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Die Gartenkunst — 12.1910

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Zahn, Fritz: Wettbewerb für den Gemeinde-Park in Berlin-Lankwitz
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0193

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XII, 11 DIE GARTENKUNST. 185

durch die Straßen getrennten Parkteile scheint mir Bei diesem Entwurf machte sich die Wahl des

hier am glücklichsten von allen Einsendungen gelöst dunklen Papieres bei der photographischen Aufnahme
zusein. Die Straße 19a, welche die beiden großen Park- äußerst unangenehm bemerkbar. Eine scharfe Auf-
flächen trennt, wird auf der Strecke zwischen Straße nähme war nicht zu erhalten. Ich möchte den schon
18 und Marienfelderstraße, wie ein Blick auf den Plan bei anderer Gelegenheit ausgesprochenen Wunsch hier
zeigt, als Trennung überhaupt nicht empfunden, so gut wiederholen, daß bei solcher Gelegenheit die Zeichnung
schließen Pflanzung und Wege sich zusammen. Man so ausgeführt werden möge, daß gute Reproduktion
vergleiche nur die einheitliche Linie der Wege von der möglich ist. Man kann dieses sehr wohl vereinen mit
Straße 20 am Blumengarten und dem Teich vorüber einer wirkungsvollen Darstellung und es liegt ja auch
hinweg über Straße 19a bis zur Lutherstraße. Keiner im Interesse der Wettbewerbsteilnehmer selbst, die ihre
der übrigen Entwürfe weist eine so gute Verbindung Arbeiten doch gerne weiteren Kreisen durch gute Wieder-
zwischen diesen Straßen auf. Die einfache ruhige gäbe in der Zeitschrift bekannt gemacht haben möchten.
Wirkung imponiert geradezu und es kann meines Er- Zum Ankauf wurden der Gemeinde empfohlen:

achtens diese Arbeit dem ersten Preis als mindestens Der Entwurf mit dem Kennwort: „Bürgerhain", weil
gleichwertig zur Seite gestellt werden. die Stadthalle in diesem Entwurf an der Stelle liegt,

Der 3. Preis wurde dem Entwurf mit dem Kenn- an der sie dem Park am besten eingegliedert werden
wort: ,,Nimm und
lies" zuerkannt.

„IndiesemEnt-
wurf ist zwar die An-
lage der Stadthalle
gleichartig wie in
dem mit dem 1. Prei-
se gekrönten Plan
vorgesehen, das vor-
gelagerte Bassin er-
weist sich für die ört-
lichen Verhältnisse
jedoch als zu groß
und fürdieganze An-
lage drückend. Da-
gegen ist die Verbin-
dung der architek-
tonischen und land-
schaftlichen Ge-
sichtspunkte zu ei-
ner harmonischen

Einheit als gut ge- Wettbewerb Gemeindepark Lankwitz: Zum Ankauf empfohlener Entwurf von Landschaftsgärtner
lungen anzuerken- Beyer, Zehlendorf. Lageplan,
nen. Für die Ver-
weisung des Entwurfes an die dritte Stelle sprach je- kann. Als erheblicher Mangel kam die völlige Be-
doch der Umstand, daß die Großzügigkeit, die bei der seitigung einer bebauungsplanmäßig vorgesehenen Straße
übrigen Parkanlage durchgeführt war, bei der „neuen und die eigenmächtige Verringerung eines Baublockes
Aue" sowohl in der architektonischen wie in der land- um mehr als 1000 qm in Betracht,
schaftlichen Ausführung völlig fehlte." Es handelt sich um die Straße 18a, die, wie wenige
Interessant bei diesem Entwurf ist die Lösung der Zeilen vorher bemerkt, überflüssig erscheinen dürfte.
Rodelbahn, die am grünen Weg beginnend, in einer Es mögen für ihre Durchführung gewichtige Gründe
Schlucht entlang geführt ist und unter der Straße 18 a vorgelegen haben, so daß auch in den Bedingungen
hindurchgeht. Da diese Straße ihrer Lage im Be- darauf verwiesen war. Den Vorteil, den der Verfasser
bauungsplan nach, da sie nur die Straßen 19 und 19a durch Kassierung der Straße gewonnen hat, läßt der
verbindet, einen starken Verkehr wohl kaum aufweisen Grundplan deutlich erkennen. Die großzügige Rasen-
wird, ja fast als überflüssig angesehen werden kann, bahn, die einheitliche Wirkung dieser ganzen Partie
so gibt die Brücke einen wirklich idealen Platz für die hat entschieden ohne die das Gelände zerschneidende
Zuschauer. Allerdings wird die Kurve der Bahn und Straße erheblich an Wert zugenommen,
die Durchfahrt unter der Brücke an die Fahrsicherheit „Zum Ankauf ist ferner empfohlen der Entwurf
der Rodler stärkere Anforderungen, als die gradlinig mit dem Kennwort: „Soll und Haben", der ungeachtet
verlaufende Bahn des mit dem 1. Preise ausgezeichneten unzureichender Durchführung die landschaftlichen und
Entwurfes stellen. architektonischen Forderungen gut miteinanderverbindet,
 
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