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Die Gartenkunst — 12.1910

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126

DIE GARTENKUNST.

XII, 7

vom Ii.—18. Juni d. J., ausgestellt gewesen seien, und daß Begründer der weithin im besten Rufe stehenden Baumschule

es ihm einige Mühe gekostet habe, die Erlaubnis zum Photo- und Staudengärtnerei.

graphieren seines eigenen Entwurfes zu erlangen; er habe diese Der Gedanke, eine Gärtnerei zu gründen, welche sich die

erst erhalten auf das ausdrückliche Versprechen hin, die Anzucht von Stauden, die Züchtung guter Abarten und vor

Aufnahmen keiner Zeitschrift zur Veröffentlichung allem die Verbreitung dieser für den Garten so wertvollen

zu überlassen. H. Pflanzenart unter den Liebhabern zur Aufgabe machen sollte,

Gartendirektor Trip - Denkmal. Am 17. Mai d. J., dem kam meinen beiden Freunden Goos und Koenemann in Eng-
Geburtstage des verstorbenen Gartendirektors JuliusTrip wurde land> wo lcn vor etwa 25 Jahren das Glück hatte, etwa ein
die seinem Gedächtnis gewidmete monumentale Ruhebank in Jahr lang zugleich mit Nikolaus Lambert, Trier, mit ihnen zu-
den Anlagen des Maschparkes in Hannover der Öffentlichkeit sammen zu sein. Wir bewunderten damals die fortgeschrittene
übergeben. Zu dieser Feier hatten sich die Mitglieder des Kultur der Stauden in Gärtnereien und auf Ausstellungen
Denkmal-Ausschusses mit Senator Fink an der Spitze, Stadt- und wurden uns klar, wie weit in jener Zeit Deutschland auf
direktor Tramm und andere Vertreter der Verwaltungskörper- diesem Gebiete hinter England zurück war. Wie die da-
schaften Hannovers, die Familienangehörigen, die Mitglieder der maiige Idee verwirklicht wurde, zeigt die herrliche Wallufer
städtischen Gartenverwaltung, Vertreter verschiedener Gesell- Baumschule, die wohl jeder beachten muß, der an den blühen-
schaften und Vereine, zu denen Trip in Beziehungen gestanden den Staudenfeldern mit der rechtsrheinischen Eisenbahn vorbei-
hat, und viele seiner Kollegen und Freunde eingefunden. Die fanrt> und erkennt man aus dem Katalog der Firma, der be-
D. G. f. G., deren Reorganisator und Vorsitzender Trip in seinen sonders in Liebhaberkreisen eine außerordentliche Verbreitung
letzten Lebensjahren gewesen ist, war durch ihren Vorstand gefunden hat. Und wie dieser alljährliche Katalog ein Führer
und den Unterzeichneten vertreten. sein will, beweist z. B. der zuverlässige Blütenkalender, wenn

Senator Fink feierte in seiner Ansprache Trip als Künstler if.h ,nicht irre- eine besondere Arbeit Koenemanns. Kr war
und Menschen und übergab das Denkmal der Obhut der dle, kaufmännische Seele des Geschältes, auch beschättigte er
Stadtverwaltung, in deren Namen es Stadtdirektor Tramm SIch Sern mit Zuchtversuchen, die er auf eine wissenschaft-
unter Anerkennung der Verdienste Trips um die Stadt Han- ,lche ®as>s ZLI stellen suchte".

nover übernahm. Ingenieur Jos. Trip dankte als ältester . ; Dem edIen> uns lleben Menschen hat sein Geschäftsmit-

Sohn namens der Familie für die seinem Vater erwiesene lnhaber Goos 111 der Gartenwelt treffliche Worte gewidmet,

Ehrune gleich ehrend für den, dem sie galten, als für den, der sie ge-

»?' 1 -t a u j m- a r ui • u sprochen. Auch zahlreiche Mitglieder unserer Gesellschaft

Nach weiteren Ansprachen und Niederlegung zahlreicher ,r., ■ 1 . , =■ „ .. , UVVBM,M

„ . c , ... , . . . , ■ li c- t-, j kannten Koenemann, besonders die lei nehmer an der vor-

Kränze fand die schlichte, aber eindrucksvolle h eier ihr Ende. .., . „ . , . ' , , . , .,

, 1__.„ . . u- u a _ 1 lahrigen Lng andreise, an deren Vorbereitung er regen Anten

Am Nachmittag wanderten wir hinaus nach dem Stockener 1 0 7 i„, ö .

Friedhofe, um die Stätte zu besuchen, wo Trip unter Birken genommen und bei deren Ausfuhrung er uns ein hebenswür-

und Kiefern und Heide ruht. 11 e i c k e. dlSer' sprachgewandter, mit englischen Verhältnissen und Per-

sonen vertrauter Helfer gewesen ist.

Kurz nach seiner Rückkehr von jener Reise erkrankte
er an einem Lungenleiden, welchem er nun erliegen mußte

« 1 • 1 j 'n der Blute seiner Jahre.
PerSOnalnaChriChteil. Mit ihm ist ein edler lieber Mensch dahingegangen. Aus-

gestattet mit seltener Tatkraft und mit hohen geistigen Fähig-

August Koenemann t. Am 23. Mai starb nach langer, keiten, schien er berufen, noch Großes zu leisten. Es sollte

schwerer Krankheit im Sanatorium Hohenhonnef a. Rh. August anders kommen. Heute trauern mit seiner Witwe und seinem

Koenemann, der Mitinhaber der Firma Goos & Koenemann einzigen Töchterchen wir alle, die wir ihm nahe standen. Er

in Niederwalluf. M.J.Goos und August Koenemann sind die wird uns dauernd unvergeßlich bleiben. Fritz Encke.

Monumentalbank im Maschpark zu Hannover, gewidmet dem Andenken an Gartendirektor J. Trip.
Entworfen und ausgeführt von Herting, Hannover.

Kür die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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