36 DIE GARTENKUNST. XII, 3
sauber geschorenen Graswegen und boten dem Auge legten Mittelweges, so melodisch plätscherte der kleine
des Gartenbesuchers angenehme Abwechselung nach Mittelbrunnen und so leuchtend stand über dem Ganzen
der Blütenpracht der Stauden. Zur Zeit der Gehölz- ein milder Sonncnglanz, dass dies alles sich zu einem
blüte, also im Mai und Juni, mag es auch Perioden Bilde von märchenhafter Schönheit vereinigte. Sehr
geben, wo diese Gehölzgruppen, wenigstens in einzelnen wesentlich trug auch hierzu wieder die dezente feine
Teilen, ebenso bunt und farbig dastehen wie jetzt im Farbenstimmung der Blumenbeete bei.
Juli die Staudenbeete. Freilich kann man hier nicht Das wars, was wir suchten, und in diesem kleinen
so leicht auswechseln , wie bei den Blumenbeeten, Gärtchcn war uns ein auserlesenes Kabinettstückchen
und man muß sich nach der Blüte eben mit Laub- englischer Gartenkunst geboten. Allein der Anblick
färbe und -form begnügen, aber auch dieses bietet dieses Gärtchens hätte eine Reise nach England
noch genug des Schönen. gelohnt und ich zweifle
Das Schönste freilich, wtäMiZ^^ffi!^^^fflM&%tM^M2§%^^%i%iX&M£S&!!& nicht, daß die hier gebote-
was uns Hamptoncourt lfmmmm(mmi^^^^& ^^^^^mi>zmia^m^^//m^mm,| nen Anregungen reich-
und vielleicht die ganze lA^bt ^ R^^K^f-g" ^*ut^<;ri 1 "Vteck ''c'le Früchte zeitigen
Englandreisc bescherte, I ('-■ ■■■ ff y ■:■':;.}: :y^r^^^^^'rr^^^y^] I werden,
war der Pond- oder Dutsch- | [^g^^tj^tiKtH^^^Ut^^^^tBiltä ¥ Wenn ich heute die
Garden in Hamptoncourt. | \ ^^^^^^j \$M- T Staaden ' I Bilder des Gärtchens an-
Auch die Schönheit die- ' | C^.~~~7~f~^, r^-Vit^^sf^- [ I schaue, oder besser, wenn
ses Gartens ist schwer | \ \ *^|^5— 3?3jt!T ^> ' [ 'cn versuche, die Schön-
zu beschreiben, trotzdem , >;••' ^' ' ■" \ 1 | ne't dieses Gärtchens un-
hicr Grundriß (Herr Gar- | ' ;.':> :i>:y.rjfa-- :'■■■] I ter Hinweis auf diese Eil-
ten- Inspektor Nose stellte | | ; '-"'^■W-^ß^ •' { ) f der zu schildern, und wenn
mir seine dort aufgenom- | '(;■■, ?j| | ich dabei dann etwas leb-
mene Grundrißskizze zur 1 ^'^^^^SwT^%l ^-1 I / I haft und warm werde, so
Verfügung) sowie einige % \ , ■ • f^^l^^^lLYh-*t; :•) ( ? blickt mich der Hörer
Photos die Beschreibung p ( j ♦ J=K^^^^^S>1vß meist erstaunt an und
erleichtern. $ ' ;-' jl^^'"' »"T I ich lese aus seinen Mie-
Der Pondgarden ist I ( v>: y^K\xX^y^X,^- ne&, daß er mich für
ein nach der Mitte zu drei- | 1 ^S^'jXC^C ■ m. einen überschwenglichen
mal terrassierter Recht- | "cotffi&VffV ' fl Schwärmer hält. In glei-
eckgarten, von einer | < jlI- , • l I chem Falle würde ich
sehr einfachen, schlichten ^ ;:••> fe^-ff::^-y>-^ü^'Ä': I | selbst es wohl ebenso
Grundrißform (siehe Ab- | i :\-S üMBNÜff. ^ dMMi machen, denn die Photos
bildung). Aber alle Vor- || I fe-fr-%^;:i:;& f%f^piS^LSIiia $ lassen auch nicht annä-
hältnisse dieses Gartens || I ^^tm^^^^^^^^^Lgff/^^^^ ' hernddieerschauteSchön-
in der Raumwirkung, in || jSS^^^S^P^fS^^^^S^' I heit erkennen und ich bin
den Flächen, in Längen, ffl v-,:^r~ |& -vV;fBiü^^-^ji | jedesmal über die Bilder
Höhen und nicht zuletzt Ii f• 'ÄW^?Ä:v jir^.' 1^rSi^: I enttäuscht, wenn ich sie
in den Farben sind außrr- WMMB%$'30%^Wi: l.mkmfa& ES<M f.Mzt^M&fetMza mit dem Bilde meiner Er-
ordcntlich glücklich ge- hl,1"k innerung vergleiche. Aber
troffen. Der Garten ist Schloß Hamptoncourt: die, die dort waren und mit
ganz umgeben von hohen Lageplan des Pond Garden. Maßstab ca. i: 312',. schauten, die werden mich
Lindenhecken. An seiner verstehen und die, die
Nordseite sieht man durch enge Fensteröffnungen, nicht dort waren, die würden mich verstehen, wenn
welche in die umschließende Heckenwand hineinge- sie dorthin reisten und an Ort und Stelle mit schauendem
schnitten sind, in das Innere des Gartens. Wenn Auge in sich aufnehmen, was durch das beschreibende
dieser kleine Garten dann so im Flor steht und Wort und das farblose Bild nicht geschildert werden
so gut beleuchtet ist, wie bei unserem Dortsein, so kann. Es geht in der Kunst und auch in der Garten-
überrascht er den ahnungslosen Beschauer durch hohe, kunst eben nichts über den Anschauungsunterricht,
schlichte, anmutvolle Schönheit. Auf den Blumen- Nachdem wir dies gesehen, konnten andere Sachen
rabatten blühte es in so freundlicher, jedoch nirgends in Hamptoncourt keinen übergroßen Reiz mehr auf
aufdringlicher Fülle, so reizvoll rankten zartfarbige uns ausüben.
Schlingrosen über die niedrigen Terrassenmauern, so Zu diesen anderen Merkwürdigkeiten gehört z. B.
voll und satt leuchtete das samtige Grün der kleinen ein in der Nähe des Pondgardens in einem Gewächs-
Rasenstreifen und kontrastierte wirkungsvoll gegen das hause stehender alter Weinstock, welcher 1768 ge-
Schwarzgrün der Eibenlaube im Hintergrunde des pflanzt wurde und welcher noch heute 2000—3000 große
Gartens, so bescheiden lieblich blühten die kleinen Traubcnbüschel zur Ernte bringt.
Mauerpflanzen aus den Fugen des mit Steinplatten be- Eine andere Besonderheit ist der Irrgarten (The
sauber geschorenen Graswegen und boten dem Auge legten Mittelweges, so melodisch plätscherte der kleine
des Gartenbesuchers angenehme Abwechselung nach Mittelbrunnen und so leuchtend stand über dem Ganzen
der Blütenpracht der Stauden. Zur Zeit der Gehölz- ein milder Sonncnglanz, dass dies alles sich zu einem
blüte, also im Mai und Juni, mag es auch Perioden Bilde von märchenhafter Schönheit vereinigte. Sehr
geben, wo diese Gehölzgruppen, wenigstens in einzelnen wesentlich trug auch hierzu wieder die dezente feine
Teilen, ebenso bunt und farbig dastehen wie jetzt im Farbenstimmung der Blumenbeete bei.
Juli die Staudenbeete. Freilich kann man hier nicht Das wars, was wir suchten, und in diesem kleinen
so leicht auswechseln , wie bei den Blumenbeeten, Gärtchcn war uns ein auserlesenes Kabinettstückchen
und man muß sich nach der Blüte eben mit Laub- englischer Gartenkunst geboten. Allein der Anblick
färbe und -form begnügen, aber auch dieses bietet dieses Gärtchens hätte eine Reise nach England
noch genug des Schönen. gelohnt und ich zweifle
Das Schönste freilich, wtäMiZ^^ffi!^^^fflM&%tM^M2§%^^%i%iX&M£S&!!& nicht, daß die hier gebote-
was uns Hamptoncourt lfmmmm(mmi^^^^& ^^^^^mi>zmia^m^^//m^mm,| nen Anregungen reich-
und vielleicht die ganze lA^bt ^ R^^K^f-g" ^*ut^<;ri 1 "Vteck ''c'le Früchte zeitigen
Englandreisc bescherte, I ('-■ ■■■ ff y ■:■':;.}: :y^r^^^^^'rr^^^y^] I werden,
war der Pond- oder Dutsch- | [^g^^tj^tiKtH^^^Ut^^^^tBiltä ¥ Wenn ich heute die
Garden in Hamptoncourt. | \ ^^^^^^j \$M- T Staaden ' I Bilder des Gärtchens an-
Auch die Schönheit die- ' | C^.~~~7~f~^, r^-Vit^^sf^- [ I schaue, oder besser, wenn
ses Gartens ist schwer | \ \ *^|^5— 3?3jt!T ^> ' [ 'cn versuche, die Schön-
zu beschreiben, trotzdem , >;••' ^' ' ■" \ 1 | ne't dieses Gärtchens un-
hicr Grundriß (Herr Gar- | ' ;.':> :i>:y.rjfa-- :'■■■] I ter Hinweis auf diese Eil-
ten- Inspektor Nose stellte | | ; '-"'^■W-^ß^ •' { ) f der zu schildern, und wenn
mir seine dort aufgenom- | '(;■■, ?j| | ich dabei dann etwas leb-
mene Grundrißskizze zur 1 ^'^^^^SwT^%l ^-1 I / I haft und warm werde, so
Verfügung) sowie einige % \ , ■ • f^^l^^^lLYh-*t; :•) ( ? blickt mich der Hörer
Photos die Beschreibung p ( j ♦ J=K^^^^^S>1vß meist erstaunt an und
erleichtern. $ ' ;-' jl^^'"' »"T I ich lese aus seinen Mie-
Der Pondgarden ist I ( v>: y^K\xX^y^X,^- ne&, daß er mich für
ein nach der Mitte zu drei- | 1 ^S^'jXC^C ■ m. einen überschwenglichen
mal terrassierter Recht- | "cotffi&VffV ' fl Schwärmer hält. In glei-
eckgarten, von einer | < jlI- , • l I chem Falle würde ich
sehr einfachen, schlichten ^ ;:••> fe^-ff::^-y>-^ü^'Ä': I | selbst es wohl ebenso
Grundrißform (siehe Ab- | i :\-S üMBNÜff. ^ dMMi machen, denn die Photos
bildung). Aber alle Vor- || I fe-fr-%^;:i:;& f%f^piS^LSIiia $ lassen auch nicht annä-
hältnisse dieses Gartens || I ^^tm^^^^^^^^^Lgff/^^^^ ' hernddieerschauteSchön-
in der Raumwirkung, in || jSS^^^S^P^fS^^^^S^' I heit erkennen und ich bin
den Flächen, in Längen, ffl v-,:^r~ |& -vV;fBiü^^-^ji | jedesmal über die Bilder
Höhen und nicht zuletzt Ii f• 'ÄW^?Ä:v jir^.' 1^rSi^: I enttäuscht, wenn ich sie
in den Farben sind außrr- WMMB%$'30%^Wi: l.mkmfa& ES<M f.Mzt^M&fetMza mit dem Bilde meiner Er-
ordcntlich glücklich ge- hl,1"k innerung vergleiche. Aber
troffen. Der Garten ist Schloß Hamptoncourt: die, die dort waren und mit
ganz umgeben von hohen Lageplan des Pond Garden. Maßstab ca. i: 312',. schauten, die werden mich
Lindenhecken. An seiner verstehen und die, die
Nordseite sieht man durch enge Fensteröffnungen, nicht dort waren, die würden mich verstehen, wenn
welche in die umschließende Heckenwand hineinge- sie dorthin reisten und an Ort und Stelle mit schauendem
schnitten sind, in das Innere des Gartens. Wenn Auge in sich aufnehmen, was durch das beschreibende
dieser kleine Garten dann so im Flor steht und Wort und das farblose Bild nicht geschildert werden
so gut beleuchtet ist, wie bei unserem Dortsein, so kann. Es geht in der Kunst und auch in der Garten-
überrascht er den ahnungslosen Beschauer durch hohe, kunst eben nichts über den Anschauungsunterricht,
schlichte, anmutvolle Schönheit. Auf den Blumen- Nachdem wir dies gesehen, konnten andere Sachen
rabatten blühte es in so freundlicher, jedoch nirgends in Hamptoncourt keinen übergroßen Reiz mehr auf
aufdringlicher Fülle, so reizvoll rankten zartfarbige uns ausüben.
Schlingrosen über die niedrigen Terrassenmauern, so Zu diesen anderen Merkwürdigkeiten gehört z. B.
voll und satt leuchtete das samtige Grün der kleinen ein in der Nähe des Pondgardens in einem Gewächs-
Rasenstreifen und kontrastierte wirkungsvoll gegen das hause stehender alter Weinstock, welcher 1768 ge-
Schwarzgrün der Eibenlaube im Hintergrunde des pflanzt wurde und welcher noch heute 2000—3000 große
Gartens, so bescheiden lieblich blühten die kleinen Traubcnbüschel zur Ernte bringt.
Mauerpflanzen aus den Fugen des mit Steinplatten be- Eine andere Besonderheit ist der Irrgarten (The