetztcn Bollwerckcn bawet/ daß
man alle seilen der Vestung mit fleiß also anordne und angebe/ damit sie gleichsam in die
Vestung eingebogen ftyn und solches geschieht auß guthem bedencken/ weil die selten/
welche in form einer l'engille sind gemacht/ sich selber 6ofen6ircn können / und dardurch
mehr clelenlion den Bollwcrcken kan gegeben werden. Es wenden auch diejenigen vor/
so solche eingebogcne selten vor untüchtig halten / daß die 6efenlion, so auß einer gekrack-
ten lini gehet / viel naher scy als die / welche auß den eingebogenen feiten gefchicht: welches
gar wol zugelassen wird; so ist doch hier an den eingebogenen selten solches zu behalten/
wenn sie also angeordnct werden/ damit die öLleMion nicht zu lang falle/ daß sie viel
mehr und starckere äekenllon, wie oben bedacht/ den Vollwercken bringen/ als die gra»
dcnlimen.
Das eilffte Capitel-
Wie man die örthcr innerhalb der gegebenen Figur
bevestigen soll.
(-(L: Icwoll es sich selten trifft daß ein orth innerhalb satte 5oro6>.irc lverden/weil man lieber
die Vestungen erweitert als verkleinert / so ist es doch von nörhen / daß man hier etwas
von solchen örthern handele; welche ihrer natur wegen nicht anders können bevestiger
werden.
Solches pfleget sich wol an den orchern zu zu tragen/ welche mitten im wasser/ oder in
zweyer flösse zusammenkunfft/ gelegen sind/ auff denen man eine Schache machen soll/
das wasser damit zu bcfreyen / und den paß sicher zu halten. Wenn nun ein solcher orch ge-
geben were/ der da solle der Ursachen halben mit einer Schantzenversehenseyn/ denselben
aber weit von dem wasser zu bawen die gelegenheik nicht gebe/ weil die Schantze zu klein
fallen möchte/ so muß man denselben orth inwendig lortchciwn, das ist / innerhalb deseus-
fersten randes müssen die Bollwercke und Cortinen fallen. Dasselbe nun zu machen / ist in
folgenden exempel vorgestellt.
Es sey ein orth mitten im wasser gelegen/ wie in der 9; Figur zu sehen/ darauff eine l Ex-mp-l.
Schantze/ das wasser damit zu beschiessen/ und den paß zu beschützen/ soll geleget werden.
Dieselbe Schantze soll so groß gemacht seyn als es der orth erleidet- Nun ist hier der orch
gleichsam wie ein Regulirtes fünff-eck - derohalben mache ich an dem rande/da ich vermeine
daß die Bollwercke am besten stehen/der Figur ihre ecken/und messe die seilen nach einander/
wie hier kc vLp; unter denen ich befinde jede seile 10 ruchen zu seyn / welches dieser
Schantzen eusscrliche Polygon ist-nun ist die Figur Regular-derohalben müssen auch die
Bollwercke und die andere theil der Schantzen Regular fallen. Weil hier die eusscrliche
Polygon bekam / und die Schantze innerhalb derselben soll gemacht werden / so gehe ich in
die Taffel der ersten manier / und suche wo ich die eusserliche Polygon finde / die nechst mei-
ner gegebenen länge beykomme; dieselbe finde ich in den Taffeln der ersten manier IV:
welche ich vor mich stelle / und lorcificire diese Figur innerhalb also; ich nehme erstlich auß
der Taffel die üiüsim des Bollwerck-puncts von der verlängerten streich / und finde sie
5 ruchen und 6 süß; dieselbe setze ich auff die eusserste Polygon, von dem punct an zu fan-
gen/ da der Bollwercks-punct fallen solle/ als hier von L nach m und i, und von nach k.
Hernach nehme ich auff auß der Taffel die verlängerte streich/ die laß ich innerhalb der Figur
auß der eussersten Polygon pei-pencliculgr fallen / als hier fhllundmn, welche gefunden
ist; ruchen/; füßund8 daumen. Theilauch denwinckel desumbkrcisses in zweygleiche
theil; und anff die lini / so den winckel gethcilet/ setze ich die länge der haupt-lini auß der
Taffet/ 4 ruchen und r fuß/ innerhalb der Figur/ wie hier L l> > und g. Hernach ziehe ich
von s.biß l> eine grade lini / welche p^rsllel der linien L lauffcn muß / bicr ist sie»K, so
geben sich die kecl-limen 3 K und I l- selber / wie auch die Corttn K l, dieselben werden durch
die linien füll und m 0 angezeiger; auff den linien kk U und m o setze ich von K nach k,
von
 
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