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Gailhabaud, Jules; Kugler, Franz [Hrsg.]
Jules Gailhabaud's Denkmäler der Baukunst (Band 1): Denkmäler aus alter Zeit — 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.3501#0284

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kreisrund bald elliptisch, und enthält entweder Sarkophage, oder mit vielen rechtwinkligen, länglichen
Vertiefungen versehene Steinbänke, in die die Leichen hineingelegt wurden. — Im Allgemeinen betrachtet,
scheinen uns diese Grabmonumente, was ihr Aeusseres anbetrifft, einige Aehnlichkeit mit gewissen Gräbern
Asiens zu haben, so mit denen von Telmissus, von Myra, von Antiphellus u. a. m., denen ebenfalls der
Meissel des Künstlers eine architectonische Decoration verliehen hat, nur mit dem bedeutenden Unter-
schiede, dass die architectonischen Formen jener etruskischen Gräber eine viel niedrigere Stufe der Kunst
verrathen als die dieser asiatischen Grabmonumente.

CAERE (CERVETERI). — Die Gräber dieser Nekropole sind zum grössten Theil in einer bis zu
ihrem Gipfel senkrecht aufsteigenden Felswand ausgehölt. Dies verleiht denselben eine gewisse Aehnlichkeit
mit einigen Gräbern Klein-Asiens; doch unterscheiden sie sich wieder von letzteren dadurch, dass sie
keine äussere Decoration haben. — Der Felsen von Caere, in dem sich die Gräber befinden, zeigt auf
seinem Gipfel viele künstliche Tumuli, die denen von Tarquinii ähnlich sind, und in ihrem Inneren mehr
denn fünfzig Grabkammern enthalten. — Unter der grossen Zahl von Grabmonumenten, die in dieser
ausgedehnten Nekropole untersucht worden sind, scheinen besonders drei würdig zu sein hier genannt zu
werden; man bezeichnet sie gewöhnlich mit den Namen: „das Grab mit dem flachen Gewölbe, das Grab
mit den beiden Sesseln, und das grosse Grab." Die beiden ersteren lernen unsere Leser aus der Bild-
tafel unseres Werkes kennen. Das letztgenannte *) war eine der wichtigsten Entdeckungen unter den
Gräbern, und hat das grösste Licht über die Geschichte und Archaeologie der Etrusker verbreitet, denn
es war mit seinem ganzen Mobiliar noch unberührt. Durch dasselbe haben wir verschiedene Gegenstände
kennen lernen, die unabhängig vom Begräbnissritual waren (Meubles, Waffen, Geräthe) und vielleicht von
dem Verstorbenen bei seinen Lebzeiten gebraucht worden waren. Die Alten Hessen sich in das Grab die
Gegenstände, deren sie sich gewöhnlich bedienten, mitgeben, um dadurch auf das andere Leben, dass sie
nach dem Tode zu finden hofften, hinzudeuten; ein erhabener und tröstender Gedanke, der aus dem
Glauben des Orients geschöpft war.

Das Grab mit dem flachen Gewcelbe. — Dieses Hypogeum, eines der merkwürdigsten in jeder
Beziehung, verdient wie das folgende die ganze Aufmerksamkeit unserer Leser. — Man steigt in dasselbe
auf einer Treppe hinab (m. s. Fig. I, 3, 6) und kömmt sodann zu einer Thür, durch die man in ein

Vestibüle von runder Grundrissform eingeht. Beim Eintritt in diesen Raum fällt dem Besucher Verschie-
denes auf. Zuerst eine Bank, die den unteren Theil der Wand einnimmt, und deren Bestimmung noch
nicht festgestellt ist; man meint, dass sie als Sitz für die Verwandten und Freunde des Verstorbenen
diente, wenn dieselben hier zu einer Gedächtnissfeier zu Ehren desselben sich einfanden. Das Zweite,
was dem Besucher hier auffällt, ist die horizontale mit Cassetten geschmückte Decke dieses Vestibüls,
die dem Grabe seine Benennung verschafft hat, und endlich sind es die alten Gemälde, die man von
griechischen oder etruskischen Malern gemalt glaubt. Obwohl diese Gemälde sehr roh ausgeführt sind,
so scheinen sie doch für die Geschichte der Kunst sehr wichtig zu sein; sie sind auf dem blossen Tuf,
der nicht übertüncht ist, mit Roth, Schwarz und Weiss gemalt; die Zeichnung scheint sehr unvollkommen
wie auf einigen gemalten Vasen zu sein; die Köpfe sind mit weisser Farbe, die Körper mit rother Farbe
gemalt. Aus diesem ersten Gemache kömmt man in eine sehr geräumige Grabkammer von fast recht-
eckiger Grundrissform; sie ist durch vier Pfeiler, die aus der Tufmasse stehen geblieben sind, in drei.
Räume getheilt, auf deren Decken hier aufmerksam gemacht werden muss. Der vordere Raum hat eine
konische mit Cassetten geschmückte Decke; die Decke des mittleren Raumes neigt sich dachartig nach
zwei Seiten und scheint eine Holzconstruction nachahmen zu sollen, die des hinteren Raumes hat eine
prismatische Form. Der leicht zu bearbeitende gleichartige Tuf Hess jede Form der Decke zu. In dem
mittleren Räume dieser Grabkammer stehen an der rechten und linken Wand zwei Sarkophage; von
einem derselben giebt Fig. 5 eine geometrische Ansicht. Diese Sarkophage sind aus dem Tufstein des
Grabes selber ausgehauen. Im hinteren Räume der Grabkammer nimmt eine Bank den unteren Theil der
Wände ein, auf der vermuthlich sämmtliche dem Todten ins Grab mitgegebenen Gegenstände oder doch
ein Theil derselben aufgestellt waren. Dies Grab, das aus der schönsten Epoche der Kunst herrührt,
gehörte vielleicht wie das folgende einem reichen und mächtigen Lucumo von Caere.

Das Grab mit den beiden Sesseln. — Dieses Grab ist für den Archaeologen von höchstem Interesse,
denn Alles ist hier geeignet historische und archaeologisehe Fragen aufzuklären. — Ein mit einer Treppe

') Dieses Grab ist mit einigen der darin gefundenen vielen Gegenstände in dem Atlas archeologique de I'Italie anciennb
in der Sammlung des l'Univers Pittoresque auf den Tafeln 28, 29, 18, 19, 20, 25, 26, 38 mitgetheilt worden.

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