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Die Gartenkunst — 12.1910

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Schneider, Camillo: Über japanische Gartenkunst, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0015

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XII, 1

DIE GARTENKUNST.

7

before all, a retreat for secluded case
and meditation, it should be in accord
with the temperament, sentiments, and
occupation of the owner."

Conder zeigt uns also, in welch
hohem Maße die Grundzüge der japani-
schen Gartengestaltung in den allge-
meinen künstlerischen und ethischen
Anschauungen des Volkes wurzeln.

Mayr bestätigt uns das, indem
er sagt:

„Die oberste Regel der Garten-
kunst der Japaner lautet: »Der Garten
spiegele die Seele des Hauses wieder,«
oder weniger poetisch ausgedrückt, »soll
den besonderen Eigenschaften des Ei-
gentümers angepaßt sein.« Der Garten
wird aufgefaßt als ein Lied, welches das
Lob des Hausherrn singt, als ein Ge-
mälde, das im Besitzer und Beschauer
eine bestimmte Vorstellung, einen
schönen würdigen Gedanken erweckt, m. Yasuda: Skizze zu einem Pavillon im japanischen Teehausgarten

das den Betrachtenden abziehen soll auf der I. L. A. in Frankfurt a. M.

von den Gedanken und Bildern der

Mühen und Lasten des Lebens." Diese oberste Regel Vorbilder der freien Natur zu stützen, welche bald eine
der Gartenkunst verlangt nun, fährt Mayr weiterhin fort, heitere, bald eine düstere, bald eine erhebende, bald eine
vom Gartenkünstler zweierlei: „einmal hat er sich bei der ernste, bald durch ihre Einfachheit eine beruhigende, bald
Auswahl der ganzen Anordnung auf die landschaftlichen durch ihre Großartigkeit und Unruhe eine aufregende

Ansicht aus M. Yasudas Teehausgarten auf der I. L. A. in Frankfurt a. M. Standpunkt 5
 
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