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Freitag, Adam; Elzevir, Daniel [Oth.]
Architectvra Militaris nova et aucta oder Newe vermehrte Fortification: Von Regular Vestungen, von Irregular Vestungen vnd Aussen wercken, Von praxi Offensivâ vnd Defensivâ: Auff die neweste Niederländische Praxin gerichtet vnd beschrieben — Zu Amsterdam: Bey Daniel Elzevier, 1665 [VD17 23:321882L]

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Von Zrregular-Vestungen und Ztussen-wercken. i r
wercken / den feinde genugsam widerstehen können / wenn sie nur von dm Katzen der Boll-
wercke mit Geschützen iecunckrer werden.
Das ?ro6I der Kron-wercke ist unterschiedlich/ (nach dem man zett hat dieselben z»
bawen/) man macht sic nur bloß wie eine 1 rencttee, wenn der feind nahe ist / und keine zeit
übrig ist dieselben stärcker zu führen. Sonsten ist ihr prottl, welches in dem Capikel von den
Kron- werkten beschrieben ist/ hier wol zu gebrauchen.
Wenn die Berge wett von der Vestung liegen/ hat es nicht so grosse noch / auff welche
auch Irenckeen können geleget werden: dabey ist das zu behalten / daß alle wercke gegen der
Vestung offen zu bawen seyn/ und weil die gräben trucken find / muß man sie mit Palissa-
den besetzen.
Das sechszchende Capikel.
Von anlegung der Lastecl an die Städte.
Enn ein Fürst und Herr ein mächtige Stadt eingenommen/ und unter seine gewalt
A) gebracht hat/ dieselbe aber bloß mit besatzungzu bewahren und zu crhalken/tticht crawcn
darff/wegcn I^ebcllion der Bürgerschafft/die gegen ihrem feind erbittert pflegt zil seyn/
und verrächerey anstellen ihre freyheit diesieverlohren widerumb zu suchen; so muß man
an dieselbe Stadt ein Casteel oder Burg bawen / dadurch die Burger gezwungen und im
zäum gehalten werden / damit sie nicht so leicht die Stadt dem feinde auffgeben/ oder so sie
dieselbe übergeben würden / daß man sie von dem Casteel in den gründ schiessen und verder-
ben könne. Wenn man dieselben bawen will/so wird erstlich die Stadt oder Vestung in
den gründ geleget auff das Papier gebracht / dabey alle gelegenheit des orths muß betrachtet
werden/ an welchem man das Casteel mit bestem vorcheil könne anlegen: insonderheit aber
muß dasselbe also angeordnet seyn / damit alle gassen so in der Stadtsmd können beschossen
und bestricchen werden/ und daß man auch ausserhalb der Vestung dem feind/ wenner
dasselbe angreiffen würde/ widerstehen könne-
Ts soll auch ein Casteel einen offenen paß gegen dem lande zu haben / damit man allezeit
Proviant und Munition genug darein bringen/ rind zur zeit der Rebellion dasselbe Mk
mehrem volck besetzen könne-
Damit die Stadt nicht gar unter dem Wall des Casteels liege / so soll zum wenigsten
das Casteelvon den Hausern auff ro oder 24 ruthen abgesondert seyn / welches dann sehr
nützet/daß die Stadt allezeit in dem munde des Geschützes sey/ were sie aber näher an dem
Casteel/so Ham sie schon eine bedeckung unter dem Wall des Casteels/ welcher hier wol in
acht zu nehmen ist- Es ist auch gewiß daß der feind das Casteel am ersten pfleget an zu greift
fen/ zumahl wenn er ihme gewogene Bürger in der Stadt hat/ mit denen er eine correision-
cZems hatte / auffdaß aber der feind dasselbe nicht also bald einraumen dürffe / so ist der orch/
welcher zwischen den Häusern und dem Casteel gelassen worden zu einer newen verschantzung
nöthig zu behalten.
Wenn an der Stadt ein fiuß vorbey lauffee / so soll man das Casteel also anlegcn / damit
es thcilsdie Stadt in ihrem zwange halte / theils das wasser beschiesse/ und alles was auff
demselben nach der Stadt geführet wird erstlich zu sich ziehe / theils auch seine 6-mguirunA
gegen dem offenen lande habe.
In ihrer auffbawung ist dieses auch fleissig zu bewachten / damit an dem Wall der Stadt
kein orch oder stück gelassen werde / das dem Casteel könre schädlich seyn/ sondern man soll
viel mehr die Wälle der Vestung also ordiniren/ damit vom Casteel alles was darauff ist
könne gesehen und beschossen werden.
Die grosse des Casteels kan man nicht eigentlich beschreiben / denn solches alles nach
des orths gelegenheit gerichtet wird; ihre form ist meistentheils fünffcckicht / davor zwey
Bollwercke in die Stadt/ die drey aber ausserhalb in das feld gcstellet werden.
Die viereckichten achtet man vor ungeschickt darzu/ die 6 und 7eckichtcn/ weil sie zu
groß fallen/schliesset man auch hierauß: doch werden sie meistentheils an groß-ISysI Ve-
stungen/ auch auß dem groß-R.ov->l gebawek.
Wenn rnan nun den grund-riß der Vestung auff das Papier gebracht / und darbcy alle
Heil derselben/ als ksulle-brs^e, graben und den bedeckten weg aussgezeichnet/ so reisset man
auch auffein ander papier eine Regnlirtefünffeckichtegroß-^oysl Vestung eben mit ihren
P theilen
 
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