XII, 7
DIE GARTENKUNST.
119
nischcnBaumeister ver-
schreiben konnten, der
die neucBauart brachte.
Die Altstadt ist darum
sehr sehenswert und an
vielen Stellen rein er-
halten Das Rathaus mit
dem Schönhof, seine
Fassaden mit ,, Gör-
litzer Giebeln", Lau-
ben , alte imposante
Treppenhäuser und
Höfe könnte man dem
Interessenten schil-
dern. Und wie sinnig
verstanden es die Al-
ten ihre bedeutenderen
Gebäude so zu stellen,
daß sie auffielen, daß
sie einen Platz oder
Straßenzug bcherrsch-
Dorfstrafie in Shanklin auf der Insel Wight. ^ entweder auf einer
Anhöhe oder in der
sich an den alten Grabdenkmälern und den in wilder Achse einer Straße, als Abschluß eines Platzes usw.
Romantik wuchernden Pflanzungen und weckten bei Besonders trifft dies bei den alten Stadttürmen zu, die
vielen hier in Görlitz erst den Sinn dafür. Leider mag auch als Wahrzeichen von Görlitz gelten können. Ein
manches im Lauf der Jahre schon verschwunden sein, Städtebild von eigenem Reiz ist die Partie am Kaiser-
was ihn noch urwüchsiger, intimer erhalten hätte. Aber trutz mit dem dicken Turm. Auf der einen Seite
erfreulich bleibt es immerhin, daß er unter Schutz gestellt schließen diese Bauwerke den Prospekt des Ober-
ist und seinen alten Charakter voll und ganz wahren soll, marktes vom Rathause aus ab und auf der andern
Die Abbildungen zeigen einmal einen Pfad, der zur Seite trennen Pflanzungen und Baumanlagen die alten
Friedhofkapelle führt, die in der gleichen Renaissance wie Mauern von den modernen Häuserfronten und rahmen
die meisten Denkmäler gehalten ist. Auf dem Fried- das Bild zu abgeschlossner Wirkung ein. Und so wie
hof liegen außer aus dieser Zeitperiode nur noch hier der Pflanzenschmuck die Architektur belebt, so
Denkmäler aus der Empirezeit, wie wir auf der anderen wirken malerische Stämme noch an manchen anderen
Abbildung sehen, die als Hintergrund die zweitürmige Stellen in der Stadt. Es gereicht dem Eigentümer
Peterskirche bringt.
Neue Denkmäler kom-
men nicht hinzu. Wer
sich die Zeit nimmt und
• die verschlafendsten
Winkel aufsucht, findet
eine Fülle von Anre-
gungen und reizenden
Motiven.
Görlitz ist die Stadt
Schlesiens, die als erste
ein Ortsstatut zum
Schutz des Stadtbildes
erlassen hat. Görlitz
hatte auch die ersten
Renaissancebauten in
Deutschland aufzuwei-
sen; zehn Jahre früher
wie anderswo, da die
Ratsherren,durch einen
großen Brand gezwun-
gen, sich einen italie- Strohgedecktes Landhaus in Rosen bei Brixton auf der Insel Wight.
DIE GARTENKUNST.
119
nischcnBaumeister ver-
schreiben konnten, der
die neucBauart brachte.
Die Altstadt ist darum
sehr sehenswert und an
vielen Stellen rein er-
halten Das Rathaus mit
dem Schönhof, seine
Fassaden mit ,, Gör-
litzer Giebeln", Lau-
ben , alte imposante
Treppenhäuser und
Höfe könnte man dem
Interessenten schil-
dern. Und wie sinnig
verstanden es die Al-
ten ihre bedeutenderen
Gebäude so zu stellen,
daß sie auffielen, daß
sie einen Platz oder
Straßenzug bcherrsch-
Dorfstrafie in Shanklin auf der Insel Wight. ^ entweder auf einer
Anhöhe oder in der
sich an den alten Grabdenkmälern und den in wilder Achse einer Straße, als Abschluß eines Platzes usw.
Romantik wuchernden Pflanzungen und weckten bei Besonders trifft dies bei den alten Stadttürmen zu, die
vielen hier in Görlitz erst den Sinn dafür. Leider mag auch als Wahrzeichen von Görlitz gelten können. Ein
manches im Lauf der Jahre schon verschwunden sein, Städtebild von eigenem Reiz ist die Partie am Kaiser-
was ihn noch urwüchsiger, intimer erhalten hätte. Aber trutz mit dem dicken Turm. Auf der einen Seite
erfreulich bleibt es immerhin, daß er unter Schutz gestellt schließen diese Bauwerke den Prospekt des Ober-
ist und seinen alten Charakter voll und ganz wahren soll, marktes vom Rathause aus ab und auf der andern
Die Abbildungen zeigen einmal einen Pfad, der zur Seite trennen Pflanzungen und Baumanlagen die alten
Friedhofkapelle führt, die in der gleichen Renaissance wie Mauern von den modernen Häuserfronten und rahmen
die meisten Denkmäler gehalten ist. Auf dem Fried- das Bild zu abgeschlossner Wirkung ein. Und so wie
hof liegen außer aus dieser Zeitperiode nur noch hier der Pflanzenschmuck die Architektur belebt, so
Denkmäler aus der Empirezeit, wie wir auf der anderen wirken malerische Stämme noch an manchen anderen
Abbildung sehen, die als Hintergrund die zweitürmige Stellen in der Stadt. Es gereicht dem Eigentümer
Peterskirche bringt.
Neue Denkmäler kom-
men nicht hinzu. Wer
sich die Zeit nimmt und
• die verschlafendsten
Winkel aufsucht, findet
eine Fülle von Anre-
gungen und reizenden
Motiven.
Görlitz ist die Stadt
Schlesiens, die als erste
ein Ortsstatut zum
Schutz des Stadtbildes
erlassen hat. Görlitz
hatte auch die ersten
Renaissancebauten in
Deutschland aufzuwei-
sen; zehn Jahre früher
wie anderswo, da die
Ratsherren,durch einen
großen Brand gezwun-
gen, sich einen italie- Strohgedecktes Landhaus in Rosen bei Brixton auf der Insel Wight.