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DIE GARTENKUNST.
XII, 9
auf der anderen das schon jetzt bestehende Gebäude des
Generalstabes. Die andere Langseite schließen die Baummassen
des Tiergartens. Den Platz in seinen gewaltigen Ausmaßen
etwas zu verkleinern, sind vor dem Reichsmarineamt, auch
wohl als Gleichgewicht gegen die Baummassen des Tiergartens,
Alleen angeordnet. Frei von Pflanzung soll im übrigen der
Platz sein, damit hier unter freiem Himmel festliche Veran-
staltungen, patriotische Feiern stattfinden können.
Der Ausstellungspark ist an der Spree dem Tiergarten
benachbart und daran Schloßpark Bellevue gedacht, und soll
dort entstehen, wo heute im Anschluß an die Stadtbahn der
Zollgüterbahnhof sich befindet. Den Platz für das neue Opern-
haus im Tiergarten gegenüber der durch die Gärten der
Ministerien hindurchgelegten Französischen Straße zeigt die Ab-
bildung auf dieser Seite, die weitere Erklärungen nicht not-
wendig erscheinen läßt.
Das vielumstrittene Tempelhofer Feld wird in der Haupt-
sache frei gelassen als Volkspark und Sportplatz; gibt auch
für einen Ausstellungspark, der Industrieausstellungen dienen
soll, das erforderliche Gelände ab. Wo es bebaut wird, soll
eine ähnliche Anordnung wie in Abb. Seite 156 unten zur
Durchführung kommen.
Soviel über diejenigen Teile, für die gartenkünstlerische
Mitwirkung in Frage kommt. Die neuen Ansiedelungen außer-
halb zu behandeln, wäre nur auf Grund des Planes möglich
und wird nur für den von Interesse sein, der Berlins Um-
gegend genau kennt. Ich bedaure, weil die zur Erläuterung
notwendigen Bilder fehlen, ein weiteres Eingehen unterlassen
zu müssen, hoffe aber, wenigstens einen Einblick in das die
Gartenflächen in klarster Anordnung zeigende Projekt Möhring-
Eberstadt-Petersen gegeben zu haben. Die Zeitschrift: Der
Städtebau, dessen Verlag mir die Benutzung seiner Aufnahmen
gestattet hat, wird in einer Sondernummer die Entwürfe Groß-
Berlins behandeln. Dem Verlag, wie Herrn Prof. Bruno
Möhring, der mir die Erlaubnis zur Veröffentlichung gegeben
hat, sei auch an dieser Stelle gedankt, gleichzeitig aber auch
auf die Broschüre: Groß-Berlin, ein Programm für die Planung
der neuzeitlichen Großstadt von Prof. Eberstadt, Prof. Möhring,
Oberingenieur Petersen (Verlag E. Wasmuth-Berlin) hinge-
wiesen.
Soweit Groß-Berlin. Aus den übrigen Einsendungen kann
ich mich auf einige wenige beschränken, nicht weil sie der Er-
wähnung nicht wert, sondern weil sie in der größten Haupt-
sache städtebaulichen Charakter tragen, Umbauungspläne, Ver-
kehrspläne, Statistik usw. umfassen. Ich greife auch hier nur
das heraus, was für den Gartenkünstler Interesse hat, und
gebe nur einen Uberblick über die verschiedenen Abteilungen,
ohne mich auf die Einzelarbeiten näher einzulassen.
Die Frie dh öfe bildeten eine gesonderte Abteilung, leider
nicht gut zusammenhängend, sondern auf einzelnen Korridoren
und Gängen verteilt und daher dem eingehenden Studium
weniger günstig, zumal auch zusammengehörende Arbeiten
auseinander gerissen waren. Alte Bekannte konnten wir hier
begrüßen, so den Ohlsdorfer Friedhof mit einer großen Zahl
von Aquarellen, den Münchner Waldfriedhof (Abb. 1. Garten-
kunst Jahrg. XI, Heft 8) und dem Vorwerker Friedhof zu
Lübeck (Jahrg. X, Heft 1). Geschichtlich interessant war der
Plan des „Gottesackers" der Herrenhuter Brüdergemeinde aus
dem Jahre 1735. Rechteckige Feldereinteilung ohne Grabhügel
zeichnet ihn aus. Vom Stahnsdorfer Friedhof (Jahrg. X, Heft 6)
brachte Nitze & Thieme-Wilmersdorf, Hoemann-Düsseldorf und
Bernoulli-Berlin ihre Entwürfe. Mit ihrem Entwurf für Bremen-
Osterholz sind Freye und Seeck (Jahrg. XII. Heft 6) vertreten.
An das Wirken von Trip in Hannover erinnert der Stöckener
Friedhof. Daß er noch nicht vergessen, daß das Andenken an
ihn noch wach geblieben ist, bewies mir die oft gehörte Frage:
Neuer Opernplatz im Tiergarten an der Königgrätzerstraße und der durch die Gärten der Ministerien verlängerten
Französischen Straße.
DIE GARTENKUNST.
XII, 9
auf der anderen das schon jetzt bestehende Gebäude des
Generalstabes. Die andere Langseite schließen die Baummassen
des Tiergartens. Den Platz in seinen gewaltigen Ausmaßen
etwas zu verkleinern, sind vor dem Reichsmarineamt, auch
wohl als Gleichgewicht gegen die Baummassen des Tiergartens,
Alleen angeordnet. Frei von Pflanzung soll im übrigen der
Platz sein, damit hier unter freiem Himmel festliche Veran-
staltungen, patriotische Feiern stattfinden können.
Der Ausstellungspark ist an der Spree dem Tiergarten
benachbart und daran Schloßpark Bellevue gedacht, und soll
dort entstehen, wo heute im Anschluß an die Stadtbahn der
Zollgüterbahnhof sich befindet. Den Platz für das neue Opern-
haus im Tiergarten gegenüber der durch die Gärten der
Ministerien hindurchgelegten Französischen Straße zeigt die Ab-
bildung auf dieser Seite, die weitere Erklärungen nicht not-
wendig erscheinen läßt.
Das vielumstrittene Tempelhofer Feld wird in der Haupt-
sache frei gelassen als Volkspark und Sportplatz; gibt auch
für einen Ausstellungspark, der Industrieausstellungen dienen
soll, das erforderliche Gelände ab. Wo es bebaut wird, soll
eine ähnliche Anordnung wie in Abb. Seite 156 unten zur
Durchführung kommen.
Soviel über diejenigen Teile, für die gartenkünstlerische
Mitwirkung in Frage kommt. Die neuen Ansiedelungen außer-
halb zu behandeln, wäre nur auf Grund des Planes möglich
und wird nur für den von Interesse sein, der Berlins Um-
gegend genau kennt. Ich bedaure, weil die zur Erläuterung
notwendigen Bilder fehlen, ein weiteres Eingehen unterlassen
zu müssen, hoffe aber, wenigstens einen Einblick in das die
Gartenflächen in klarster Anordnung zeigende Projekt Möhring-
Eberstadt-Petersen gegeben zu haben. Die Zeitschrift: Der
Städtebau, dessen Verlag mir die Benutzung seiner Aufnahmen
gestattet hat, wird in einer Sondernummer die Entwürfe Groß-
Berlins behandeln. Dem Verlag, wie Herrn Prof. Bruno
Möhring, der mir die Erlaubnis zur Veröffentlichung gegeben
hat, sei auch an dieser Stelle gedankt, gleichzeitig aber auch
auf die Broschüre: Groß-Berlin, ein Programm für die Planung
der neuzeitlichen Großstadt von Prof. Eberstadt, Prof. Möhring,
Oberingenieur Petersen (Verlag E. Wasmuth-Berlin) hinge-
wiesen.
Soweit Groß-Berlin. Aus den übrigen Einsendungen kann
ich mich auf einige wenige beschränken, nicht weil sie der Er-
wähnung nicht wert, sondern weil sie in der größten Haupt-
sache städtebaulichen Charakter tragen, Umbauungspläne, Ver-
kehrspläne, Statistik usw. umfassen. Ich greife auch hier nur
das heraus, was für den Gartenkünstler Interesse hat, und
gebe nur einen Uberblick über die verschiedenen Abteilungen,
ohne mich auf die Einzelarbeiten näher einzulassen.
Die Frie dh öfe bildeten eine gesonderte Abteilung, leider
nicht gut zusammenhängend, sondern auf einzelnen Korridoren
und Gängen verteilt und daher dem eingehenden Studium
weniger günstig, zumal auch zusammengehörende Arbeiten
auseinander gerissen waren. Alte Bekannte konnten wir hier
begrüßen, so den Ohlsdorfer Friedhof mit einer großen Zahl
von Aquarellen, den Münchner Waldfriedhof (Abb. 1. Garten-
kunst Jahrg. XI, Heft 8) und dem Vorwerker Friedhof zu
Lübeck (Jahrg. X, Heft 1). Geschichtlich interessant war der
Plan des „Gottesackers" der Herrenhuter Brüdergemeinde aus
dem Jahre 1735. Rechteckige Feldereinteilung ohne Grabhügel
zeichnet ihn aus. Vom Stahnsdorfer Friedhof (Jahrg. X, Heft 6)
brachte Nitze & Thieme-Wilmersdorf, Hoemann-Düsseldorf und
Bernoulli-Berlin ihre Entwürfe. Mit ihrem Entwurf für Bremen-
Osterholz sind Freye und Seeck (Jahrg. XII. Heft 6) vertreten.
An das Wirken von Trip in Hannover erinnert der Stöckener
Friedhof. Daß er noch nicht vergessen, daß das Andenken an
ihn noch wach geblieben ist, bewies mir die oft gehörte Frage:
Neuer Opernplatz im Tiergarten an der Königgrätzerstraße und der durch die Gärten der Ministerien verlängerten
Französischen Straße.