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Gailhabaud, Jules; Kugler, Franz [Hrsg.]
Jules Gailhabaud's Denkmäler der Baukunst (Band 1): Denkmäler aus alter Zeit — 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.3501#0269

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Der Palast von Persepolis.

Inschriften fast diese Meinung bestätigen und denken lassen, was wir indess noch nicht zugeben, dass
die Ruinen von Persepolis und von Pasargada nur die beiden äussersten Punkte einer grossen unermess-
lichen .Stadt seien, wie Babylon und Ninive.

In der blühendsten Periode des persischen Reichs war Persepolis nicht ausschliesslich die Residenz
der persischen Könige; sie theilte diesen Vorzug noch mit drei anderen Städten, mit Susa, Ecbatana und
Babylon. In Babylon hielten sie sich während des Winters auf, in Susa während des Frühlings, in
Ecbatana während des Sommers und in Persepolis während des Herbstes. Die Perser hatten also vier
Hauptstädte, aber Persepolis wurde vorzugsweise als die heilige Stadt, als der Sitz der Religion und die
Wiege der Monarchie betrachtet. Dort war es, wo die Könige geweiht und wo sie begraben wurden. —
Die Nachfolger des Cyrus vergrösserten sie ohne Zweifel und verschönerten sie; sie wurde so bedeutend
und wichtig, dass Diodor von Sicilien von ihr mit Bewunderung spricht. Wahrscheinlich standen ihre
Häuser wie in Babylon und Ninive isolirt und in einiger Entfernung von einander, wodurch sie ein um
so grösseres Terrain einnahm. Persepolis dehnte sich daher über eine sehr grosse Fläche aus, was die
an verschiedenen Orten befindlichen und zerstreuten Ruinen an der Stelle beweisen, die von den
Archaeologen als die angenommen wird, wo einst die alte Hauptstadt der Perser gestanden habe.

Unter den grossen Bauwerken, die die Zierde dieser Stadt ausmachten, verdienen einige ihrer Be-
stimmung ihrer Wichtigkeit und des Luxus ihres Schmucks wegen besonderer Erwähnung. Die Geschichte
und Reisende bezeichnen auf diesem Terrain ein Denkmal, dessen Ruinen Alles in sich zu vereinigen
scheint, um das Interesse der Archaeologen auf den höchsten Punkt zu spannen. Es ist ein Palast aus
der glänzendsten Zeit der Dynastie der Achemeniden, aus der Regierungszeit des Darius und Xerxes.
Der Styl seiner Architectur und seiner Sculpturen hat nichts dem Aehnliches auf der Welt. Es war ein
aus verschiedenen Gebäuden mit verschiedenen Zwecken an einem und demselben Orte zusammen
gruppirtes Bauwerk.

Um den Leser besser in die Sache, um die es sich hier handelt, einzuführen, wird es gut sein, hier
die Beschreibung des Diodor von diesem Bauwerke mitzutheilen, die wahrscheinlich nach den Berichten
von Augenzeugen und nach authentischen Nachrichten gemacht worden ist, wenn sie gleich durch den
Autor, ohne dass er es wollte, liier und da etwas verwirrt worden sein mag. „Es scheint mir, sagt er,
nicht am unrechten Orte zu sein, wenn ich hier eine kurze Beschreibung von den Palästen, die Persepolis
in sich schliesst, gebe, die durch ihre Pracht so berühmt geworden sind. Die Burg, in der sie alle lagen,
imposant durch ihre Lage, war von einer dreifachen Mauer umschlossen. Die erste, die auf Fundamenten
ruhte, die mit grossen Kosten erbaut waren, hatte sechszehn Ellen Höhe ohne die Zinnen, die ihren
Gipfel bildeten; die zweite, eben so wie die vorige erbaut, war doppelt so hoch als die erste; die dritte
endlich, deren Umring ein Viereck bildete, erhob sich bis zu einer Höhe von sechszig Ellen; sie war aus
einem äusserst harten Steine erbaut und schien zu ewiger Dauer bestimmt gewesen zu sein. Auf jeder
der vier Seiten sah man erzene Thore und davor Pallisaden von demselben Metall zwanzig Ellen hoch,
bei deren Anblick man erstaunte und die für die Sicherheit des Ortes eine gute Gewähr gaben.—Innerhalb
der Ringmauern der Burg hatte man für die Gäste des Königs und für die Anführer des Heeres mehrere
Wohnungen erbaut, die sämmtlich reich ausgestattet waren, auch Säle für den Schatz, die mit ganz be-
sonderer Sorgfalt construirt waren, um die Reichthümer zu sichern, die man daselbst niederlegte. — Im
Osten der Burg und ungefähr vier Plethren von ihr entfernt liegt ein Berg, der der Königsberg genannt
wird, in dem sich die Gräber der persischen Könige befinden. Dieser Berg war nichts als ein Felsen,
in dem mehrere Grab-Kammern zur Aufnahme der Königsleichen ausgehöhlt waren. Keine von der Hand
der Menschen gemachte Thür führte in diese Grab-Kammern, sondern die Särge wurden mittelst einer
sehr geschickt ausgedachten und ausgeführten Maschine in dieselben hinabgesenkt." *) Diese Beschreibung
bedarf zu ihrem Verständniss einiger Erklärungen. Die Burg lag immer an einem erhöhten Orte und be-
herrschte die tiefer liegende Stadt. Die drei hinter einander liegenden Mauern hat man sich wohl als
eben so viele Terrassen zu denken, die von den Zinnen aus zu vertheidigen waren. Die Maasse, die der
griechische Historiker angiebt, sind offenbar falsch, aber wahr ist, dass das Bauwerk aus einem äusserst
harten Steine erbaut war. Eine Schwierigkeit bietet sich immer in Bezug auf die Erklärung der Zugänge
dar, wo er von der Existenz eherner Thore spricht. Raoul-Rochette denkt mit Recht, dass diese Stelle
durch einen Irrthum des Abschreibers verdorben worden. Sonst passt Diodors Beschreibung im Ganzen
ziemlich gut auf die Ruinen, deren Beschreibung wir hier unternommen haben.

*) Diodor. Sicul. üb. XVII, cap. 72.

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