Von Irregular-Vestungen und Auffen-wercken. 9^
unbeweglichen gründen solches darchun: In massen dann die übrigen unkoffen zu erspäh»
ren solches sollnach gelassen werden/ weil auch der feind/ wenner sich des Ravclins be-
mächtigte / genugsam erde würde finden/ sich darinnen gegen die Stadt zu verschantzen/
oder aber wenn er sich an die Vestung näher machen wolte/ möchte er auch die erde / mit
welcher der Ravelin gefüllt ist gewesen/in den graben schütten/ und also mir schlechter mühe
Denselben ausifüllen. Das ist zwar gewiß/daß die Ravelinen höher seyn sollen als derbe»
deckte weg/ und solches kan eben so wol geschehen/ wenn man einen Wall an denselben
machet/ wie oben gedacht worden / darauß folgt aber nicht bald / daß sie gar voll mit erden
auß zu füllen sind; denn ob wol der Wallgang zu schmahl were / daß kein Geschütz darauff
könte geloset werden / so ist doch nicht nöthig daß die Ravelinen voll seyn / man kan wol an
den örthern / da man die Geschütz stellen soll/ ein höltzern gerüst an den Wallgang ansetzen/
oder aber eine Bamrey auffwerffen.
Vmb die Ravelinen wird auch ein bedeckter weg gemacht/ derselbe wird den gesichk-li»
nien derselben ausserhalb des grabens xamUel gezogen/ nach der tzrösse / wie im Capikel vom
bedeckten wege ist gelehrer worden.
Das vierdte Capitel.
Von Halben-monden.
>^4, S ist bey vielen eins gesagt / Ravclin und Halbe-mond / aber es wird ein umerscheit Vm-rsch-ik
HA zwischen denselben gehalten/ wie solches etliche recht gebrauchen / denn sie die Ravelin
von den Halben-monden also unterscheiden/ daß nemlich die Ravelin die jenigen sind/ Ha'bm"«-«
welche vor die Cortin mitten im graben liegen: die Halbe-monden aber nennen sie dieselben/
welche vor die ecken der Bollwercke gestellt werden; daß sie aber Halbe-monde genennet sind/
geschicht daher/ weil sie ein stück eines runden umbkreisses / in form eines Halben-mondes
beschliessen/ welcher am graben / und an ihrem innerlichem rande gemacht wird Solches
ist in der 76 Figur an den Halben-monden/ mit v L k bezeichnet / beyqr, x , und ä e zu
sehen.
Die Halben-monden allein können nicht ohne Ravelinen oder Horn-werckengebawk H-ir- m-«»
werden / weil sie von denselben die ciekenlion haben müssen - sollen sie aber allein liegen / so stch aa°m
weren sic mehr schädlich als nützlich/ weil keine bcschützung daran gefunden würde. Die
Ravelin aber/ wie auch die Horn-wercke / bawet man wol vor sich allein / weil anders woher
ihre «ielenlion gezogen wird.
Gleich wie die Ravelinen/ nach denen man die proponion ihrer theil nehmen solte / also
ist auch in auffrichrung der Halben-monden kein gewisse regel/ denn die linien derselben
unterschiedlich fallen/ weil man meiffencheils auff dero guche öekenlion achmng giebet/
sonsten macht man die haupt-lini gemeiniglich / wie in den Ravelinen /10 / ir. /15 oder 18
ruthcnrmikdergesicht-lini/ und den streichen/welche sich selber außweisen/ har es auch
einen solchen bcscheik.
Damit man aber hierin auch unterwiesen werde/ so werden folgende Manieren zum
exempel vorgegeben.
Man ziehe erstlich eine lini (von dem Bollwerck/ vor welches der Halbe-mond soll gele» » H-i-l.«
get werden) durch den graben / welche gleichsam die verlängerte haupt-lini seyn soll / ohne
gefehr so lang / als man cs vermeinet nöthig zu seyn / als von dem Bollwerck der Vestung/
biß zu o andem Halben-monden v in der 76 Figur zusehen ist: nach dem reisset man an
dem eusserstcn rande des grabens/ an den Berm/ vor dem Bollwercks -punck / ein theil des
umbkreisses / gleich einem Halben-mond / nach der breite des grabens (wie sie den gesicht-li»
nien prrgilel genommen ist) wie hier g r: in der helfft des Halben-monden / da die vertan»
gem haupt-lini denselben durchschneidet/ setzet man die haupt-lini/ welche ist drey viertheil
der gesicht-lini des vollkommenen Bollwercks/ die erstreckt sich hier in o, und weil die
gesicht- lini des Bollwercks r 4 ruthen ist gegeben/ so ist hier die Haupt lini - 8 ruchen / ncm»
lich drey vierthcil von r 4. Des Halbcn-monds gesicht- linien zu bekommen / so ziehet man
auß dempunct der kcel-linien (der von beider seitS des Halben-monden liegenden Raveli»
nen) einestumpffelini/ biß zu 0, als hier auß dem einen Ravelin H., auß demkeel-punce
6, (der ander Ravelin ist wegen wenigen raums nicht auffgesetzt) so hat man die linien/
darauß man von beiden Heilen die gesicht-lmien machen soll; dieselben nun zu haben/ so ziehe
L 2 auß
unbeweglichen gründen solches darchun: In massen dann die übrigen unkoffen zu erspäh»
ren solches sollnach gelassen werden/ weil auch der feind/ wenner sich des Ravclins be-
mächtigte / genugsam erde würde finden/ sich darinnen gegen die Stadt zu verschantzen/
oder aber wenn er sich an die Vestung näher machen wolte/ möchte er auch die erde / mit
welcher der Ravelin gefüllt ist gewesen/in den graben schütten/ und also mir schlechter mühe
Denselben ausifüllen. Das ist zwar gewiß/daß die Ravelinen höher seyn sollen als derbe»
deckte weg/ und solches kan eben so wol geschehen/ wenn man einen Wall an denselben
machet/ wie oben gedacht worden / darauß folgt aber nicht bald / daß sie gar voll mit erden
auß zu füllen sind; denn ob wol der Wallgang zu schmahl were / daß kein Geschütz darauff
könte geloset werden / so ist doch nicht nöthig daß die Ravelinen voll seyn / man kan wol an
den örthern / da man die Geschütz stellen soll/ ein höltzern gerüst an den Wallgang ansetzen/
oder aber eine Bamrey auffwerffen.
Vmb die Ravelinen wird auch ein bedeckter weg gemacht/ derselbe wird den gesichk-li»
nien derselben ausserhalb des grabens xamUel gezogen/ nach der tzrösse / wie im Capikel vom
bedeckten wege ist gelehrer worden.
Das vierdte Capitel.
Von Halben-monden.
>^4, S ist bey vielen eins gesagt / Ravclin und Halbe-mond / aber es wird ein umerscheit Vm-rsch-ik
HA zwischen denselben gehalten/ wie solches etliche recht gebrauchen / denn sie die Ravelin
von den Halben-monden also unterscheiden/ daß nemlich die Ravelin die jenigen sind/ Ha'bm"«-«
welche vor die Cortin mitten im graben liegen: die Halbe-monden aber nennen sie dieselben/
welche vor die ecken der Bollwercke gestellt werden; daß sie aber Halbe-monde genennet sind/
geschicht daher/ weil sie ein stück eines runden umbkreisses / in form eines Halben-mondes
beschliessen/ welcher am graben / und an ihrem innerlichem rande gemacht wird Solches
ist in der 76 Figur an den Halben-monden/ mit v L k bezeichnet / beyqr, x , und ä e zu
sehen.
Die Halben-monden allein können nicht ohne Ravelinen oder Horn-werckengebawk H-ir- m-«»
werden / weil sie von denselben die ciekenlion haben müssen - sollen sie aber allein liegen / so stch aa°m
weren sic mehr schädlich als nützlich/ weil keine bcschützung daran gefunden würde. Die
Ravelin aber/ wie auch die Horn-wercke / bawet man wol vor sich allein / weil anders woher
ihre «ielenlion gezogen wird.
Gleich wie die Ravelinen/ nach denen man die proponion ihrer theil nehmen solte / also
ist auch in auffrichrung der Halben-monden kein gewisse regel/ denn die linien derselben
unterschiedlich fallen/ weil man meiffencheils auff dero guche öekenlion achmng giebet/
sonsten macht man die haupt-lini gemeiniglich / wie in den Ravelinen /10 / ir. /15 oder 18
ruthcnrmikdergesicht-lini/ und den streichen/welche sich selber außweisen/ har es auch
einen solchen bcscheik.
Damit man aber hierin auch unterwiesen werde/ so werden folgende Manieren zum
exempel vorgegeben.
Man ziehe erstlich eine lini (von dem Bollwerck/ vor welches der Halbe-mond soll gele» » H-i-l.«
get werden) durch den graben / welche gleichsam die verlängerte haupt-lini seyn soll / ohne
gefehr so lang / als man cs vermeinet nöthig zu seyn / als von dem Bollwerck der Vestung/
biß zu o andem Halben-monden v in der 76 Figur zusehen ist: nach dem reisset man an
dem eusserstcn rande des grabens/ an den Berm/ vor dem Bollwercks -punck / ein theil des
umbkreisses / gleich einem Halben-mond / nach der breite des grabens (wie sie den gesicht-li»
nien prrgilel genommen ist) wie hier g r: in der helfft des Halben-monden / da die vertan»
gem haupt-lini denselben durchschneidet/ setzet man die haupt-lini/ welche ist drey viertheil
der gesicht-lini des vollkommenen Bollwercks/ die erstreckt sich hier in o, und weil die
gesicht- lini des Bollwercks r 4 ruthen ist gegeben/ so ist hier die Haupt lini - 8 ruchen / ncm»
lich drey vierthcil von r 4. Des Halbcn-monds gesicht- linien zu bekommen / so ziehet man
auß dempunct der kcel-linien (der von beider seitS des Halben-monden liegenden Raveli»
nen) einestumpffelini/ biß zu 0, als hier auß dem einen Ravelin H., auß demkeel-punce
6, (der ander Ravelin ist wegen wenigen raums nicht auffgesetzt) so hat man die linien/
darauß man von beiden Heilen die gesicht-lmien machen soll; dieselben nun zu haben/ so ziehe
L 2 auß