Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Gartenkunst — 12.1910

DOI Artikel:
Schneider, Camillo: Der Garten von A. Hochstraßer in Cronberg i. T.
DOI Artikel:
Zobel, Victor: Alte deutsche Gärten, [5]: Der Orangerie-Garten in Darmstadt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0198

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
190

DIE GARTENKUNST.

XII, 11

der Schweiz hatte er seine Beziehungen und unter- zugehen und zu beobachten, wie die Mühe und Sorge

hielt mit vielen Gartenfreunden dort ständigen Brief- sich mit Erfolg zu krönen verspricht.

Wechsel. Aber auch für Nadelhölzer hatte er eine Überblicke ich den Garten noch einmal als Ganzes,

große Vorliebe, und ich notierte mir in dem doch so kann ich immer nur sagen, es gewährte mir Be-

nur kleinen Garten über 50 Arten, angefangen von der friedigung in ihm zu weilen. Ich bekam das Gefühl,

Zeder bis zur Araucarie. In dem milden Klima Cron- daß er den Neigungen des Besitzers entsprach und seinem

bergs gedeihen viele vortrefflich, und für einen Koni- Zweck in jeder Weise diente. Das kann man streng ge-

ferenfreund war es ein Genuß, wenn er die einzelnen nommcn von viel zu wenig Hausgärten sagen, die heute

Schaustücke der Nadelholzsammlung betrachten konnte, geschaffen werden, und deshalb ist Hochstraßers Garten

alles freilich noch in jungen _=»=_ ein wertvolles Beispiel für

Pflanzen, da der Garten 1 I diese Art der Lösung der

erst vor 9 Jahren angelegt 1 j psära*. Gartenfrage,

wurde. Doppelt überrascht \ ■ H betone nochmals,

dafür das schnelle Gedei- Jr 1^1 ^aß diese Lösung nicht

hen so mancher Art. fr iianin. tmEik die künstleriscne m mei"

Wennichindemschö- -*vr- IgB £m nein Sinne ist. Trotzdem

nen Wohnzimmer saß und JULmBImi jst sje in meinen Augen

auf die alte Burg Cronberg ^^^^Mjflfcte; eine gute Lösung. Und

hinüberschaute, so blieb ^ B weil ich dies glaube, des-

^^^^^^^^^^J h^

dachte er sich den Garten Garten A. I Ioehstraßer, Cronberg i. T.: Terrasse für gen und seither eingemein-

nie. Er war dasWerk seiner Kakteen und Sukkulenten. deten Bessungen liegt die

Tätigkeit und seiner Erho- größte der alten Darm-

lung. Das junge Leben im Garten machte den Besitzer Städter Gartenanlagen, die früher Bessunger Lustgarten

selbst wieder jung und half ihm gewiß über so manche Be- genannt wurde und sich in großherzoglichem Besitz be-

schwerden leichter weg, die sein Alter mit sich brachte, findet. Der Entwurf stammt von dem landgräflichen Ober-

Auch Glashäuser stehen in dem Teil des Gartens, Hof- und Lustgärtner Johann Caspar Ehret; nachdem

der hinter dem Hause liegt. Wir finden dort vor die Gartengebäude von dem Schloßbaumeistcr Rouge

allem eine reiche Kakteen- und Sukkulcntensammlung, de la Fosse im Jahre 1719 begonnen waren, ging man

die während der heißen Monate auf die Terrasse in den folgenden Jahren an die Anlage des Gartens,

(Bild S. 190) übersiedelt. Das Bild S. 189 oben zeigt der aber wohl etwa 10 Jahre später erst fertiggestellt

uns einen Einblick in den Teil bei den Gewächshäusern wurde.

(rechts) und dem Gemüse- und Obstgarten (links). Der Plan zeigt die schon frühzeitig feststehenden

Dieser Gemüse- und Obstgarten ist in seiner Art Absichten, die, für den Garten wenigstens, in der

einer der hübschesten Teile der Anlage. Zur Zeit Hauptsache auch durchgeführt wurden. Ein langer,

der Obstblüte und Erdbeerreife, wie später, wenn sich breiter Baumweg führt von Norden her zu den Ge-

Apfel und Birnen färben, war es eine Lust, zwischen bäuden vor; in seiner Fortsetzung liegt die Mittelachse

diesen wohlgepflegten Beeten und Spalieren umher- des eigentlichen Lustgartens, der an den Langseiten
 
Annotationen