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Freitag, Adam; Elzevir, Daniel [Bearb.]
Architectvra Militaris nova et aucta oder Newe vermehrte Fortification: Von Regular Vestungen, von Irregular Vestungen vnd Aussen wercken, Von praxi Offensivâ vnd Defensivâ: Auff die neweste Niederländische Praxin gerichtet vnd beschrieben — Zu Amsterdam: Bey Daniel Elzevier, 1665 [VD17 23:321882L]

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16 r Das dritte Buch der korciticarion,
Ivie wol sie über nach der alten art mit Casematten ist gebawek/si) ist sie doch durch die Ratuv
also verstercket/ daß ihr auch nicht leicht eine Vcstung die auff die nrwegebawct ist / gleich
gefunden wird; dieser Vcstung grund-riß stehec in der 141 Figur.
VMSchcr«» We-! offkMühl verrätherey in VestllNgcn gefunden wird / durch welche alle gelegenheik
v-rlMtt aüßgeforschet/ und dem feinde / von denen so mit ihm ein correiffonäemr und verstand ha-
werden. bm/ zu wissen wird gethan/ fo soll der Quberngror der Vcstung alle seine anschläge heimlich
haltenzdarnach fleissige achkung geben lassen/ daß keine bothen/ bricffe oder andere fachen auß
oder in die Vestung kommen / sie werden dann zuvor besichtigct/damit nicht irgend eine ver.
rächerey darhinder stecke. Die Personen welche nicht allein auß muchmassung / sondern auß
ziemlicher Nachricht an der verrätherey verdächtig seyn / soll er alle zu mahl auß der Vestung
schassen/ und ihnen nicht eher/ biß zu einer sicheren zeit/ dieselbe zu bewohnen/ vergönnen.
An« «»«ö'. Wenn es also nahe gekommen/daß man des feindes ankunfft gewißist / so sollen alle zum
MN auß"der kriege untüchtige Personen/ als da seyn frawcn / kinder / betagte leute / rc. auß der Vestung
V-ftung zu gcfuhret/und an andere sichere örther gebracht werden/unter denen aber die ledig seyn/ und ihr
sch-m«». gewehr in noch gebrauchen können/soll man keinen außlassen/b,ß man sehe/ wie sich die fache
anfangen oder enden werde: das übrige wird dem nachdencken und dernotturfft/ die da
alles weitleufftiger lehret/ gelassen.
Das neunte Capitel.
Von Batkereyen in der Stadt / Katzen und Platten-formen.
Enn der feind eine Vestung belagert hat/und gegen dieselbe seine Batkereyen anfättgk
auffzuwerffen/und die Lauff-graben zu machen/so müssen die belägertenkeines wegS
feyem/ und mit stillschweigen den feind an sich kommen lassen / sondern am anfang
ihren unverdrossenen mukh sich zu wehren/ und dem semve zu widerstehen/ beweisen/ und sich
eben so eifferig züm streit rüsten/ wie eifferig sie arrgegriffen werden.
D« vor. Der vornehmste angriffgeschiehek ihnen durch dieGeschütz/derohalbenihrc 6efen6onauch
«chmste NN. zum ersten / meistentheilö durch die Geschütz geschehensoll; solches ist hier nicht zu verstehen
humttG-. als wenn die Musquetten nicht eine guche wehre zur äekenüon weren (denn sie viel mehr
Myin. schaden thun als die Geschütz / welche man zwar nicht so augenscheinlich mercken kan / weil
sie nicht so abschewlich/ als die Geschütz chun/die Menschen anfechten/sondernnur mit einer
kleinen wunden hinrichten/so mercket man ihn doch damach/wenn man siehek die man Mies-
sen muß-.) sondern das wird hier geryeldek/daß Geschütz wider Geschütz zu gebrauchen seyn.
Die öelension aber welche mit den Geschützen geschiehet braucht man dazumahl / wenn
der feind noch so weit von der Vestung ist daß man ihn mit der Musquetten nicht erreichen
kan/ so wird er mit den Geschützen in seinem Läger empfangen.
Gleich wie nun die belägerer ihreGeschütze auffdie batkereyen stellen/ darunter die arbeiter
sicher und beschützt arbeiten können; also setzen auch die belägerten ihre Geschütz wider herge-
gen/ damit sic so viel als mügliK ist/ die arbeiter an ihrer arbeit verhindern und auffhalten.
Was c°-i- Der orch darauffdie Geschütz der belägerten gestellet werden / wird eine Lonri-s-bLtteriz
«-> Äal««. genant/ weil sie gegen des feindes Batkereyen dieselben auch zu beschiessen gemacht wird.
Wo"d^G-. Was für Geschütz in einerVestung seynsollen/haben wir in dem erstenBuch/im Capitel
schütz am h«. vonbesatzung einer vcstung/gedacht; wo sie am besten zu setzen/ wird offtmahls gefraget/dar-
stm stehen, auff man sich also ins gemein nicht kan zur antwort resol Viren,wenn man nicht darbky par-
ticulLrireren weiß/ wo der feind seine Batkereyen auffrichtet und gegen welchem orch er Mik
seinen Geschützen spicleküst derohalben diese frage unerörmt zu lassen/ und der prgxi zu ver-
gönnen/in welcher die notturfft am allerbesten zeigen wird / wo die Geschütz am besten sollen
gestellet werden das gicber auch die vernunfft an die Hand / daß da keine ossenlion ist auch
keine Geschütz von nöthen sind. Doch muß man nicht damit sehr sicher spielen/ sondern im-
mer auch an den sichersten örchern/ immer etliche Geschütz zum anfall im vorrach halten-
Sonsten ist der gelegenste oreb / der die Geschütz am besten und am nützlichsten begreifst/
ein Bollwerck an welchem die Geschütz nach notturffk/thcils in die streichen/ theils in die ge-
sichk-linien außgetheilek werden: In der mitten der Cortinen kan man sie auch bißweilen
stellen/wcnn man nicht die öefenlion der Bollwerck dadurch suchct/sondcrn nur allein dem
feinde im frcyen felde eine otlention und schaden zufügen will.
Auffder blossen erden kan kein geschütz wol stehen/und gewiß abgeschossen wcrden/weil die er-
de gemeiniglich ungleich und nicht so eben als es zum geschütz erfordert wird.So ordnet man
auch
 
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