Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 12.1910

DOI article:
Zahn, Fritz: Wettbewerb für den Gemeinde-Park in Berlin-Lankwitz
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0195

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
XII, 11

DIE GARTENKUNST.

187

stärker betont. Die jenseits der Straße 19a gegenüber der IV. Kennwort: „Bürgerhain". Verfasser: J. P. Großmann,
Einfahrt in der Achse des Einganges vorgesehene Allee trägt Gartenarchitekt, Berlin,
ebenfalls zur Verbindung dieser Teile bei. Um dem Eingang Das Haupterfordernis eines öffentlichen Parks ist seine
zum Restaurant und Park einen großzügigen Charakter von zweckmäßige Gestaltung und praktische Benutzbarkeit. Erst
der Marienfelderstraße aus zu geben, ist eine seitlich gelegene in zweiter Linie kommt die Kunst als das die nüchterne Zweck-
Wandallee zur Straße 19a mit anschließendem Aufenthalts- mäßigkeit durch Harmonie der Formen und Earben, sowie durch
platz projektiert. Stimmungsgehalt veredelnde Element in Frage. Was nutzt die
Der landschaftliche Teil zeigt eine Spielwiese, an deren schönste Architektur, wenn sie das Haus unwohnlich macht? Was
Nordseite durch einen Birkenhain der Weg hindurchführt. Den nutzen die schönsten Landschaftsszenerien dem Parke, wenn sie
Abschluß gegen die Straße 18 und den Kirchhof bildet wald- dem Besucher nur Augenweiden, aber nicht Stätten der Erho-
artige Pflanzung von Tannen, Kiefern, Fichten etc. Ein Buchen- hing im Grünen, zum Lagern in Hain und Wiese, zum Tummeln
hain stellt die Verbindung mit bei Sport und Spiel bieten?

der Kastanienallee her. ——--r~i—xT-1 s so" daher der Park

ULK t:„N^ dl' ." jj| ^ nicht lediglich aus zusammen-

born. L ^ßSfc Wiesenräume sollen den Be-
Zu dem großzügigen Bau- ml " t3> J :-- < sucher einladen, sich heimisch
komplex den wirkungsvollen , 0 f ? r f ». ittUjM 'm '>:"'s'' s'cn a's Mitbesitzer
Rahmen abzugeben, war Auf- \Jm ■firlL J 3 desselben zu fühlen. Nicht
gäbe der Parklösung, die im , ■ I ■ ^^^«l [w\ \ ^ÄSf*'* sollen ihn stets und ständig
natürlichen Stil bei der verhält- , RJ ]„ »-^ .'% h\'\V' JimH eiserne Gitter an den Wegen
nismäßig geringen Tiefe des 'TffSff' ■ >:>-J -' '"^^He ermahnen: „Hier bist Du nur
Parkgeländes nicht geeignet JSbL. r "^^«5^j?f ^t>TvA// als Passant geduldet!"
schien, weshalb der architek- "SSF^ • ■|K1jL1/-'Vt Die technischen Schwie-
tonischen Lösung der Vorzug flKjBf % HKsSBllk HH rigkeiten, einen Park zur all-
gegeben wurde, die es ge- Je3bV,">£ ^0*" *flPJBS -—."fnS vNHwM gemeinen Benutzung der Wie-
stattet, auf verhältnismäßig ge- mt bw«"»* mF- > tW !!* .. . ^saflPJPj sen und Haine freizugeben, sind
ringem Kaum wuchtige Wir- ^H'f t& j wflHH ' "3Uamt\\\\\\\m allerdings erhebliche, denn eine
kungen zu erzielen. "*^^S^LwiB derartige Parkanlage sieht

Die Anordnung LmbmmLh 'sHk^BKSl LwawJlH{H<a^^b
ches, der Brustwehr nach der H < ,iul eine
Straße, der Portalhäuschen mit H ; ,.: . _ i -JäM geschickte Trennung der Zier-
Bootshäfen gestattet die Ab- Bj anlagen von den Parkanlagen

des Teichbetriebes bei große- M jwEP dieTrennung ungezwungen und

ren Festlichkeiten und hat zu- iP^L^HgHDj ■f^S^9mBk^ ^LWy^^9LW\WW demAugekaumbemerkbarist.

gleich den Vorzug, den stören- H '-' Vstfifir^C?*' w'.'' Die Bepflanzung mit ein-

den Verkehr der Straße 20 a '''4flr 1 P -■■■^■MBI heimischer Vegetation hat ne-

vom Konzertplatz fernzuhal- mj f • 'fm^^^^^aBtj^^^ ben künstlerischen und prakti-

ten, den Fahrpassanten aber Lwftw£ 'C^VÜF 1 1 li: :

für den Umweg um den Teich BJBJPJPMJflHBJBJ^^ j iäw@h0e>'-4 Fall besonders ausschlaggeben-

durch einen prächtigen Blick Ä " ■ '"^fl ^en Vorzug der Billigkeit.

wiese zu entschädigen. BBbBw^T / 'Wr 'jA^T *^ V1 ■■■■^KQflHl staltungdieserParkanlage maß-

Die Volkswiese mit ab- HW*^^^£bN^;' ' gebend sein nüßte, ist: Ein-

schließendem Kaffeehaus bil JanPr^y ^jP ^jjgüt^f-- » 7 •HHkSbI fache,zweckmäßige,natürliche

det den Hintergrund. Zu bei-____-JCHm Ji'- 'JK^ 'b.jBBBfc'tl» «nFA j'i^b^MBoMB und ungezwungene Gestaltung,

den Seiten des Konzertplatzes „ , ,T , „ _ . _ Vermeidung alles phantasti-

sind Kleinkinderspielplätze mit Gart«> A: Hochstraßer Cronberg 1. 1.: schen oder monumentalen Ef.

Betontischen für Sandspiele Gesteinanlage für Alpenpflanzen. fektes Um dies zu erreichen,

angebracht. hat der Verfasser einige Ab-

Zwischen Straße 18 und „Grüner Weg" kann eine gebogene änderungsvorschläge des Bauplanes vorgenommen. Es schien
Schlucht mit genügender Steilbahn als Rodelbahn eingerichtet erwünscht, die Straße 18a, welche Platz G in zwei Teile
werden; dies macht eine Überbrückung der Straße notwendig. trennt, ganz wegfallen zu lassen und die an dieser Stelle ge-

Der kleine Platz zwischen Straße 19 und 20a wurde zu legenen zwei oder drei Bauplätze an der Straße 19 neu zu
einem Spielplatz für kleine Kinder mit einem Mäuerchen um- gewinnen. Auch die Straße 20 a ist anders wie vorgesehen
geben, Platz N ist als Platanenhain gedacht mit monumentalem geführt, indem sie hierdurch einige neue Baustellen aufschließt,
Brunnenschmuck, Platz W schien geeignet zum Spielplatz für ohne den Konzertgarten vom Park zu trennen,
die heranwachsende Jugend. Um einen geräumigen Vorplatz für das Saalgebäude der

Dergroße Platz S beim Gemeindeschulhaus schien am besten Stadthalle zu gewinnen, ist der Platz 26 erweitert worden,
geeignet, die verlangten Tennis-und Ballspielplätze aufzunehmen. Das der Stadthalle vorgelagerte Rosenparterre ist die einzige

Die Bürgersteige sind mit Pyramidenpappeln bepflanzt etwas monumental gehaltene Partie,
gedacht, den inneren Weg begleiten Blumenrabatten. Ein Die Spielplätze auf Parkteil N bestehen aus einem großen
hohes Drahtgitter in Eisenrahmen schließt den ganzen Sport- Sandspielplatz mit Milchtrinkhalle, aus fünf Tennisplätzen und
platz rings völlig ab. Der Eintritt ist bei dem in der Mittelachse einem Rasenspielplatz. Platz S an der Schule soll als Rasen-
vorgesehenen Ankleide- und Erfrischungshäuschen. Im Innern Spielplatz für die Schüler ausgestaltet werden,
ist ein Rasenstreifen mit Kiesnischen gedacht. Der Croquet- Die Wegeanlagen tragen vor allem dem Verbindungsver-
platz ist eine von Weißdornhecke umgebene Rasenfläche, kehr Rechnung, indem nur der Zweck für die Führung maß-
durch Bergahorn beschattet. gebend war. ___
 
Annotationen