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DIE GARTENKUNST.
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Abb. 4. Ansicht des Jagdschlosses Monplaisir bei Schwedt a. d. O.
gärtner haben sich darüber verständigt, einen Sonder- ist ein Wort, das manchmal ja wohl mit Übertreibung,
ausschuß mit der Bearbeitung der Angelegenheit zu in unendlich vielen Fällen aber mit vollster Berechti-
beauftragen. Wir hoffen in Bälde über dessen Ar- gung gebraucht wird. Es müßte dahin kommen, daß
beiten berichten zu können. eine Neuheit erst dann in den Handel gebracht werden
Wenn ich zuvor hier noch einmal zu der Sache darf, nachdem sie eine ausreichende Zeit und unter
das Wort ergreife, so geschieht es, um Mißverständnisse verschiedenartigen Verhältnissen beobachtet und erprobt
auszuräumen, die meine Ausführungen in unserem Juni- worden ist. Diese Prüfung dürfte aber nicht dem
hefte veranlaßt haben, und auf einige Fragen einzugehen, Züchter überlassen bleiben, sondern müßte von einer
die in den anschließenden Erörterungen der Angelegen- unbefangenen Instanz ausgehen.
heit berührt worden sind. Ich bemerke vorweg noch Die Deutsche dendrologische Gesellschaft, die
ausdrücklich, daß ich in der ganzen Angelegenheit Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und ähnliche
ausschließlich meine eigenen Anschauungen äußere und Körperschaften könnten Hand in Hand gehen, um ge-
der Vorstand der D. G. f. G. und die Schriftleitung der eignete Prüfungsgelegenheiten zu schaffen. Und nur
Gartenkunst als solche damit gar nichts zu tun haben, was hierbei als wertvoll anerkannt worden ist, dürfte
Ich möchte vor allen Dingen nicht so verstanden künftig zur allgemeinen Verbreitung durch den Handel
sein, als wenn ich gegen die Anzucht und Einführung zugelassen werden. Wird eine derartige Einrichtung ge-
neuer Arten und Spielarten in unseren gartenbaulichen troffen, dann wird das erste Ergebnis wohl sein, daß
Betrieben wäre oder diese
erschweren möchte. Mir
liegt nichts ferner als dies.
Aber damit soll nicht ge-
sagt sein, daß nicht doch
auf diesem Gebiet Zu-
stände herrschen, die drin-
gend derAbhilfebedürfen!
Es muß gefordert
werden, daß mit dem all-
gemeinen, fast krankhaf-
ten Eifer der verschiede-
nen Geschäfte, — nicht
nur die Baumschulen, fast
noch mehr die Stauden-
gärtnereien und ähnliche
kommen hier in Betracht
— mit der Jagd nach Neu-
heiten gebrochen wird.
Der Neuheitenschwindel Abb. 6. Ansicht des Kgl. Schlosses zu Schwedt a. d. O. (Wasserseite, 1736.J
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DIE GARTENKUNST.
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Abb. 4. Ansicht des Jagdschlosses Monplaisir bei Schwedt a. d. O.
gärtner haben sich darüber verständigt, einen Sonder- ist ein Wort, das manchmal ja wohl mit Übertreibung,
ausschuß mit der Bearbeitung der Angelegenheit zu in unendlich vielen Fällen aber mit vollster Berechti-
beauftragen. Wir hoffen in Bälde über dessen Ar- gung gebraucht wird. Es müßte dahin kommen, daß
beiten berichten zu können. eine Neuheit erst dann in den Handel gebracht werden
Wenn ich zuvor hier noch einmal zu der Sache darf, nachdem sie eine ausreichende Zeit und unter
das Wort ergreife, so geschieht es, um Mißverständnisse verschiedenartigen Verhältnissen beobachtet und erprobt
auszuräumen, die meine Ausführungen in unserem Juni- worden ist. Diese Prüfung dürfte aber nicht dem
hefte veranlaßt haben, und auf einige Fragen einzugehen, Züchter überlassen bleiben, sondern müßte von einer
die in den anschließenden Erörterungen der Angelegen- unbefangenen Instanz ausgehen.
heit berührt worden sind. Ich bemerke vorweg noch Die Deutsche dendrologische Gesellschaft, die
ausdrücklich, daß ich in der ganzen Angelegenheit Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und ähnliche
ausschließlich meine eigenen Anschauungen äußere und Körperschaften könnten Hand in Hand gehen, um ge-
der Vorstand der D. G. f. G. und die Schriftleitung der eignete Prüfungsgelegenheiten zu schaffen. Und nur
Gartenkunst als solche damit gar nichts zu tun haben, was hierbei als wertvoll anerkannt worden ist, dürfte
Ich möchte vor allen Dingen nicht so verstanden künftig zur allgemeinen Verbreitung durch den Handel
sein, als wenn ich gegen die Anzucht und Einführung zugelassen werden. Wird eine derartige Einrichtung ge-
neuer Arten und Spielarten in unseren gartenbaulichen troffen, dann wird das erste Ergebnis wohl sein, daß
Betrieben wäre oder diese
erschweren möchte. Mir
liegt nichts ferner als dies.
Aber damit soll nicht ge-
sagt sein, daß nicht doch
auf diesem Gebiet Zu-
stände herrschen, die drin-
gend derAbhilfebedürfen!
Es muß gefordert
werden, daß mit dem all-
gemeinen, fast krankhaf-
ten Eifer der verschiede-
nen Geschäfte, — nicht
nur die Baumschulen, fast
noch mehr die Stauden-
gärtnereien und ähnliche
kommen hier in Betracht
— mit der Jagd nach Neu-
heiten gebrochen wird.
Der Neuheitenschwindel Abb. 6. Ansicht des Kgl. Schlosses zu Schwedt a. d. O. (Wasserseite, 1736.J
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