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Die Gartenkunst — 12.1910

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Sperber, Fritz; Schumacher, Fritz: Stadtpark Hamburg-Winterhude
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0099

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XII, 6

DIE GARTENKUNST.

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beiderseits zu den Sälen, die die ganze Front zum See Am Rande der großen Wiese liegt südlich das Ge-

hinaus einnehmen. Die drei mittleren dieser Säle ver- bäude der im Programm vorgesehenen ländlichen Wirt-
einigen sich zu einem geräumigen Konzertsaal. Ein Schaft, das an den Typus des niedersächsischen Hauses
System von Terrassen, die von einer einseitig verglasten anknüpft (Bild 8, Seite 92), während die am nörd-
Säulenhalle umgeben sind, führt über eine weichge- liehen Rande zwischen Bäumen gelagerte Milchwirt-
schwungenc Freitreppe zum See hinaus (Bild 3, Seite 89). schaft getreu den Charakter eines Vierländer Gehöftes
Dieser zeigt in der dem Restaurant angeschlossenen wiederspicgeln wird (Bild 9, Seite 93).
rechteckigen Bucht eine strenge Terrassierung seiner Einige Punkte des Parkes, an denen bedeutende

Ufer, sie liegen etwa 3 V2 rn über dem Wasserspiegel Verkehrswege sich schneiden, bedürfen einer leichten
(Bild 2, Seite 88). Hierdurch ergeben sich Uferwege in architektonischen Betonung, um eine klare Gliederung
verschiedener Höhen-
lage und es entsteht
eine Art natürlicher
Tribüne, die bei fest-
lichen Veranstaltungen
eine bequeme Vertei-
lung des Publikums ge-
stattet. Jenseits derTer-
rassen erweitert sich
der See zu einem freien,
von einem Fußwege

umzogenen Becken,
dessen Achsenpunkte
architektonisch betont
sind. Geradeaus, wo die
zum Wassertum füh-
rende Hauptachse das
Ufer schneidet, ergießt
sich in Kaskaden(Bildq,
Seite 89) ein Gewässer
in den See, das vom
Wasserturm abgeleitet,
teils als geschlängelter
Bach, teils als festge-
faßter Kanal den Park
durchströmt. Zu bei-
den Seiten des Wasser-
falles führen Treppen
zu dem hochliegenden
Fahrwege, der an die-
ser Stelle den Park Stadtpark Hamburg- Winterhude: Rückseite des Cafe-Gebäudes mit davor liegendem Blumengarten
durchquert. (Bild 7)- Von Baudirektor Prof. Schumacher.

Im Süden des Sees

ist dem Ufer eine kleine Insel vorgelagert, auf der zu erzielen. Hierher gehört die kleine Platzanlage am
hinter gleichmäßig gepflanzten Pappeln versteckt ein oberen Eingange des Sprunggartens (Bild IO, Seite 95),
Bootvermietungshäuschen liegt (Bild 5, Seite 90.) Im bei welcher der vom Turm abfließende Wasserlauf
Norden des Sees ist an einem kleinen, von bedeckten sich zu einem Becken weitet, sowie der von niedrigen
Gängen umschlossenen Hafen dasKaffeehaus angeordnet, Kolonnaden gefaßte Platz, wo der wichtige Zuweg der
von dessen Terrassen Treppen zum See hinunter führen Maria-Luisen-Straße den Park trifft (Bild II, Seite 95).
(Bild 6, Seite 90). Nach rückwärts ist diesem Gebäude, Im bewaldeten Teile des Parks ist eine Verkaufs-

das mit tief herabgezogenem Dache den Eindruck eines halle für Mineral- und Brunnenwässer untergebracht,
ländlichen Gutsschlößchens erwecken wird, ein in festen Dem Brunnenpavillon ist ein Stück stilisierten Garten-
Linien angelegter Garten angeschlossen, der im Zu- geländes mit Promenade und Bänken angefügt (Bild 12,
sammenhange mit einer zwischen Hauptrestaurant und Seite 94.) Die vier Wirtschaftshöfe, die zur Unter-
Kaffeehaus angeordneten stilisierten Anlage Gelegenheit kunft für die Parkarbeiter und zur Verwahrung der
geben wird , Bildwerke aufzustellen und verfeinerte Geräte dienen sollen, sind auf den Umfang des Geländes
gärtnerische Wirkungen zur Geltung zu bringen (Bild 7, verteilt. Die Gärtnerei findet ihren Platz in einem
Seite 91). Terrainwinkel am Goldbeckkanal.
 
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