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Die Gartenkunst — 12.1910

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Hoemann, Reinhold: Erinnerungen an die Studienfahrt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst nach England, [5]: Hamptoncourt
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0042

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34 DIE GARTENKUNST. XII, 3

zusammengestellt sei, nirgends sah man eine verblühte Auf den Einzelbeeten in Hamptoncourt waren dann
abständige Pflanze, alles prangte in gesunder Jugend- die kleinen Gruppen, also die Akkorde nochmals ein-
frische. Ich weiß ja nun nicht, ob eine solche Rabatte zeln vorgeführt. Ich habe mir die Hauptpflanzen einiger
während des ganzen Sommers immer so vorteilhaft dieser Zusammenstellungen gemerkt und gebe sie wieder,
aussieht, ich möchte es fast bezweifeln, aber ich muß wie ich sie aufzeichnete, es wird dann wenigstens der
nach der ganzen Art der Beete und ihrer Bepfianzung Pflanzenkenner sich einen annähernden Begriff von dem
wohl annehmen, daß die Schloßgärtnerei stets große Gesehenen machen können und den Sinn meiner Aus-
Mengen von Blumen aller Art vorkultiviert und teils führungen einigermaßen erkennen.

aus Töpfen, teils vielleicht auch in anderer Weise, in „

„ TJ1-J. a j i j j • harbige Ptlanzenzusammenstellungen

vollem Blutcnnor oder kurz vor demselben an den geeig- ö &

neten Platz zwischen die Gartenstauden (Standpflan- im Schloßgarten zu Hamptoncourt:

zen) pflanzt und daß abgeblühte Pflanzen stets sofort Blau-weiß:

durch frische ersetzt werden. Das erfordert allerdings Lupinus nana bildete einen blauen Grund und

hohe Kosten und große gärtnerische Erfahrung auf die- dazwischen standen rahmweiße Löwenmäulchen (Antir-

sem Spczial- rhinum). Das

gebiete. i-;-—-----;-;-- -. Ganze war

Aber nicht j sehr fein in

beliebig sind der Farben-

die Pflanzen Wirkung,
auf diesen

Beeten durch Rot-weiß:

einander ge- Campanula

würfelt, mir - persieifolia

(la'.-iiidi '^^^^^H^äBj^^^^^^^^^^^^^^^^^^ nirith' Grau
Verhältnis l^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^M^^^^^^^M dazwischen

der farbigen Schlof3 Hamptoncourt: stehender

Blumen ^'te Ansicht ^es Parterres vor der Ostfront mit geschnittenen Taxuspyramiden. hochstämmi-

flecke zuein- ger Gnapha-

ander anscheinend sehr wohl abgewogen war, so ent- lium lanatum, das Ganze war umsäumt mit Holcus

standen in ununterbrochener Kette Farbenharmonien mollis varieg.

von seltener Schönheit. Blau-gelb:

In Windsor waren sonst ähnlich behandelte Stauden- Eine violettblaue Verbena venosa bedeckte den

rabatten etwas einheitlicher behandelt. Weiße, zartblaue Grund und dazwischen standen hochstämmige Lantanen

und violette Töne herrschten vor, auch zartrosa fehlte (Drap d'Or) mit ihrem goldorangefarbenen Blütenkolorit,

nicht, gelb und orange stand als Komplementärfarbe Das Ganze war umsäumt mit Lobelia Waverly.

aber in kleineren Mengen neben blau und violett, rot war Rot-weiß ■

sparsam verwandt und das war gut und vorteilhaft. Die Der Grund wurde büdet durch PeI ium

Pflanzen, welche auf diesen prächtigen Beeten den Grund- pauJ G eI„ und dazwischen stand dann das weiße

ton angaben, waren Campanula persieifolia (Glocken- Abutilon Lawitzi

blumen), die anderen Blumen akkompagnierten. Wenn . „ . ^

tt i • , • i .. , , , •• . Rosa-weiß aut grauem Grund:

man einen Vergleich ziehen mochte, so konnte man s

in diesen guten Staudenrabatten die einzelnen Blu- Den Srauen Grund bildete Koniga maritima,

men als Töne ansprechen, sie werden in kleinen E,ne rosa Verbene -Miss Willmot" und die weiße

Gruppen zu Akkorden vereinigt und die Gesamtheit »Swamsonia Galegifoha alba" hoben sich sehr wirkungs-

der Akkorde bildet in ihrer Vereinigung dann eine vo11 aus dlcscm Grunde heraus.

Harmonie. Hier in Hamptoncourt und in Windsor eine Weiß-rosa, dann gelb-blau:

wundervolle Harmonie. Dann waren es prachtvoll blühende, großblumige,
 
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