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Gailhabaud, Jules; Kugler, Franz [Hrsg.]
Jules Gailhabaud's Denkmäler der Baukunst (Band 1): Denkmäler aus alter Zeit — 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.3501#0372

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Die Brücke von Alcantara und der Aquaeduct bei Nimes.

Der Pont du Gard hatte von Seiten der Menschen schwere Unbill zu erdulden. Der Herzog von
Rohan Hess, als er den Protestanten in Nimes zu Hülfe zog, alle Pfeiler der Bogen des zweiten Stock-
werks an der Seite stromaufwärts suf ein Drittel ihrer Starke behauen, um eine Passage für seine Artillerie
zu gewinnen. Später, gegen den Anfang des XVII Jahrhunderts machte man aus dem untersten Stock-
werk eine Brücke für Karren und anderes Fuhrwerk. Man durchbrach die Pfeiler des zweiten Stockwerks
und legte Auskragungen an, die mit einem Geländer versehen wurden. Der erschütterte Bau neigte sich
bald seitwärts über dem Flusse und Alles kündigte seinen nahen Einsturz an. Dieser Zustand erweckte
glücklicher Weise die Sorge Baville's, des damaligen Intendanten der Provinz, der ihn im Jahre 1699
durch zwei geschickte Baumeister, Daviller und Abbe de Laurent untersuchen Hess. Auf ihren Bericht.
Hessen die Generalstände Languedoc's, die im Jahre 1700 versammelt waren, die Pfeiler in ihren ursprüng-
lichen Zustand zurückversetzen, und man Hess nur auf der ersten Brücke einen schmalen Weg für Fuss-
gänger und Reiter bestehen.

Diese Passage war nichts desto weniger immer als nothwendig erkannt worden wegen des häufigen
hohen Wasserstandes des Gardon, der die Ueberschreitung desselben selbst in einem Bote während eines
Theils des Jahres nicht erlaubt. Nach Prüfung dieser Umstände beschlossen die Generalstände der Provinz im
Jahre 1743, dass eine neue Brücke an der östlichen Seite der alten angelehnt würde. Dieser Bau, der
unmittelbar darauf begonnen wurde, ward im Jahre 1747 beendigt. Die Bauart der neuen Brücke stimmt
sehr gut mit der der alten. An dem ersten Pfeiler zur Linken befindet sich folgende Inschrift, deren
letzte Zeile jedoch jetzt unleserlich geworden ist:

AQVAEDVCTVM STRVXERVNT

ROMANI

PjOIVTEM ADBIDIT

OCCJTANJA

ANNO MBOfMV

Man sieht, dass diese Inschrift auf die erste durch die Generalstände Languedoc's im Jahre 1700
beschlossene Restauration hindeutet.

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