152 DIE GARTENKUNST. XII, 9
sind. Durch die Kunst des Gärtners können manche ZllT Ästhetik der Friedhöfe.
Fehler bei der Hausstcllung wohl vertuscht, aber selten TT _ „ , , , _ ,
, . . " , fe Von Dr. Heinrich Pudor.
beseitigt werden.
Die Lage des Hauses Lerbach erscheint den mei- Ich erinnere mich, daß, als ich das erste Mal einen
sten Besuchern des Gutes als etwas Selbstverständliches. Friedhof betrat, ich zusammenschauerte und daß mich
Die großen Erdbewegungen, die für die Gewinnung ein Gefühl des Entsetzens ergriff. Ich war damals
eines Bauplatzes für Haus und Gehöft notwendig waren, noch klein und wußte nicht, welchem Zweck die Fried-
sind nicht zu erkennen. Zwanglos gliedern sich die einzel- höfe dienen, ich konnte mir auch keine Rechenschaft
nen Abteilungen von geben, warum ich
Bäume ohne zehn- _ , . , , ^ ~ an Pietät den Toten
.. . •-. . , Aus den Parkanlagen von Haus Lerbach: Eingang zum Garten
maiige eingehende am Hause. Bild 2. gegenüber, die man
Prüfung, zu ver- beweinen soll, zeu-
schiedenen Zeiten und von allen Seiten, der Axt nicht zu gen. Unüberlegter Weise hat man in dieser Beziehung
überliefern, noch durch Messer und Säge zu verstümmeln, auf den Friedhöfen, wie sie heute sind, manchen Fehler
Bei der Betrachtung der Parkbilder wird erkannt begangen, indem man Blumen ohne Wahl und ohne Rück-
werden, daß die gute Wirkung von Haus und Park er- sieht auf den Zweck, dem sie dienen sollen, auf die
reicht wurde durch die sorgsamste Rücksichtnahme Gräber pflanzte oder zu Kränzen band. Rot ist die Farbe
auf vorhandene alte Bäume. der Freude, auch hellblau und gelb haben etwas Freudi-
Über Einzelheiten aus dem Park zu berichten, ges: trotzdem nahm man ebenso gern rot-, gelb- und
würde zu weit führen, auch kaum dazu beitragen, vom hellblaublühende Blumen, als andere. Wenn es darauf
Park mehr zu geben, wie es durch den Plan und die ankam, schwermütige Wirkungen auszuüben, hätte man
Abbildungen geschieht. wenigstens konsequent sein und Blumen wählen
sollen, die dunkelblau und violett blühen. Ich meine
sind. Durch die Kunst des Gärtners können manche ZllT Ästhetik der Friedhöfe.
Fehler bei der Hausstcllung wohl vertuscht, aber selten TT _ „ , , , _ ,
, . . " , fe Von Dr. Heinrich Pudor.
beseitigt werden.
Die Lage des Hauses Lerbach erscheint den mei- Ich erinnere mich, daß, als ich das erste Mal einen
sten Besuchern des Gutes als etwas Selbstverständliches. Friedhof betrat, ich zusammenschauerte und daß mich
Die großen Erdbewegungen, die für die Gewinnung ein Gefühl des Entsetzens ergriff. Ich war damals
eines Bauplatzes für Haus und Gehöft notwendig waren, noch klein und wußte nicht, welchem Zweck die Fried-
sind nicht zu erkennen. Zwanglos gliedern sich die einzel- höfe dienen, ich konnte mir auch keine Rechenschaft
nen Abteilungen von geben, warum ich
Bäume ohne zehn- _ , . , , ^ ~ an Pietät den Toten
.. . •-. . , Aus den Parkanlagen von Haus Lerbach: Eingang zum Garten
maiige eingehende am Hause. Bild 2. gegenüber, die man
Prüfung, zu ver- beweinen soll, zeu-
schiedenen Zeiten und von allen Seiten, der Axt nicht zu gen. Unüberlegter Weise hat man in dieser Beziehung
überliefern, noch durch Messer und Säge zu verstümmeln, auf den Friedhöfen, wie sie heute sind, manchen Fehler
Bei der Betrachtung der Parkbilder wird erkannt begangen, indem man Blumen ohne Wahl und ohne Rück-
werden, daß die gute Wirkung von Haus und Park er- sieht auf den Zweck, dem sie dienen sollen, auf die
reicht wurde durch die sorgsamste Rücksichtnahme Gräber pflanzte oder zu Kränzen band. Rot ist die Farbe
auf vorhandene alte Bäume. der Freude, auch hellblau und gelb haben etwas Freudi-
Über Einzelheiten aus dem Park zu berichten, ges: trotzdem nahm man ebenso gern rot-, gelb- und
würde zu weit führen, auch kaum dazu beitragen, vom hellblaublühende Blumen, als andere. Wenn es darauf
Park mehr zu geben, wie es durch den Plan und die ankam, schwermütige Wirkungen auszuüben, hätte man
Abbildungen geschieht. wenigstens konsequent sein und Blumen wählen
sollen, die dunkelblau und violett blühen. Ich meine