XII, 11
DIE GARTENKUNST.
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aber sehr von der alten Stadtvorstellung unterscheidet und in,
allerdings stark begrenzter, Weitläufigkeit und Ungezwungen-
heit dem dörflichen von selber nähert. Vor allem sind es die
viel entwickeltere Verfassung, Verwaltung, die unleugbaren
höheren Gemeinschaftskulturbedürfnisse, das überlegte Vor-
gehen bei der Anlegung, die in der Nähe der großen Städte
(und für die ist doch die ganze Landsiedelung gerade von Be-
deutung) sich ergebende höhere Einwohnerzahl gegenüber dem
Dorfe (schon in den Verkehrs- und Wirtschafts- bezw. Er-
werbsmöglichkeiten bedingt), und nicht zuletzt der Umstand,
daß Landwirtschaft und Gartenbau nur von einem geringeren
Einwohnerteil berufsmäßig ausgeübt werden, — die die Be-
zeichnung als Stadt rechtfertigen. In Wirklichkeit meint Lange
das: Er will in der künstlerischen Gesamterschei-
nung derSiedelung wie im Einzelnen das alte Bild
des Dorfes in der Landschaft wieder erstehen
sehen. (Von den 18 Forderungen, die er dafür aufstellt, sind
zwar meines Wissens 15 schon ausgesprochenes oder tatsäch-
liches geistiges Eigentum der Gartenstadtbewegung.) Er will
das planmäßig Geschaffene als ein Produkt natürlichen Werdens,
wie es das Dorf ist, erscheinen lassen, mit all den daraus er-
stehenden Werten des Aufgehens in der Natur. Es wird viel-
leicht am besten illustriert durch die Forderung, die er an die
Spitze stellt: Auf großen Geländen für spätere Bebauung als
Gartendorf als Erstes die Pflanzung von größeren Bäumen
auf denjenigen künftigen Villengrundstücken vorzunehmen, die
nach dem Bauplane für Gärten vorbehalten werden. „Niemals
kann ein Mißgriff in der Wahl der Bäume getan werden, wenn
man eine größere Zahl benachbarter Parzellen mit ein und
derselben Baumart irgend einer deutschen Gattung unregel-
mäßig bepflanzt, die dem Landschaftscharakter angepaßt ist".
Dann ist der böse Wolf nämlich an der Kette: Es sind nur
noch biologisch-landschaftliche Gärten möglich. „Wo auf freiem
Felde Villenkolonien entstehen, sollte durch sofortige Pflanzung
großer wuchshafter Bäume so schnell als möglich der Land-
schaftscharakter vorbereitet werden, den man in Wald-
villenkolonien mit Recht so hochschätzt". (?) Und
die letzte Forderung: „In der Landschaftskunst ist das naive
Werden der „Kulturlandschaft zum Vorbild zu nehmen."
Damit kommen wir zum Kerne dessen, was uns von
Langes Gedanken grundsätzlich scheidet. Sein unwillkürlicher
Trugschluß ist nämlich der: Auf dem biologischen Wege der
Anpassung an die örtlichen Faktoren erreicht die Natur in
jedem Einzelfalle die Einheit in der Erscheinung. Es ist das
ruhevolle Werden der Natur. Darum sollen wir die Einheit
mit der Natur wiedergewinnen, indem wir die auf den Vor-
stufen unserer Entwickelung vom Jagd-, Viehzucht- und Acker-
baumenschen ohne sein Zutun erworbene Einheit mit der Um-
gebung uns in der Siedelung zum planvoll nachzuahmenden
Vorbild dienen lassen. Man beachte: Der ländliche Vorfahr
erwarb auf wirklich biologischem Wege unbewußt, passiv,
die Einordnung in die Natur, weil er selbst unter ihrer
Einwirkung stand- Wir aber sollen diesen Entwicke-
lungsvorgang absichtlich nachahmen, seine Pro-
dukte zum Vorbild wählen, im Aussehen auf jene Stufe
zurückkehren. Hier ist der Schlüssel. Die Wirkung
ist alles; daß sie künstlich geschaffen ist, soll
nicht zählen. Durch eine Nachahmung des Wer-
dens sollen wir wieder zur Mutter Natur eingehen. Hier
kommt das zum Vorschein, was Menschen von Persönlich-
keitserfahrung den Richard-Wagner-Charakter nennen: Nur
die Absicht der Wirkung ohne innere Wahrheit.
Wir aber sagen: Wir sind über alles Menschen Wir
sind kein Gegensatz zu Gott-Natur, sondern in uns erstrebt er
ein Höheres, in uns überwindet die Natur sich selber. Es ist
Frevel am Geiste der Natur, unser Menschentum, unsere ein-
zige Würde, den einzigen hohen Sinn unseres Lebens dazu
herabzuziehen, daß wir uns in die Erscheinung einer tieferen
Entwicklungsstufe kleiden, jene Form der Verbindung mit der
Wildnatur erstreben, von der unser Vorfahr in hunderttausend-
jährigem dumpfinstinktiven Ringen sich zu befreien suchte.
Wir können durch unsere Beobachtung erfahren, auf
welchen Gesetzen der Erscheinung die Harmonie der Dinge
in sich als auch mit ihrer Umwelt beruht und können durch
unser entsprechendes Gestalten in der Kunst gleiche Harmonie,
gleiche umfassende Schönheit schaffen, durch bewußtes Wollen.
Und das Schönheit-Schaffen ist von zweierlei Art: Entweder
stellen wir Vorhandenes im flächigen oder körperlich-räum-
lichen Bilde dar; dann geschieht das rein um des Bildwesens
willen, um des künstlerischen Schaffens und des späteren ge-
nießenden Betrachtens willen. Und j eder Gebrauch zu Zwecken,
gar zu materiellen Zwecken, vernichtet das Wesen als Bild,
macht es sinnlos. Oder aber wir komponieren, erschaffen in
unserer Fantasie gemäß den tiefen Kunstgesetzen (die schon
in der Natur, darum auch im unbewußten Künstler liegen),
Dinge zur Erfüllung unserer Bedürfnisse, angefangen von
ganzen Städten bis zur Blumenvase, und diese Art der Kunst
ist die architektonische. In ihrer höchsten Vollendung ist sie
der Ausdruck unseres Menschentumes, unseres überlegenen
Willens über das dumpfe Werden um uns herum. Sie ver-
leugnen, und das tut die von Lange geforderte Siedelungs- und
Gartengestaltung, heißt, uns selber verleugnen.
Natur-, gleich Landschafts-Darstellung darum da, wo sie
der bloßen Betrachtung dient (die alten Fürstenparke, Teile
großer Privatgärten, Naturschutzparke usw.), aber unbedingt
menschliche, das ist architektonische, Garten- und Siedelungs-
gestaltung da, wo unser Wille und, selbst die feinsten, Be-
dürfnisse voranstehen.
Allerdings: Je mehr der Mensch von der umgebenden
Welt sich loslöst und unter seinen eigenen Werken allein sein
Leben aufwächst, verliert er umso leichter jeden vorbildlichen
Einfluß und die Ursprünglichkeit seines Schaffens. Und so ist
Langes Richtung vielleicht zu erklären daraus, daß in seiner
Entwickelungsperiode man tatsächlich unfähig war zum künst-
lerischen Gestalten und darum stets in Disharmonie mit der
natürlichen Schönheit der Umgebung geriet. Da war es nahe-
liegend (schon im Rokoko ging es der ganz zu „Unnatur"
gewordenen obersten Gesellschaft ähnlich) sich bedingungslos
in die außermenschliche Natur zu flüchten, und in ihrer Nach-
ahmung Freiheit und Ruhe der Erscheinung zu suchen. Aber,
wir können es mit alpbefreitem stolzem Aufatmen feststellen,
wir haben die Fähigkeit des künstlerischen Gestaltens wieder
gefunden, und können von neuem in menschenwürdiger Weise
schaffen, so, daß unsere Werke nicht mehr die Harmonie der
Umgebung vernichten, sondern, wie zu Zeiten der klassischen
Antike und der Renaissance, sie bereichern und krönen, ohne
auf die bloße Wirkung angewiesen zu sein, sondern in der Er-
scheinung die Ursprünglichkeit, Freiheit und Wah r he it zeigend,
die uns in aufrichtigerer und — wahrhaftig auch innigerer Weise
mit der Natur verbinden, als deren Söhne und notwendige
Überwinder wir uns erkennen. —
Es ist schade, daß Lange seinen Gedanken nicht mit
mehr Herzlichkeit und Ursprünglichkeit vorbringt, auch nicht
mit tieferen, einfacheren Gründen. Wir hätten gewiß mehr
Freude daran, als an der spärlichen, skrupellos sprunghaft zu-
sammengetragenen, vielfach falschen, Fundierung. Seine be-
herrschende Meinung von dem Einfluß der Wissenschaft auf
die Kunst ist wirklich nicht haltbar. Der Künstler kann sich
der gefundenen Kunstgesetze bedienen (Griechen, Renaissance;
Behrens, Hildebrand), aber sie helfen ihm keinen Deut, wenn
er nicht eben durch und durch Künstler ist. Die Gesetze der
Biologie sind außerdem auch keine Kunstgesetze. Und „die
Auffassung der Bauweise als biologischen Ausdruck mensch-
licher Anpassung an die Heimat im Sinne moderner Natur-
wissenschaft" könnte uns vielleicht einigermaßen „vor den
ästhetischen Dissonanzen unserer Zeit retten", aber sie würde
ein vollständiges Aufgeben, ein Verzweifeln an unserer
künstlerischen Gestaltungsfähigkeit bedeuten und
damit das Ende der Kunst überhaupt. Und wir haben
ohne jeden Zweifel längst den Nachweis geliefert, man denke
gerade an den Landhausbau oder die Warenhäuser, ja Fabriken,
an die Gartenstädte Hellerau und Perlach (nicht Frohnau und
DIE GARTENKUNST.
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aber sehr von der alten Stadtvorstellung unterscheidet und in,
allerdings stark begrenzter, Weitläufigkeit und Ungezwungen-
heit dem dörflichen von selber nähert. Vor allem sind es die
viel entwickeltere Verfassung, Verwaltung, die unleugbaren
höheren Gemeinschaftskulturbedürfnisse, das überlegte Vor-
gehen bei der Anlegung, die in der Nähe der großen Städte
(und für die ist doch die ganze Landsiedelung gerade von Be-
deutung) sich ergebende höhere Einwohnerzahl gegenüber dem
Dorfe (schon in den Verkehrs- und Wirtschafts- bezw. Er-
werbsmöglichkeiten bedingt), und nicht zuletzt der Umstand,
daß Landwirtschaft und Gartenbau nur von einem geringeren
Einwohnerteil berufsmäßig ausgeübt werden, — die die Be-
zeichnung als Stadt rechtfertigen. In Wirklichkeit meint Lange
das: Er will in der künstlerischen Gesamterschei-
nung derSiedelung wie im Einzelnen das alte Bild
des Dorfes in der Landschaft wieder erstehen
sehen. (Von den 18 Forderungen, die er dafür aufstellt, sind
zwar meines Wissens 15 schon ausgesprochenes oder tatsäch-
liches geistiges Eigentum der Gartenstadtbewegung.) Er will
das planmäßig Geschaffene als ein Produkt natürlichen Werdens,
wie es das Dorf ist, erscheinen lassen, mit all den daraus er-
stehenden Werten des Aufgehens in der Natur. Es wird viel-
leicht am besten illustriert durch die Forderung, die er an die
Spitze stellt: Auf großen Geländen für spätere Bebauung als
Gartendorf als Erstes die Pflanzung von größeren Bäumen
auf denjenigen künftigen Villengrundstücken vorzunehmen, die
nach dem Bauplane für Gärten vorbehalten werden. „Niemals
kann ein Mißgriff in der Wahl der Bäume getan werden, wenn
man eine größere Zahl benachbarter Parzellen mit ein und
derselben Baumart irgend einer deutschen Gattung unregel-
mäßig bepflanzt, die dem Landschaftscharakter angepaßt ist".
Dann ist der böse Wolf nämlich an der Kette: Es sind nur
noch biologisch-landschaftliche Gärten möglich. „Wo auf freiem
Felde Villenkolonien entstehen, sollte durch sofortige Pflanzung
großer wuchshafter Bäume so schnell als möglich der Land-
schaftscharakter vorbereitet werden, den man in Wald-
villenkolonien mit Recht so hochschätzt". (?) Und
die letzte Forderung: „In der Landschaftskunst ist das naive
Werden der „Kulturlandschaft zum Vorbild zu nehmen."
Damit kommen wir zum Kerne dessen, was uns von
Langes Gedanken grundsätzlich scheidet. Sein unwillkürlicher
Trugschluß ist nämlich der: Auf dem biologischen Wege der
Anpassung an die örtlichen Faktoren erreicht die Natur in
jedem Einzelfalle die Einheit in der Erscheinung. Es ist das
ruhevolle Werden der Natur. Darum sollen wir die Einheit
mit der Natur wiedergewinnen, indem wir die auf den Vor-
stufen unserer Entwickelung vom Jagd-, Viehzucht- und Acker-
baumenschen ohne sein Zutun erworbene Einheit mit der Um-
gebung uns in der Siedelung zum planvoll nachzuahmenden
Vorbild dienen lassen. Man beachte: Der ländliche Vorfahr
erwarb auf wirklich biologischem Wege unbewußt, passiv,
die Einordnung in die Natur, weil er selbst unter ihrer
Einwirkung stand- Wir aber sollen diesen Entwicke-
lungsvorgang absichtlich nachahmen, seine Pro-
dukte zum Vorbild wählen, im Aussehen auf jene Stufe
zurückkehren. Hier ist der Schlüssel. Die Wirkung
ist alles; daß sie künstlich geschaffen ist, soll
nicht zählen. Durch eine Nachahmung des Wer-
dens sollen wir wieder zur Mutter Natur eingehen. Hier
kommt das zum Vorschein, was Menschen von Persönlich-
keitserfahrung den Richard-Wagner-Charakter nennen: Nur
die Absicht der Wirkung ohne innere Wahrheit.
Wir aber sagen: Wir sind über alles Menschen Wir
sind kein Gegensatz zu Gott-Natur, sondern in uns erstrebt er
ein Höheres, in uns überwindet die Natur sich selber. Es ist
Frevel am Geiste der Natur, unser Menschentum, unsere ein-
zige Würde, den einzigen hohen Sinn unseres Lebens dazu
herabzuziehen, daß wir uns in die Erscheinung einer tieferen
Entwicklungsstufe kleiden, jene Form der Verbindung mit der
Wildnatur erstreben, von der unser Vorfahr in hunderttausend-
jährigem dumpfinstinktiven Ringen sich zu befreien suchte.
Wir können durch unsere Beobachtung erfahren, auf
welchen Gesetzen der Erscheinung die Harmonie der Dinge
in sich als auch mit ihrer Umwelt beruht und können durch
unser entsprechendes Gestalten in der Kunst gleiche Harmonie,
gleiche umfassende Schönheit schaffen, durch bewußtes Wollen.
Und das Schönheit-Schaffen ist von zweierlei Art: Entweder
stellen wir Vorhandenes im flächigen oder körperlich-räum-
lichen Bilde dar; dann geschieht das rein um des Bildwesens
willen, um des künstlerischen Schaffens und des späteren ge-
nießenden Betrachtens willen. Und j eder Gebrauch zu Zwecken,
gar zu materiellen Zwecken, vernichtet das Wesen als Bild,
macht es sinnlos. Oder aber wir komponieren, erschaffen in
unserer Fantasie gemäß den tiefen Kunstgesetzen (die schon
in der Natur, darum auch im unbewußten Künstler liegen),
Dinge zur Erfüllung unserer Bedürfnisse, angefangen von
ganzen Städten bis zur Blumenvase, und diese Art der Kunst
ist die architektonische. In ihrer höchsten Vollendung ist sie
der Ausdruck unseres Menschentumes, unseres überlegenen
Willens über das dumpfe Werden um uns herum. Sie ver-
leugnen, und das tut die von Lange geforderte Siedelungs- und
Gartengestaltung, heißt, uns selber verleugnen.
Natur-, gleich Landschafts-Darstellung darum da, wo sie
der bloßen Betrachtung dient (die alten Fürstenparke, Teile
großer Privatgärten, Naturschutzparke usw.), aber unbedingt
menschliche, das ist architektonische, Garten- und Siedelungs-
gestaltung da, wo unser Wille und, selbst die feinsten, Be-
dürfnisse voranstehen.
Allerdings: Je mehr der Mensch von der umgebenden
Welt sich loslöst und unter seinen eigenen Werken allein sein
Leben aufwächst, verliert er umso leichter jeden vorbildlichen
Einfluß und die Ursprünglichkeit seines Schaffens. Und so ist
Langes Richtung vielleicht zu erklären daraus, daß in seiner
Entwickelungsperiode man tatsächlich unfähig war zum künst-
lerischen Gestalten und darum stets in Disharmonie mit der
natürlichen Schönheit der Umgebung geriet. Da war es nahe-
liegend (schon im Rokoko ging es der ganz zu „Unnatur"
gewordenen obersten Gesellschaft ähnlich) sich bedingungslos
in die außermenschliche Natur zu flüchten, und in ihrer Nach-
ahmung Freiheit und Ruhe der Erscheinung zu suchen. Aber,
wir können es mit alpbefreitem stolzem Aufatmen feststellen,
wir haben die Fähigkeit des künstlerischen Gestaltens wieder
gefunden, und können von neuem in menschenwürdiger Weise
schaffen, so, daß unsere Werke nicht mehr die Harmonie der
Umgebung vernichten, sondern, wie zu Zeiten der klassischen
Antike und der Renaissance, sie bereichern und krönen, ohne
auf die bloße Wirkung angewiesen zu sein, sondern in der Er-
scheinung die Ursprünglichkeit, Freiheit und Wah r he it zeigend,
die uns in aufrichtigerer und — wahrhaftig auch innigerer Weise
mit der Natur verbinden, als deren Söhne und notwendige
Überwinder wir uns erkennen. —
Es ist schade, daß Lange seinen Gedanken nicht mit
mehr Herzlichkeit und Ursprünglichkeit vorbringt, auch nicht
mit tieferen, einfacheren Gründen. Wir hätten gewiß mehr
Freude daran, als an der spärlichen, skrupellos sprunghaft zu-
sammengetragenen, vielfach falschen, Fundierung. Seine be-
herrschende Meinung von dem Einfluß der Wissenschaft auf
die Kunst ist wirklich nicht haltbar. Der Künstler kann sich
der gefundenen Kunstgesetze bedienen (Griechen, Renaissance;
Behrens, Hildebrand), aber sie helfen ihm keinen Deut, wenn
er nicht eben durch und durch Künstler ist. Die Gesetze der
Biologie sind außerdem auch keine Kunstgesetze. Und „die
Auffassung der Bauweise als biologischen Ausdruck mensch-
licher Anpassung an die Heimat im Sinne moderner Natur-
wissenschaft" könnte uns vielleicht einigermaßen „vor den
ästhetischen Dissonanzen unserer Zeit retten", aber sie würde
ein vollständiges Aufgeben, ein Verzweifeln an unserer
künstlerischen Gestaltungsfähigkeit bedeuten und
damit das Ende der Kunst überhaupt. Und wir haben
ohne jeden Zweifel längst den Nachweis geliefert, man denke
gerade an den Landhausbau oder die Warenhäuser, ja Fabriken,
an die Gartenstädte Hellerau und Perlach (nicht Frohnau und