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Gailhabaud, Jules; Kugler, Franz [Hrsg.]
Jules Gailhabaud's Denkmäler der Baukunst (Band 1): Denkmäler aus alter Zeit — 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.3501#0300

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Das Monument besteht aus einem mit grossen Travertinquadern bekleideten Rundgebäude von G3 Fuss
im Durchmesser, das sich auf einem viereckigen Unterbau erhebt. Die Bekleidung desselben bestand eben-
falls aus Travertinquadern, die aber nach und nach zum Kalkbrennen weggenommen wurden. An der Basis
erscheint jetzt der Kern von Mörtel und Bruchsteinen nebst Bindersteinen von Travertin. An der südlichen Seite
ist der Eingang in die Gruft, deren Wände mit Backsteinen bekleidet sind. (Details Taf. 1., Fig. 1 und 2.)
Der gegenwärtig verschüttete Fussboden, von dem aus sich die Grabkammer kegelförmig erhebt, hat 15^ Fuss
im Durchmesser; ihr Gewölbe ist verfallen. Dasselbe erhob sich vielleicht in konischer Gestalt über den
Gipfel des Monuments, nach Art der etruskischen Gräber und der Nuraghen in Sardinien, wie man dies noch
bei dem Grabmonument zu Albano sieht, das gewöhnlich das Grab der Eoratier genannt wird. In dieser
runden Grabkammer wurde im Pontificate Pauls III (1534—1549) der Marmorsarg mit den Gebeinen der
Verstorbenen gefunden und nach dem Palaste Farnese gebracht, auf dessen Hofe man ihn noch heute sieht.
Fig. 3 und 4 auf Taf. 2 der Details stellt ihn dar. Er ist von ovaler Form; eine reich geschmückte Basis
fragt die Tumba, deren Wände geriefelt sind; zwei Pferdeköpfe zieren die Ilauptseite derselben. Der Deckel
ist reich mit Mäandern und Rankenzügen geschmückt.

Im Aeusseren bildet das Monument eine imposante Masse aus Travertinquadern von merkwürdiger Grösse
erbaut; der ganze runde Theil zeigt regelmässige Schichten mit stark markirten Fugen. (Taf. 1. Fig. 3 u. 4.)
in einer Höhe von 38 Fuss umgiebt ein schöner Fries von Marmor das Monument, dessen Detail Taf. 1. Fig. 1
zeigt. Ihn schmückt eine Reihe von Rinderschädeln, die durch Guirlanden von Blumen und Früchten unter
einander verbunden sind; über diesen Guirlanden zeigen sich stark vorspringende Rosetten. Dieser Fries
hat veranlasst, dass das Monument vom Volke Capo-di-Bove (Ochsenkopf) genannt wird. Auf der der via
Appia zugekehrten Seite desselben verbreitert sich über der Inschrift der Fries um die Höhe der obersten
Quaderschicht, um Platz für kriegerische Trophäen zu gewinnen, die hier dargestellt sind. Jede derselben
besteht aus einer Soldaten -Chlarnys mit Helm darüber und zwei Schilder von eigenthümlicher Form zu
beiden Seiten; am Fusse jeder Trophäe sitzt ein gefesselter nur halbbekleideter Kriegsgefangener. In der
Mitte heider Trophaeen befindet sich eine sitzende weibliche Gestalt von grosser Proportion, die aber jetzt
fast ganz zerstört ist. Diese kriegerischen Ehren sollten wahrscheinlich an die Thaten des Vaters und des
Gemahls der Verstorbenen erinnern.

Ein einfaches Hauptgesims von ernstem Charakter umgiebt das Denkmal. Die Zinnen, die sich dar-
über erheben, sind aus Ziegeln errichtet und gehören dem Mittelalter an, wo die römischen Barone das
Grabmonument als festen Thurm mit der Burg vereinigten, die Papst Bonifacius VIII im Anfange des vier-
zehnten Jahrhunderts während der Bürgerkriege auf der italischen Halbinsel hatte erbauen lassen, und die
ihn zum Herren der Appischen Strasse machte; wer von dieser Seite nach Rom gehen wollte musste das
befestigte Schloss passiren. In dem Bezirk desselben sieht man noch eine kleine Kirche, deren Fenster
Spitzbogen im gothischen Style zeigen.

Nach Strabo's Erzählung hatte das Grabmal des Augustus eine Cypressenpfianzung auf seinem Gipfel;
ob nun die starken Mauern des Grabmals der Caecilia Metella eine ähnliche Pflanzung trugen, aus deren
Mitte das Gewölbe der Grabkammer sich kegelartig erhob, wie man wohl vermuthet hat, wagen wir aus
der Analogie mit jenem Grabmal allein nicht zu bestimmen.

') Diese schönste aller römischen Landstrassen wurde vom Censor Appius Claudius angefangen, von Julius Caesar reparirt;
Augustus, Vespasian, Domitian und Nerva führten sie weiter, trockneten die Pontinischen Sümpfe aus, und Trajan setzte
sie bis Beneventum und Brindusium fort.

Das Grabmal der Plautier.

Nicht weit von Tivoli am Rande des Teverone, da wo man den Fluss auf den Ruinen einer alten Brücke,
dem Ports Lucanus der Homer, überschreitet, liegt das Grabmal der Plautier. Es ist noch ziemlich wohl er-
halten und verdankt diese Erhaltung dem Unistande, dass es im Mittelalter als Fort diente den Uebergang
der Brücke zu beherrschen.

Das Grabmal der Plautier ist dem der Caecilia Metella an der Appischen Heerstrasse sehr ähnlich; es
ist ein runder Thurm, der sich über einem viereckigen Untersatze erhebt und wie jenes aus Travertinquadern
erbaut, oder vielmehr der aus Bruchsteinen bestehende Kern des Mauerwerks dieses Grabmals ist wie dort
mit Travertinquadern plattirt. Fig. 1 u. 2 zeigen den Grundriss und Durchschnitt des Bauwerks im restau-
rirten Zustande. — Der viereckige Unterbau des Monumentes besteht zunächst aus einem Sockel von etwa
II Fuss Höhe, der aus starken Quadern erbauet und mit einer Basis und Krönung versehen ist, welche
letztere Fig. 3 in grösserem Maassstabe zeigt. Auf diesem Sockel ruht ein Stylobat und über diesem er-
heben sich mit Halbsaulen decorirte Wände, deren attische Basen (m. s. Fig. 4) es wahrscheinlich machen,
dass sie zur korinthischen Ordnung gehörten, denn von den Capitellen der Halbsäulen hat sich nichts er-
halten. Diese Halbsäulen mochten etwa ehemals 10 bis 17 Fuss hoch sein (der untere Durchmesser der-
selben misst über l^Fuss), so dass die Höbe des ganzen Unterbaues, den Sockel mit eingeschlossen, bis
zur Oberkante des Kranzgesimses etwa 40 Fuss betragen mochte bei einer Länge jeder Seite von ungefähr
 
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