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Die Gartenkunst — 12.1910

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Nußbaum, Theo: Gartenbilder aus Bonn
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Ravené, Louis; Albert, Heinrich Friedrich: Die Deutsche Gartenkunst auf der Brüsseler Weltausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0183

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XII, 10

DIE GARTENKUNST.

175

die beigefügten Abbildungen tref-
fend wiederzugeben vermögen.

Heute, nach einer Zeit künstleri-
schen Niederganges, wo viele fleißige
Hände sich regen, die Gartenkunst zu
neuer Entfaltung zu bringen, sei hier-
mit einmal auf dasStudium solchalter
Gartenschöpfungen hingewiesen.

Die Deutsche Gartenkunst auf der
Brüsseler Weltausstellung.

Zu den kritischen Bemerkungen über
die Deutsche Gartenkunst auf der Brüs-
seler Weltausstellung Seite 161 im Sep-
temberheft der Gartenkunst ist uns das
nachfolgende Schreiben von dem Reichs-
kommissar und dem Präsidenten des
deutschen Komitees für die Weltausstel-
lung in Brüssel 1910 zugegangen:

Das Gelände, auf dem die deutschen
Gartenpflanzungen zu bewirken waren,
ist bis in den Januar hinein durch die
Aus dem Hofgarten in Bonn: Blick auf das akademische Kunstmuseum. großen Transporte für die deutschen Bau-

lichkeiten in Anspruch genommen worden.

umzugestalten, und späterhin, nachdem dieser nicht Nach Beendigung dieser Transporte mußte das Gelände für die
zur Ausführung gelangte, beabsichtigte man, es in Haus- Transporte des Vergnügungsparks, der unmittelbar hinter der
1 tt r -,i <■■■ r. r i i deutschen Abteilung hegt, freigeh alten werden. Daneben wurden

und Hofraithen für Professorenwohnungen einzuteilen. big fa den Mäpz hitfein5K'analfsationen durchgeführt, elektrische

Dem Einfluß des Königlichen Gartendirektors Lenne Kabel verlegt, und schließlich eine Kleinbahn angelegt, welche
beim König Friedrich Wilhelm III. ist es zuzuschreiben, das Gartengelände mit zwei Hauptsträngen durchschneidet,
daß dieser Plan nie Verwirklichung fand, und der heutige Unter diesen Umständen war es erst in der zweiten

Hofgarten mit 32 Morgen Fläche erhalten geblieben ist. Hälfte März möglich mit Anpflanzungen zu beginnen. Es

0 konnte daher keine Rede davon sein, eine Gartenausstellung

Trotz dieser Sturm- und Drangperiode ist der Hof- zu organisieren, wie sie von den Franzosen und den Holländern
garten heute, nachdem im Jahre
1895 die Stadtgartenverwaltung die
Instandhaltung übernommen hat,
eine Musteranlage ersten Ranges.
Der wohlerwogene architektonisch-
geometrische Gesamtaufbau und das
Maßvolle in der Anordnung des
Pflanzenmaterials kommen, nach-
dem die Bäume in die Flächen
hineingewachsen sind und ihre cha-
rakteristische Eigenart und höchste
Entwickelungsstufe erreicht haben,
in überaus glücklicher Weise zum
Ausdruck. Die große Wiese ist lei-
der nicht dem Publikum zur Benut-
zung frei gegeben, aber dafür fin-
den die Besucher und Erholungsbe-
dürftigen in den ausgedehnten schat-
tigen Baumgängen mit ihren Ruhe-
bänken und Spielplätzeneinen ange-
nehmen und ungemein anregenden
Ersatz. Jeder Blick, jeder Schritt
bietet ein anderes Bild, und das
malerische Astwerk der Rüstern eine

stets wechselnde Umrahmung, was Aus dem Ilofgarten in Bonn: Seitlicher Baumhain.
 
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