XII, 8
DIE GARTENKUNST.
127
Parkbild aus dem Ostpark zu Frankfurt a. M.: Wiese mit weidender Schafherde.
Der neue Ostpark zu Frankfurt a. M.
Es war im Regentspark in London. Da standen läge überhaupt? — aber man kann ihn doch schon
einige Teilnehmer der vorjährigen Studienreise der zeigen und darüber berichten*).
D. G. f. G. beisammen und stellten angesichts der Die große Spielwiese, von der ich im Regentspark
ausgedehnten, mit Gruppen spielender Menschen be- sprach, ist rund 450 m lang und durchschnittlich 200 m
lebten Wiesenflächen Vergleiche an zwischen englischen breit, hat also eine Fläche von ungefähr neun Hektar
und deutschen Parkanlagen. „So etwas können wir und bietet genügend Raum, daß gleichzeitig acht Ab-
in deutschen Städten gar nicht machen", hieß es unter teilungen auf ihr Fußball spielen können. Die Wiese
anderem, „dazu sind die Flächen, welche bei uns für ist, nachdem sich ihre Grasnarbe während zweier vollen
Parkanlagen bestimmt werden, viel zu beschränkt." Jahre hat entwickeln können, im vorigen Sommer
Ich hielt dem entgegen, daß es bei sachgemäßer zunächst versuchsweise einigen Schulklassen zur Ab-
Geländeausnutzung auch bei uns wohl möglich sei haltung ihrer Spielstunden freigegeben worden. In
in einem öffentlichen Park Wiesen anzuordnen , die *, Die ersten Entwurfskizzen zu diesem Park sind bereits
der gerade vor uns hegenden an Umfang und Bcnut- von dem verstorbenen Gartendirektor Weber vor etwa zehn
Zungsmöglichkeit wenig nachzugeben brauchten. Jahren gemacht worden. Wie das oft zu gehen pflegt, so hat es
Das gab Veranlassung, die Größe der Fläche ab- auch in diesem Falle lange gedauert, bis die Sache zur Aus-
, tt , , l- 01 •■ j führung reit geworden war. Strafsen- und Eisenbahnprojekte
zuschätzen. Und da die Schätzungen weit auseinander machten wiederholt Verschiebungen des Parkgeländes nötig,
gingen — die Länge wurde von einigen auf 1500 m auch änderten sich im Verlauf der Jahre die Anschauungen über
und mehr, von andern auf kaum die Hälfte geschätzt —, Parkgestaltung nicht unerheblich. Schließlich kam im Herbst
so schritt einer der Beteiligten kurzer Hand die Wiese ^ der endgültige Entwurf zustande, der von den oberen städti-
, i j 11 i_ c 1 r> 1 t •• r j r sehen Behörden unter Bewilligung der Kosten im Betrage von
ab und stellte fest, daß ihre Lange auf rund 600 m 3_oooo Mark zm Ausfuhrung0Des&timmt wurde.
angenommen werden konnte. „Nun", sagte ich, „wer Mit der Ausführung, die ursprünglich auf die Dauer von
demnächst Frankfurt besucht, wird in dem seiner Fertig- drei Jahren berechnet war, aber infolge der durch die Finanz-
stellung entgegengehenden Ostpark eine ähnliche Wiese läge erforderlich gewordenen Verteilung der Bauraten auf vier
sehen können " ^ Jahre ausgedehnt werden mußte, ist noch im Herbst 1906 be-
' . . gönnen. Fertiggestellte Teile des Parkes, insbesondere die
Dieser Park ist inzwischen zwar immer noch nicht große Spielwiese und die Eisbahn auf dem Teich konnten im
in allen Teilen fertig, — wann ist das eine Parkan- Jahre 1909 bereits in Benutzung genommen werden.
DIE GARTENKUNST.
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Parkbild aus dem Ostpark zu Frankfurt a. M.: Wiese mit weidender Schafherde.
Der neue Ostpark zu Frankfurt a. M.
Es war im Regentspark in London. Da standen läge überhaupt? — aber man kann ihn doch schon
einige Teilnehmer der vorjährigen Studienreise der zeigen und darüber berichten*).
D. G. f. G. beisammen und stellten angesichts der Die große Spielwiese, von der ich im Regentspark
ausgedehnten, mit Gruppen spielender Menschen be- sprach, ist rund 450 m lang und durchschnittlich 200 m
lebten Wiesenflächen Vergleiche an zwischen englischen breit, hat also eine Fläche von ungefähr neun Hektar
und deutschen Parkanlagen. „So etwas können wir und bietet genügend Raum, daß gleichzeitig acht Ab-
in deutschen Städten gar nicht machen", hieß es unter teilungen auf ihr Fußball spielen können. Die Wiese
anderem, „dazu sind die Flächen, welche bei uns für ist, nachdem sich ihre Grasnarbe während zweier vollen
Parkanlagen bestimmt werden, viel zu beschränkt." Jahre hat entwickeln können, im vorigen Sommer
Ich hielt dem entgegen, daß es bei sachgemäßer zunächst versuchsweise einigen Schulklassen zur Ab-
Geländeausnutzung auch bei uns wohl möglich sei haltung ihrer Spielstunden freigegeben worden. In
in einem öffentlichen Park Wiesen anzuordnen , die *, Die ersten Entwurfskizzen zu diesem Park sind bereits
der gerade vor uns hegenden an Umfang und Bcnut- von dem verstorbenen Gartendirektor Weber vor etwa zehn
Zungsmöglichkeit wenig nachzugeben brauchten. Jahren gemacht worden. Wie das oft zu gehen pflegt, so hat es
Das gab Veranlassung, die Größe der Fläche ab- auch in diesem Falle lange gedauert, bis die Sache zur Aus-
, tt , , l- 01 •■ j führung reit geworden war. Strafsen- und Eisenbahnprojekte
zuschätzen. Und da die Schätzungen weit auseinander machten wiederholt Verschiebungen des Parkgeländes nötig,
gingen — die Länge wurde von einigen auf 1500 m auch änderten sich im Verlauf der Jahre die Anschauungen über
und mehr, von andern auf kaum die Hälfte geschätzt —, Parkgestaltung nicht unerheblich. Schließlich kam im Herbst
so schritt einer der Beteiligten kurzer Hand die Wiese ^ der endgültige Entwurf zustande, der von den oberen städti-
, i j 11 i_ c 1 r> 1 t •• r j r sehen Behörden unter Bewilligung der Kosten im Betrage von
ab und stellte fest, daß ihre Lange auf rund 600 m 3_oooo Mark zm Ausfuhrung0Des&timmt wurde.
angenommen werden konnte. „Nun", sagte ich, „wer Mit der Ausführung, die ursprünglich auf die Dauer von
demnächst Frankfurt besucht, wird in dem seiner Fertig- drei Jahren berechnet war, aber infolge der durch die Finanz-
stellung entgegengehenden Ostpark eine ähnliche Wiese läge erforderlich gewordenen Verteilung der Bauraten auf vier
sehen können " ^ Jahre ausgedehnt werden mußte, ist noch im Herbst 1906 be-
' . . gönnen. Fertiggestellte Teile des Parkes, insbesondere die
Dieser Park ist inzwischen zwar immer noch nicht große Spielwiese und die Eisbahn auf dem Teich konnten im
in allen Teilen fertig, — wann ist das eine Parkan- Jahre 1909 bereits in Benutzung genommen werden.